Fairplay im Familienbetrieb
Wie der Vater, so die Söhne: Simon, Connor und Cameron Glover (von rechts) sind leidenschaftliche Schiedsrichter. [Foto: Christian Kroker]
Eine fußballverrückte Familie waren die Glovers aus Mastbruch schon immer. Doch nun haben sie etwas Außergewöhnliches geschafft: Drei Schiedsrichter aus einer Familie hat einen gewissen Seltenheitswert und macht auch den Vorsitzenden des Paderborner Kreisschiedsrichterausschusses Erich Drotleff ein wenig stolz.
Angefangen hat alles mit Vater Simon, der auf Grund von Verletzungen nicht mehr selber aktiv spielen konnte, dem Fußball aber trotzdem aktiv verbunden bleiben wollte. Seit zweieinhalb Jahren leitet der 47-Jährige nun Fußballspiele im FLVW-Kreis Paderborn. Ein Jahr später kam dann Sohn Connor dazu. Der heute 16-Jährige hat mittlerweile so viel Gefallen am Schiedsrichterwesen gefunden, dass er nun auch ein erfolgreicher und höherklassiger Referee werden möchte. „Meine Vorbilder sind Howard Webb und Martin Atkinson, die beide auch im jungen Alter ihre Laufbahn begonnen haben und weit gekommen sind“, gibt er damit auch die britische Herkunft seiner Familie preis, denn Schiedsrichter wie Helmut Krug oder Wolfgang Stark tauchen hier nicht auf.
Frei nach dem Motto „Übung macht den Meister“ pfeift er dementsprechend auch gern viele Spiele und wird auch schon öfters an der Linie in höheren Ligen eingesetzt. Seit nunmehr drei Monaten ist mit Cameron nun auch noch ein weiteres Familienmitglied aktiv. Der 12-Jährige ist der aktuell jüngste Schiedsrichter im Kreis Paderborn und wird langsam an die Aufgaben herangeführt. Cameron ist Schiedsrichter geworden, da er aktiv spielt und es ihn interessierte, auch mal als Schiedsrichter Spiele zu leiten, um ein besseres Verständnis für manche Schiedsrichterentscheidungen und Fußballregeln zu bekommen – Taschengeldaufbesserung natürlich eingeschlossen. Ihm kam es natürlich gelegen, dass bereits zwei Familienmitglieder diesem Hobby nachgehen. Wenn auch in einem anderen Verein: Vater Simon und Bruder Connor pfeifen für die DJK Mastbruch, Cameron für den TSV Tudorf.
Um die ganzen Termine nun auch zu koordinieren und organisieren kommt nun die gute Seele der Familie – Mutter Ariane – ins Spiel. „Die Organisation der Spielleitungen läuft bei mir zusammen und wird nach dem Blick auf den Kalender logistisch durchgeplant. Dazu gehören Fahrzeit und Entfernung zum Spielort, Spielzeit, Abholzeit. Manchmal ist das schon sehr zeitaufwendig und die Fahrer müssen sich aufteilen. Aber ich mache das auch gerne für meine Männer“, berichtet die ebenfalls fußballbegeisterte Mutter. „Am einfachsten ist es immer, wenn alle zusammen auf einem Turnier eingesetzt werden“, sagte sie abschließend. So auch bei ihrem ersten gemeinsamen Einsatz Ende August beim Tag des Jugendfußballs in Anreppen.
Auch der Paderborner Kreisschiedsrichterausschussvorsitzende Erich Drotleff freut sich über diese schiedsrichterverrückte Familie. „Auf die Glovers können wir uns immer verlassen, auch wenn kurzfristig noch Termine zu besetzen sind. Das ist in dieser Form schon einmalig“, sagt Drotleff. Uns es ist bestimmt nur noch eine Frage der Zeit bis alle drei zusammen als Gespann zur Spielleitung auf einem Paderborner Fußballplatz auftauchen.