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Bilal Kaplan (li.) und der Sport-Union Berlin fehlen nur noch vier Siege bis zum DFB-Pokal.[Foto: privat]
Die Sport-Union Berlin aus der Kreisliga C steht sensationell im Landespokal-Achtelfinale. Für den TSV Bötersen/Höperhöfen aus der 2. Kreisklasse Rothenburg Süd standen diese Saison bereits neun Akteure im Tor. Zwischen den Pfosten agierte zurückliegenden Sonntag auch Berg Pekgür, der für den Oberligisten TSV Schilksee als Joker erst das 2:1 Siegtor erzielte, um dann in den Schlussminuten erfolgreich den verletzten Keeper zu vertreten. Nicht-Alltägliches aus dem Amateurfußball in unserer Rubrik Kurzpass kurios.
In der Berliner Kreisliga C führt Sport-Union derzeit nach elf Spieltagen die Tabelle an und liegt voll auf Aufstiegskurs. Doch nicht nur in der Liga sorgen die Unioner für Furore. Im Landespokal besiegen sie derzeit ein höherklassiges Team nach dem anderen. Drei Bezirksligisten fielen dem C-Ligisten bereits zum Opfer. Auch im dritten Pokalspiel gegen eine Bezirksligamannschaft war ein Klassenunterschied nicht zu erkennen. „Es war von Beginn an ein intensives Spiel, geprägt von harten Zweikämpfen und fester Entschlossenheit auf beiden Seiten. In den ersten 15 Minuten waren wir die fordernde Mannschaft, wurden dann aber von einem unglücklichen Gegentor überrascht“, berichtet Unions Stürmer Bilal Kaplan über die Partie gegen den SV Buchholz .
In einer engen Partie, die in die Verlängerung ging, markierte der 28-Jährige seine Pokaltreffer drei und vier, sorgte für das zwischenzeitliche 2:2. „Nach dem Ausgleich haben wir wirklich angefangen an den Sieg zu glauben und den Druck erhöht. Glücklicherweise ist mir dann in der Verlängerung per Freistoß der Siegtreffer gelungen.“ Der spielentscheidende Treffer zum 3:2 in der 115. Minute sicherte Sport-Union das Weiterkommen – und lässt die Mannschaft vom ganz großen Coup träumen.
"Da musste jeder mal ins Tor, dem die Handschuhe gepasst haben"
Denn sollte es der C-ligist bis ins Finale schaffen, bestünde mit einem Sieg des Landespokals die wohl einmalige Gelegenheit, in der Saison 2019/2020 am DFB-Pokal teilzunehmen. „Vom DFB-Pokal zu träumen ist noch zu früh. Aber als Mannschaft hegen wir natürlich den Wunsch, soweit wie möglich zu kommen. In ferner Zukunft ist es also vielleicht nicht unmöglich, den Namen Sport-Union Berlin in einem DFB-Pokal-Spielbericht zu lesen. Lasst euch überraschen.“
Marvin Klindworth, Henrik Schulz, Philip Mühleweg, Arne Kapp, Henrik Klee, Georg Wagner, Oliver Henke, Benjamin Stechern und Sebastian Hastedt - neun (!) Keeper waren für den TSV Bötersen/Höperhöfen in den bisherigen 13 Spielen in der 2. Kreisklasse Rothenburg Süd schon im Einsatz. „Da musste jeder mal ins Tor, dem die Handschuhe gepasst haben“, sagt Trainer Andreas Kieselbach gegenüber FUSSBALL.DE . „In über 20 Jahren an der Außenlinie habe ich so etwas noch nicht erlebt.“ Begründet liegt die rekordverdächtige Torwartrotation in der schweren Verletzung von Stammkeeper Henrik Schulz, der sich Anfang September gegen SSV Wittorf einen Kreuz- und Meniskusriss zuzog und voraussichtlich bis zum Ende der Saison ausfallen wird. Für die restliche Spielzeit gegen Wittorf ging Feldspieler Philip Mühleweg ins Tor. Er war damit im vierten Ligaspiel des TSV Bötersen/Höperhöfen der dritte eingesetzte Keeper, nachdem sich im Auftaktspiel bereits Feldspieler Marvin Klindworth die Torwandhandschuhe übergestreift hatte.
„Das Problem ist, dass wir nur eine Herren-Mannschaft mit nur einem Keeper haben“, erklärt Kieselbach. Einmal ging Feldspieler Georg Wagner nach der Verletzung von Schulz ins Tor, ansonsten konnte sich Kieselbachs Team auf die Hilfe der Alten Herren verlassen: Zweimal stand Arne Kapp im Tor, jeweils eine Partie bestritten Henrik Klee, Oliver Henke und Benjamin Stechern. „Das sind alles Feldspieler bei den Alten Herren, die in der Jugend teilweise mal im Tor gespielt haben“, sagt Kieselbach. Als dauerhafte Lösung für die vakante Torhüter-Position kommt das Altherren-Quartett aber nicht in Frage. "Die sind beruflich im Schichtdienst sehr eingespannt und können nicht jedes Wochenende“, erklärt Kieselbach.
Nach 13 Spielen steht der TSV Bötersen/Höperhöfen mit zehn Punkten am Tabellenende, kassierte mit 39 Gegentoren ligaweit die meisten Gegentreffer. „Die Torhüter haben ihre Sache aber alle super gemacht“, betont Kieselbach. „Sie trifft an keinem einzigen Gegentor eine Schuld.“ Gleichwohl wird nach einem neuen Keeper gesucht, der im Winter zur Herren-Mannschaft stoßen könnte. Zumindest bis dahin scheint die Planstelle im Tor aber geschlossen zu sein – mit Stürmer Sebastian Hastedt, der nach zwei Kreuzbandrissen erst im Sommer sein Comeback gefeiert hatte und immerhin auf ein halbes Torhüter-Jahr in der B-Jugend zurückblicken kann. Hastedts Premiere beim 0:4 im Auswärtsspiel gegen den SV Jeersdorf folgte am zurückliegenden Wochenende ein 5:0-Erfolg gegen die SV Germania Hetzwege/Abbendorf. Der TSV Bötersen/Höperhöfen blieb damit erstmals in dieser Saison ohne Gegentor. „Sebastian brennt und hat Spaß als Torhüter“, sagt Kieselbach. „Wenn wir keinen finden, dann bleibt er im Tor.“
Nicht vorgesehen war ursprünglich auch der Torhüter-Einsatz von Berg Pekgür in der Partie gegen den TSV Bordesholm. Beim Mittelfeldspieler des Kieler Oberligisten TSV Schilksee bleibt es jedoch vermutlich bei einem einmaligen Auftritt zwischen den Pfosten – gleichwohl einem erfolgreichen. Dabei stand Pekgür am vergangenen Wochenende zunächst nicht einmal in der Startformation. Nach einer verletzungsbedingten Zwangspause kam der 22-Jährige erst in der zweiten Halbzeit zum Einsatz – wie bereits in der Vorwoche gegen Heider SV. Gegen den TSV Bordesholm zeigte Pekgür seine Joker-Qualitäten und köpfte in der 74. Minute nach einer Freistoßflanke das 2:1 für den TSV Schilksee.
Pekgürs großer Auftritt folgte jedoch erst in den Schlussminuten, als Keeper Sven Steingräber mit einer Oberschenkelverletzung den Platz verlassen musste. Das Wechselkontingent beim TSV Schilksee war bereits ausgeschöpft, sodass ein Feldspieler die Torhüterposition übernehmen musste. „Wir waren uns schnell einig, dass keiner aus der stabilen Defensivreihe in den Kasten sollte“, erzählt Pekgür im Gespräch mit FUSSBALL.DE . „Ich hab’s mir am Ende einfach zugetraut, mir die Handschuhe und das Trikot geschnappt.“ Eine mutige Entscheidung – denn zuvor hatte Pekgür in seiner Karriere laut eigenen Angaben keinerlei Erfahrungen als Keeper gesammelt. Zudem besitzt er mit 1,78 Meter auch nicht die prädestinierten Torhüter-Maße.
Doch Pekgür hielt seinen Kasten sauber und sicherte dem TSV Schilksee mit seinem Joker-Torhüter-Einsatz den 2:1-Auswärtssieg. „Wir haben uns endlich mal wieder belohnt“, betont Pekgür den Mannschaftserfolg. Für den abstiegsbedrohten TSV Schilksee war es der erste Sieg nach vier Niederlagen in Serie. Damit kletterten die Kieler vom vorletzten auf den viertletzten Tabellenplatz der Oberliga Schleswig Holstein.
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