Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
Mehr lesen
Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
Startete mit einem 1:1 beim Berliner AK in den neuen Job: Nordhausens Trainer Volkan Uluc. [Foto: Imago]
Seit wenigen Tagen ist der frisch gebackene Fußball-Lehrer Volkan Uluc neuer Cheftrainer des Nordost-Regionalligisten FSV Wacker Nordhausen. Der 47-jährige Deutsch-Türke, der bis Juni 2016 den Ligakonkurrenten FC Carl Zeiss Jena trainiert hatte, beerbte in Nordhausen René van Eck. Mit dem FSV Wacker strebt er kurzfristig vor allem ein Ziel an: Am Finaltag der Amateure den Gewinn des Verbandspokals und damit die Qualifikation für den DFB-Pokal. Besonders Bemerkenswert: Für Uluc wäre es der dritte Triumph in Serie im Thüringenpokal.
Im aktuellen FUSSBALL.DE -Interview spricht Uluc mit unserem Mitarbeiter Christian Knoth über seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer, seine bisherigen Erfolge im Verbandspokal und seinen prominent besetzten Kader mit Spielern wie Ex-Bundesligaprofi Marco Sailer und Promisohn Lucas Scholl.
"Dass die Jungs in dieser Saison nicht richtig in Fahrt gekommen sind, lag wohl auch an der fehlenden Kontinuität auf der Trainerposition"
FUSSBALL.DE: Ihr Engagement in Nordhausen ist Ihr erster Trainerjob seit Sommer 2016. Hatten Sie bewusst eine Pause eingelegt, um sich auf die Ausbildung zum Fußball-Lehrer zu konzentrieren, Herr Uluc?
Volkan Uluc: Die Ausbildung hatte auf jeden Fall Priorität. Der Fußball-Lehrer ist die höchste Lizenz, die man erwerben kann. Ich bin stolz darauf, dass ich vom Deutschen Fußball-Bund die Möglichkeit bekommen habe, am Lehrgang teilzunehmen. Um ihn erfolgreich abzuschließen, musste ich viel Zeit investieren. Daher war es schon ein Vorteil, dass ich mich darauf konzentrieren konnte und nicht parallel Trainer eines Vereins war.
FUSSBALL.DE: Wie würden Sie die Zeit während der Ausbildung beschreiben?
Uluc: Extrem lehrreich. Die Ausbildung unter der Leitung von Frank Wormuth ist auf einem absoluten Top-Niveau. Ich habe mir in vielen Themenbereichen - zum Beispiel auch in der Sportpsychologie und Physiologie - neues Wissen angeeignet. Zu den Höhepunkten gehörte das Praktikum bei Ewald Lienen, Cheftrainer des Zweitligisten FC St. Pauli. Auch mein Auslandspraktikum bei RB Salzburg in Österreich hat mir sehr gut gefallen.
FUSSBALL.DE: Bei Ihrem Debüt für Wacker Nordhausen gab es ein 1:1 beim Berliner AK, einem Ihrer Ex-Vereine. Von 2002 bis 2003 und von 2004 bis 2005 waren Sie für den BAK tätig. Es war daher in mehrerer Hinsicht ein besonderes Spiel, oder?
Uluc: Definitiv. Ich habe mich gefreut, beim BAK meinen Einstand für Nordhausen geben zu dürfen. Hinzu kommt, dass es auch in den beiden kommenden Spielen am heutigen Mittwoch gegen den BFC Dynamo und am Sonntag gegen die U 23 von Hertha BSC gegen Vereine aus der Hauptstadt geht. Für mich als Berliner ist das sicher ein schöner Start in meine Amtszeit.
FUSSBALL.DE: Wie zufrieden waren Sie mit dem Auftritt Ihrer Mannschaft?
Uluc: Ich war zumindest nicht unzufrieden. Uns war bewusst, dass uns ein schwieriges Auswärtsspiel erwartet. Die Jungs haben sich in jeden Zweikampf geworfen und sich kurz vor Schluss mit dem verdienten Ausgleichstreffer belohnt. Es war insgesamt ein guter erster Auftritt unter meiner Regie.
FUSSBALL.DE: Auch für den heutigen Gegner BFC Dynamo haben Sie bereits gearbeitet, waren dort von März 2007 bis April 2009 sowie von Juli 2012 bis November 2014 Cheftrainer. Gibt es noch Kontakt zu ehemaligen Wegbegleitern beim BFC?
Uluc: Ich kenne den Verein immer noch gut und habe zu einigen Leuten aus dem Umfeld des Klubs weiterhin Kontakt. Beim BFC habe ich eine hervorragende Zeit gehabt. Ich erinnere mich vor allem gerne an den Aufstieg in die Regionalliga und den Sieg im Berliner Verbandspokal zurück.
FUSSBALL.DE: Im Pokalwettbewerb von Thüringen ist auch Wacker Nordhausen noch dabei. Im Rahmen des zweiten Finaltags der Amateure spielt der FSV am 25. Mai im Endspiel gegen den Drittligisten Rot-Weiß Erfurt um den Einzug in den DFB-Pokal. In der Liga geht es für Ihre Mannschaft dagegen sportlich nicht mehr um allzu viel. Dienen die verbleibenden Saisonspiele daher als Vorbereitung auf das Endspiel?
Uluc: Ganz klar: Das Pokalfinale ist der Saisonhöhepunkt, auf den wir in den kommenden Wochen gezielt hinarbeiten werden. Das heißt aber nicht, dass wir irgendein Spiel herschenken. Wir möchten die Saison so positiv wie möglich abschließen, um im Endspiel in der bestmöglichen Verfassung und mit viel Selbstvertrauen antreten zu können. Erfurt ist zwar Favorit und hat einen Heimvorteil, weil die Begegnung im dortigen Steigerwaldstadion stattfindet. Wir wissen aber um unsere Chance und haben das große Ziel, in den DFB-Pokal einzuziehen.
FUSSBALL.DE: Außerdem wissen Sie, wie es gelingen kann, die höherklassigen Erfurter im Finale des Thüringenpokals zu besiegen!
Uluc: Das stimmt. In meinem letzten Spiel als Trainer des FC Carl Zeiss Jena gab es im Mai 2016 ein 2:0 im Endspiel. Damit konnten wir den bereits 2015 durch ein 2:1 nach Verlängerung gegen den ZFC Meuselwitz gewonnenen Titel verteidigen. Das war ein großartiger Tag - für den Verein, die Fans und auch für mich persönlich. Mich vor ümehr als 9.000 Zuschauern in Jena mit einem solchen Erfolgserlebnis verabschieden zu können, war ein klasse Gefühl. Es wäre riesig, wenn ich jetzt mit Nordhausen den Pokal zum dritten Mal hintereinander gewinnen könnte.
FUSSBALL.DE: Sie haben beim FSV Wacker einen Vertrag bis 2019 unterschrieben. Was möchten Sie in dieser Zeit mit dem Verein erreichen?
Uluc: Ich weiß, dass der Verein mittelfristig den Anspruch hat, im Profibereich Fuß zu fassen. Allerdings geht das nicht von heute auf morgen. Meine Aufgabe ist es erst einmal, eine homogene Mannschaft zu formen, die sich zu 100 Prozent mit dem Verein identifiziert. Für die übernächste Spielzeit können wir dann vielleicht das Ziel formulieren, in die 3. Liga aufsteigen zu wollen.
FUSSBALL.DE: Mit Spielern wie den Ex-Bundesligaprofis Marco Sailer und Zafer Yelen sowie Lucas Scholl, Sohn von Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl, haben Sie einige Hochkaräter in Ihrem Kader. Wie schätzen Sie die Qualität Ihrer Mannschaft ein?
Uluc: Das Team ist - nicht nur von den Namen her - ohne Wenn und Aber sehr gut besetzt. Dass die Jungs in dieser Saison nicht richtig in Fahrt gekommen sind, lag wohl auch an der fehlenden Kontinuität auf der Trainerposition. Ich bin nach Josef Albersinger, René van Eck und dem zweimaligen Einspringen von Tomislav Piplica als Interimscoach bereits der vierte Trainer in der laufenden Spielzeit. Da ist es logisch, dass nicht alles so funktioniert, wie es eigentlich funktionieren könnte. Wichtig ist jetzt, dass ich mir bei den Spielern schnell eine gewisse Vertrauensbasis erarbeite und dass im gesamten Verein Ruhe einkehrt.
Lieber Fußballfreund,
du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.
Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.