Aufstiegsheld da Costa: 7. Liga statt 1. Liga
Explosion in Bielefeld: Elton da Costa schießt die Lilien in Liga zwei. [Foto: imago]
Während die Lilien bis ganz nach oben geklettert sind, geht es für einen ihrer Aufstiegshelden noch ein Stückchen weiter abwärts. Statt Bundesliga mit Darmstadt 98 zu spielen, zieht es Elton da Costa in die Gruppenliga, die siebte Liga. Der Brasilianer hatte die die Südhessen im vergangenen Jahr sensationell in der Nachspielzeit der Verlängerung des Relegations-Rückspiels in Bielefeld zum Aufstieg in die zweite Bundesliga geschossen. Danach erhielt da Costa jedoch keinen neuen Vertrag mehr in Darmstadt. Nun schließt er sich dem benachbarten FC Bensheim an.
Der Klub ist gerade trotz Fußball-Prominenz an der Seitenlinie aus der Verbandsliga abgestiegen. Auch der frühere Nationalspieler, DFB-Pokalsieger und Bundesligaprofi Ronny Borchers, als Feuerwehrmann geholt, konnte den Abstieg der Bensheimer nicht mehr verhindern.
"Er ist torgefährlich, hat einen überragenden Schuss und kann auch mal ein Spiel beruhigen"
Obwohl da Costa in der abgelaufenen Spielzeit als Spielertrainer mit 17 Treffern der erfolgreichste Torschütze des 1. FCA Darmstadt in der Verbandsliga war, schließt er sich freiwillig dem Absteiger und ehemaligen Ligakonkurrenten an. „Elton hat mit dem FCA Darmstadt in Bensheim gespielt und es hat ihm gut gefallen“, sagt Borchers. „Elton wollte gerne zu uns, er will helfen, hier etwas aufzubauen“, sagte Thomas Kuhlewind, Sportlicher Leiter ins Bensheim, dem Darmstädter Echo . „Er ist uns entgegengekommen.“
Elf Spieler sind weg
Denn der 35 Jahre alte da Costa will auch in Bensheim eine Fußballschule aufbauen, im vergangenen Jahr gründete er seine Fußball-Akademie in Darmstadt. Er bastelt an der Karriere nach der Karriere. „Wir haben eine gute Kooperation mit seiner Schule auf unserer Anlage hinbekommen“, sagt Borchers, der sich über den prominenten Neuzugang freut. „Er ist torgefährlich, hat einen überragenden Schuss und kann auch mal ein Spiel beruhigen“, sagt Borchers.
Auch der Trainer bleibt dem FC Bensheim erhalten. Er will noch nicht hinwerfen. Denn elf Spieler machen nach dem Abstieg auch den Abgang. „Es ist brutal schwer, neue Spieler zu bekommen“, sagt Borchers. „Wir brauchen dringend noch einen Torwart, einen Innenverteidiger, einen Stürmer. Das ist auch ein Grund, warum ich bleibe. Ich ziehe das durch.“
Bensheim hatte in der abgelaufenen Spielzeit nach starker Aufholjagd ausgerechnet das letzte, entscheidende Saisonspiel gegen Wald-Michelbach zu Hause 2:5 verloren. „Das haben wir verdonnert“, sagt Borchers. „Jetzt wollen wir so schnell wie möglich die Scharte auswetzen.“