Polizei-Nationalmannschaft: Europameister!
Jörg Laskowski ist mit dem Pokal von der deutschen Polizei-Nationalmannschaft Prag heimgekehrt.[Foto: privat/Collage FUSSBALL.DE]
Titel verteidigt: Der 34 Jahre alte Jörg Laskowski ist zum zweiten Mal hintereinander Europameister geworden. Mit der deutschen Polizei-Nationalmannschaft feierte er nach 2014 auch 2018 diesen großen Triumph in Prag. Auf FUSSBALL.DE spricht der Kicker aus Sachsen über dieses Erlebnis und die Hintergründe des Erfolges.
Schon wieder Europameister: Jörg Laskowski hat es ein zweites Mal geschafft. Auch 2018 ist die Polizei-Nationalmannschaft mit dem Pokal aus Tschechien zurückgekehrt. Und erneut fühlt es sich großartig an. „Es ist jedes Mal etwas Besonderes“, beschreibt der 34 Jahre alte Fußballer von Erzgebirge Neukirchen . Dabei spielte er selbst keine geringfügige Rolle: In allen fünf Partien setzte ihn der Trainer ein. Beim 2:0 im ersten Spiel gegen Finnland trug sich der Angreifer genauso in die Torjägerliste ein wie auch beim 4:0-Finalerfolg gegen Gastgeber Tschechien. Die Tatsache, nur bei der 1:2-Vorrundenpleite gegen die Niederlande in der Stammformation gestanden zu haben, trübte seine Freude keineswegs. „Wichtig war, dass ich jedes Spiel gemacht habe, zwei Tore beisteuern konnte und das wir gewonnen haben“, sagt Laskowski. Das Weiterkommen in der Gruppe machte der Titelverteidiger von 2014 mit einem 5:0 gegen Großbitannien klar. Im Halbfinale wurde Irland mit einem 2:1 aus dem Weg geräumt.
"Waren die beste Mannschaft"
Eine große Überraschung ist der Triumph der Polizei-Nationalmannschaft allerdings nicht. Laskowski skizziert: „Ich muss schon sagen, spielerisch und taktisch waren wir mit Abstand die beste Mannschaft. Wir betreiben aber auch am meisten Aufwand.“ Demnach bereitete sich das Team mit vier Trainingslagern und diversen Testspielen vor. Im Grunde genommen fühlen sich die Fußballer nicht weniger wichtig als die richtige deutsche Fußball-Nationalmannschaft. „Wir sind wahnsinnig gut ausgestattet, man wird umsorgt. Es ist Wahnsinn, was das deutsche Polizeisportkuratorium auf die Beine stellt. Man fühlt sich wie ein A-Nationalspieler“, sagt Laskowski.
"Er lebt den Fußball"
Er selbst ist seit 2013 Teil dieser Nationalmannschaft und wünscht sich auch, noch länger dabei sein zu können. Der 34-Jährige sagt: „Man hat den Adler auf der Brust, man vertritt Deutschland im internationalen Vergleich: Das muss für jeden Sportler eine Ehre sein. Es ist jedesmal mega, wenn man eingeladen wird und man kann es nicht mit dem normalen Ligabetrieb vergleichen. Das ist eine Spur höher.“ Im EM-Kader ist er der Einzige aus Sachsen gewesen. Viele andere kamen beispielsweise aus Berlin (4), meint Laskowski. Laut ihm befindet sich das Niveau der Mannschaft mindestens auf Fünftliganiveau. „Mit der Nationalmannschaft würden wir sicher um den Aufstieg in die Oberliga mitspielen“, urteilt er.
"Er ist eine Führungspersönlichkeit"
Laskowski vermag das auch einzuschätzen, da er sich schon auf dieser Ebene bewegte. Denn der 34 Jahre alte Angreifer spielte für den aktuellen Drittligisten FSV Zwickau und stieg mit dem Klub 2012 in die Regionalliga auf. Aktuell ist der zweifache Familienvater in der Kreisoberliga aktiv. Seinen Wechsel zu Erzgebirge Neukirchen vollzog er jedoch erst diesen Sommer. Ein Grund hierfür sei definitiv die Nähe gewesen, liegt der Sportplatz doch nur fünf Minuten vor seiner Haustür entfernt. Doch auch die Situation bei seinem Ex-Verein, dem SSV Liechtenstein, bewegte ihn zu diesem Schritt. Dort engagierte er sich die letzten drei Jahre als Spielertrainer, schaffte zweimal den Aufstieg, gewann einmal den Kreispokal. In der vergangenen Winterpause wurde ihm dann aber Trainer Mirko Ullmann vor die Nase gesetzt. „Ich wurde ein Stück abgesägt“, sagt Laskowski und versichert: „Wenn alles superschön gewesen wäre, wäre ich geblieben.“
Sein Ex-Verein bedauert seinen Abgang. Das geht aus der Beschreibung Laskowskis von SSV-Abteilungsleiter Michael Frenzel hervor. „Er ist eine Führungspersönlichkeit. Ihn zeichnen sein Durchsetzungsvermögen, seine Schussstärke und seine Spielintelligenz aus. Er lebt den Fußball und hatte für uns eine gewisse Werbewirkung“, berichtet Frenzel. Nun aber erfreut sich der Kreisoberliga-Klub Erzgebirge Neukirchen über seine Dienste. Über den Einsatz eines deutschen Nationalspielers, der im Juli als Europameister nach zurückgekehrt ist.