Finaltag der Amateure | Magazin | 24.05.2025 | 16:15

4:2! Blau-Weiß Lohne überrascht bei Drittligist VfL Osnabrück

Überraschungserfolg in Niedersachsen: BW Lohne spielt zum zweiten Mal im DFB-Pokal.[Foto: IMAGO]

Der TuS Blau-Weiß Lohne sorgte im Endspiel um den Niedersachsen-Pokal für Dritt- und Regionalligisten für eine große Überraschung. Der Tabellenneunte der Regionalliga Nord behauptete sich am insgesamt zehnten Finaltag der Amateure 4:2 (2:2) beim favorisierten Gastgeber und Drittligisten VfL Osnabrück.

Vor 14.331 Zuschauer*innen an der Bremer Brücke - der Spielstätte des VfL Osnabrück - erwischte Lohne einen nahezu optimalen Start. Felix Schmiederer (6.) köpfte nach Flanke von Nico Thoben unbedrängt zur Führung ein. Nur kurze Zeit später baute Theo Janotta (9.), der im Sommer nach Osnabrück wechseln wird, den Spielstand weiter aus. Bryang Kayo (29.) und Marcus Müller (45.+4) brachten den VfL aber noch im ersten Durchgang zurück.

Die Osnabrücker waren auch zu Beginn der zweiten Hälfte am Drücker. Den nächsten Treffer erzielte aber Lohne. Nach einer Ecke von Sandro Heskamp erzielte Nico Thoben (63.) das dritte Kopfballtor der Blau-Weißen. In der Schlussphase machte der eingewechselte und vom VfL Osnabrück ausgeliehene Angreifer Bernd Riesselmann (76.) für Lohne die zweite DFB-Pokal-Teilnahme nach der Saison 2022/2023 perfekt.

"Das kann man gar nicht hoch genug bewerten, was wir geleistet haben", freute sich Lohnes Trainer und Ex-Profi Uwe Möhrle, der bis zu seinem Wechsel zu Blau-Weiß im Januar 2023 die U 17 des VfL Osnabrück betreut hatte. "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir unser Herz auf dem Feld lassen müssen. Und genau das haben wir getan. Wir haben ein großartiges Spiel abgeliefert und zu den richtigen Zeitpunkten die Tore erzielt. Wir haben viele Pokalspiele durch Standardsituation gewonnen und auch in der Liga viele Standardtore erzielt. Das wir da so effektiv waren, war ein Schlüssel zum Sieg." Für den VfL Osnabrück endete die Saison 2024/2025 dagegen trotz des Klassenverbleibs in der 3. Liga mit einer großen Enttäuschung.

Rheinland: FV Engers 07 zum dritten Mal im DFB-Pokal

Im Finale um den Rheinlandpokal setzte sich der FV Engers 07 aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gegen den Ligakonkurrenten FC Rot-Weiß Koblenz 2:0 (0:0) durch. Damit wird sich der langjährige Cheftrainer Sascha Watzlawik (seit 1. Juli 2012 im Amt) zum Saisonende mit einem der größten Erfolge der Vereinsgeschichte verabschieden. Schon 2019/2020 und 2021/2022 hatte der 46-Jährige den FV Engers 07 zum Titel im Verbandspokal und damit auch zur Qualifikation für den DFB-Pokal geführt.

Die 2349 Besucher*innen im Koblenzer Stadion Oberwerth sahen im ersten Durchgang trotz einiger Feldvorteile des FV Engers 07 noch keine Treffer. In der zweiten Halbzeit waren die Koblenzer einem Tor etwas näher, erfolgreich war dagegen Engers. Einen langen Einwurf bekam die Defensive des FC Rot-Weiß nicht entscheidend geklärt. Von der Strafraumgrenze traf Vadym Semchhuk (75.). Nach einem Konter erhöhte der eingewechselte Goran Naric (90.+5) zum Endstand, als er ins verlassene Koblenzer Tor traf.

In der kommenden Saison wird Fünftligist FV Engers 07 zum dritten Mal im großen Lostopf dabei sein und darf sich auf ein Heimspiel gegen einen Verein aus der Bundesliga oder 2. Bundesliga sowie über garantierte Einnahmen in Höhe von rund 200.000 Euro freuen. 2020 (0:3 gegen den VfL Bochum) und 2021 (1:7 gegen Arminia Bielefeld) war jeweils in der ersten Runde des DFB-Pokals Endstation.

Berlin: BSV Eintracht Mahlsdorf verpasst Pokalpremiere

Der BFC Dynamo aus der Regionalliga Nordost hat es schon wieder getan. Der einstige DDR-Rekordmeister krönte sich am Finaltag der Amateure mit einem 2:0 (1:0) gegen den BSV Eintracht Mahlsdorf aus der NOFV-Oberliga Nord zum Gewinner des Berliner Landespokals und qualifizierte sich damit erneut für den DFB-Pokal. Für den BFC war es seit 1999 bereits der achte Triumph auf Verbandsebene. Für den unterlegenen Fünftligisten war schon die Finalteilnahme der bislang größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.

"Haben am Ende völlig verdient gewonnen"

Beim Finale im Mommsenstadion, das als etatmäßige Heimspielstätte von Tennis Borussia Berlin nur 1,53 Kilometer Luftlinie vom großen Olympiastadion entfernt ist, hatte der BFC Dynamo vor 8.400 Fans zunächst Probleme, Dominanz aufzubauen. In einer komplett ausgeglichenen Partie sorgte dann aber Henry Jon Crosthwaite (21.) nach sehenswerter Vorarbeit von Ivan Knezevic für die überraschende BFC-Führung. Im zweiten Spielabschnitt musste der BSV nach der Gelb-Roten Karte für Anton Kanther (63.) die Partie in Unterzahl zu Ende bringen. In Überzahl erspielte sich der BFC noch zahlreiche Möglichkeiten, ehe der erst kurz zuvor eingewechselte Kevin Lankford (78.) für die Entscheidung sorgte.

"Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben am Ende völlig verdient gewonnen", sagte BFC-Trainer Dennis Kutrieb (45). "Jetzt wird gefeiert." Während sich der neue Titelträger auf die Auslosung der ersten Runde im DFB-Pokal freuen darf, steht dem unterlegenen Außenseiter BSV Eintracht Mahlsdorf am kommenden Samstag (31. Mai) noch ein weiteres "Endspiel" vor Brust. Mit einem Sieg im Spitzenspiel beim BFC Preussen würde das Team von Trainer Karsten Heine (70) in die Regionalliga Nordost aufsteigen.