Europameister |11.12.2017|16:40

Basler verlässt Fünftligist: "Zu beschäftigt"

Das war's: In seinem letzten Spiel als Trainer des Hessenligisten SG Rot-Weiss Frankfurt kassierte Mario Basler gegen den SC Waldgirmes eine 1:5-Niederlage. [Foto: Imago]

27 Punkte wollte er holen, sieben sind es tatsächlich geworden: Der 1996er-Europameister Mario Basler beendet wie besprochen sein rund zweimonatiges Engagement beim fünftklassigen Hessenligisten SG Rot-Weiss Frankfurt. Das Team steckt unverändert tief im Tabellenkeller, der erste Nichtabstiegsplatz ist weit entfernt. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Klubs sagt: "Die Verpflichtung hat bis zum heutigen Tag gar nichts gebracht."

Wenn sich Mitte Oktober mehr als 30 Journalisten auf dem Gelände eines Fünftligisten versammeln, müssen sich außergewöhnliche Ereignisse zutragen. Die Anwesenden staunten nicht schlecht, als bei der Pressekonferenz des abstiegsbedrohten Hessenligisten SG Rot-Weiss Frankfurt tatsächlich der ehemalige Europameister Mario Basler als neuer Chefcoach vorgestellt wurde . In seiner gewohnt selbstbewussten Art kündigte der frühere Profi vom FC Bayern München und 30-fache Nationalspieler sogleich 27 Punkte für die auf neun Ligaspiele begrenzte Zusammenarbeit an. Aussagen, die bei den Verantwortlichen und Fans von RW Frankfurt für eine kleine Aufbruchstimmung im Umfeld sorgten.

"Mario Basler ist ein vielbeschäftigter Mann, zu beschäftigt für eine Mannschaft, die im Abstiegskampf steckt"

Nun endete die ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen dem Europameister von 1996 und dem Hessenligisten nach der hohen 1:5-Niederlage gegen Aufsteiger SC Waldgirmes und findet keine gemeinsame Fortsetzung. „Ich bin nicht zufrieden, wir haben zu wenig Punkte geholt. Da habe ich mir ehrlich mehr erhofft“, sagt Mario Basler bei bild.de .

Insgesamt sieben Zähler aus acht Partien holten die Frankfurter unter der Leitung des 48-Jährigen: zwei Siege, ein Unentschieden, fünf Niederlagen, 7:15 Tore. Zuletzt gab es zwei Pleiten mit acht Gegentoren (1:5, 1:3). Zu wenig für die Ansprüche des Charakterkopfes, zu wenig für die Mannschaft auf dem 15. Tabellenrang, sodass sich auch Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Strödter im Interview mit der Frankfurter Neuen Presse ernüchtert zeigt: "Ohne jeden Vorwurf an Mario Basler muss man sagen, dass die Verpflichtung bis zum heutigen Tag gar nichts gebracht hat. Mario Basler ist ein vielbeschäftigter Mann, zu beschäftigt für eine Mannschaft, die im Abstiegskampf steckt."

Weitergemacht hätte Basler laut eigenen Aussagen gerne, weist jedoch im gleichen Atemzug auf viele Anfragen und seinen vollen Terminkalender für das Jahr 2018 hin ("Das ist scha­de, denn ich hätte gerne wei­ter ge­macht. Aber mein Ka­len­der für 2018 ist voll, ich habe viele An­fra­gen und ge­nü­gend zu tun"). Ein Nachfolger für die Mission Klassenerhalt bei RW Frankfurt ist noch nicht gefunden. Der Klub hat aktuell neun Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

Am 4.11.17 traf Mario Basler (Trainer RW Frankfurt) auf Rudi Bommer (Trainer Hessen Dreieich). Bommer gewann die Partie mit 3:1:

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