Der Traum vom sportlich fairen Wettbewerb
[Foto: wfv]
„Verbandsrechtliche Regelungen zur Gewährleistung eines wirtschaftlich und sportlich fairen Wettbewerbs“ - so lautet der Titel des neuesten Tagungsbandes aus der Nomos-Schriftenreihe zum Thema Sportrecht des Württembergischen Fußballverbandes. Im Jahr 2012 feierte die Fußball-Bundesliga ihren fünfzigsten Geburtstag. Dies war ein willkommener Anlass, die Entwicklung des Profifußballs nachzuzeichnen und den Fragen rund um den fairen Wettbewerb nachzugehen. Im Jahr darauf befassten sich die Teilnehmer des wfv-Sportrechtsseminares befasste sich dann mit dem Thema „Arbeitsnehmerrechte im Fußball“.
Dürfen Fußballklubs dem freien Spiel des Marktes überlassen werden, oder ist es die Pflicht der Verbände, durch entsprechende Regularien einen wirtschaftlich und sportlich fairen Wettbewerb zu gewährleisten? Mit dem Reglement zum Financial Fairplay der UEFA und der 50%+1-Regel des Ligaverbandes soll der Einfluss von Investoren begrenzt werden. Streitig ist nach wie vor, ob die im Rahmen der Verbandsautonomie getroffenen Regelungen einer Prüfung am Maßstab staatlichen, insbesondere europäischen Rechts standhalten. Der Sicherung von Arbeitnehmerrechten scheint im Fußball auf den ersten Blick kein zentrales Thema zu sein. Ein hochbezahlter Profi ist möglicherweise nicht in gleichem Maße schutzbedürftig wie ein „normaler“ Angestellter. Spezifische Fragen stellen sich jedoch beispielsweise im Zusammenhang mit dem Anspruch auf die Teilnahme am Training der ersten Mannschaft oder bei Nachwuchsspielern, die bereits als Minderjährige erheblichen Belastungen ausgesetzt sind. Der Tagungsband (2012 und 2013) setzt sich mit diesen Fragen wissenschaftlich und praxisnah auseinander.
Der wfv hat nun eine Zusammenfassung der Referate beider Seminare in seiner Reihe „Schriften zum Sportrecht“ Nr. 33 veröffentlicht. Weitere Informationen finden Sie hier.