SV Alemannia Waldalgesheim|17.08.2014|08:30

Befund des Balljungen: "Geil, hier zu sein"

Sollte sich auch im Falle einer 1:0-Führung für Waldalgeheim an das FairPlay halten: Fabian Haas. [Foto: Tim Noller]

Alemannia Waldalgesheim unterlag Bayer Leverkusen mit 6:0. Trotzdem war das DFB-Pokalspiel nicht nur für die Spieler der Höhepunkt ihrer Fußballkarriere. Fabian Haas war einer der Balljungen und genoss seinen Job an der Seitenlinie in vollen Zügen.

Während die Spieler der Alemannia Waldalgesheim um 18:56 Uhr zum Spiel ihres Lebens einliefen, standen zehn jüngere Mitglieder des Klubs bereits auf ihren Positionen. Für das DFB-Pokalspiel gegen Bayer 04 Leverkusen wurden sie im Mainzer Bruchwegstadion als Balljungen eingeteilt. Einer von ihnen - Fabian Haas.

Viel Zeit fürs Beobachten der großen Stars

Der 17-jährige Torhüter der A-Jugend übernahm den Posten vor der Haupttribüne und zeigte sich von der Stimmung beeindruckt: „Schon als die Leverkusen-Fans am Anfang gesungen haben, dachte ich: Geil, hier zu sein. Da habe ich Gänsehaut bekommen.“ Mehr als einen Ball musste er während der 90 Minuten allerdings nicht ins Spiel bringen. Viel Zeit also, um die Stars aus der Bundesliga genauer unter die Lupe zu nehmen. „Kießling ist ein geiler Stürmer“, kommentierte Haas die Leistung des fünffachen Torschützen.

"Da dachte ich: Ist er es wirklich? Aber er war es - cool!"

Bereits vor dem Spiel hatte Fabian seinem Vater Stefan, dem Abteilungsleiter der Alemannia, angekündigt, dass der Topstürmer dreimal treffen würde. Dass es am Ende sogar fünf Treffer wurden und Waldalgesheim das Spiel mit 6:0 verlor – für Fabian Haas kein Grund zur Trauer. „Um ehrlich zu sein, ich habe mit mehr Gegentoren gerechnet.“

Für die zehn Balljungen aus der A-Jugend des Klubs startete das Abenteuer DFB-Pokal um 16 Uhr. Gemeinsam mit der Mannschaft ging es mit dem Bus von Waldalgesheim nach Mainz. Im Bruchwegstadion suchten sie zunächst ihre Umkleidekabine, die sich direkt neben der Leverkusen-Kabine befand. „Ich bin erschrocken, als ich aus der Kabine kam und plötzlich Stefan Kießling neben mir stand. Da dachte ich: Ist er es wirklich? Aber er war es – das war schon cool“, berichtete Fabian Haas.

Nach dieser besonderen Begegnung nahm seine Aufregung nochmals zu: „Ich bin zwar nur Balljunge, aber trotzdem war ich schon sehr aufgeregt. Ich zittere in den Beinen und kann es kaum erwarten.“ In Mainz begegnete der 17-Jährige seinen Idolen von angesicht zu angesicht. Denn obwohl sich Fabian Haas im zweiten Lehrjahr seiner Tischler-Ausbildung befindet, treibt ihn ein großer Traum an: die Nationalmannschaft.

„Ich möchte so hoch wie möglich spielen. Den Traum von der Nationalmannschaft habe ich schon seit sechs oder sieben Jahren“, so Haas, der mit der A-Jugend der Alemannia Waldalgesheim derzeit in der Landesliga Rheinhessen spielt. „Ich weiß, dass ich spät dran bin, aber diesen Traum will ich verwirklichen.“ Nach den Eindrücken aus Mainz wird er diesem Traum wohl mit mehr Motivation nacheifern als jemals zuvor. Überwältigt von den Erlebnissen fasste er sein DFB-Pokalabenteuer in einem Wort zusammen: „Überragend!“