Comedian kickt in der Kreisliga A |24.08.2015|13:25

Nicht lustig: Matze Knop mit Achilleßehnenriß

Wegen eines Achillessehnenrisses kann Matze Knop derzeit nicht kicken. [Foto: Buschmann]

Es ist der 7. Juni 2015, als auf dem Sportplatz ein furchterregendes Krachen zu hören ist. Dem Innenverteidiger von Rot-Weiß Horn reißt im vorletzten Saisonspiel der Kreisliga A Lippstadt gegen den TuS Mönninghausen in der 77. Minute die rechte Achillessehne. Ihm wird schnell klar, spätestens nach der Operation vom Team des BVB-Mannschaftsarztes Dr. Markus Braun im Knappschafts-Krankenhaus in Dortmund-Brackel, dass er nicht nur das entscheidende Match um den Aufstieg gegen Horns punktgleichen Rivalen VfL Hörste/Garfeln verpassen wird, sondern ein halbes bis dreiviertel Jahr nicht mehr kicken kann. Der Name des Innenverteidigers: Matze Knop.

"Diagnose dicke Hose"

Als „Kult-Kaiser“ bringt der gebürtige Lippstädter im Fernsehen ein Millionenpublikum zum Lachen und füllt mit seinem neuen Bühnen-Programm „Diagnose dicke Hose“ die Hallen. Doch wenn Matthias Knop, so steht es in der Kaderliste auf der Internetseite von Rot-Weiß Horn, auf dem Platz steht, ist Schluss mit lustig. „Ich bin Fußballer, im Spiel geht es ernst zur Sache“, betont der Comedy-Star.

Seit seinem sechsten Lebensjahr kickt Knop in seiner Heimatstadt, wo er immer noch wohnt. Vater Peter ist Trainer bei Borussia Lippstadt, dem Klub der Rummenigge-Brüder Karl-Heinz und Michael. Die späteren Bayern-Stars und deutschen Nationalspieler hat Peter Knop in der A-Jugend unter seinen Fittichen. Sohn Matze ist vielleicht technisch nicht so gut wie die Rummenigges, aber ehrgeizig. „Früher war ich linker Verteidiger, habe aber in der Jugend aber auch im linken Mittelfeld oder auch mal Stürmer gespielt. Je älter man wird, umso mehr wandert man ja auf dem Platz wieder nach hinten“, erklärt Knop, mit 40 Jahren bis vor seiner schweren Verletzung immer noch Stammspieler in der Kreisliga.

"Im Gegensatz zum Beruf als Comedian, in dem ich ein Alleinunterhalter bin, spiele ich sehr mannschaftsdienlich"

Er sei eher „ein Kämpfertyp“, habe ein gutes Stellungsspiel und können ein Spiel lesen. „Der große Techniker bin ich eher nicht und wenn ich einen Übersteiger machen will, brauche ich zwei Stunden Anlauf“, sagt Knop lachend und macht klar: „Im Gegensatz zum Beruf als Comedian, in dem ich ein Alleinunterhalter bin, spiele ich sehr mannschaftsdienlich.“

Gegen Reus und Lahm

Weil auch im Fernsehen bekannt ist, dass er, wie unter anderem auch Guido Cantz („Verstehen Sie Spaß“) ganz ordentlich kicken kann, wird er gerne zu Promi- oder Einlagespielen eingeladen. So war Knop 2009 für die „McFit-Auswahl“ in der Schalker Arena gegen Bayern München und 2013 für die "SAT.1 Allstars“ im Dortmunder Stadion gegen den BVB am Ball. „Das ist eine superwertvolle Erfahrung als Fußballer, auch wenn es sehr frustrierend ist, dass du nur hinterher läufst und nicht an den Ball kommst“, erinnert sich Knop. „Wenn der Reus mit seinem Wahnsinnstempo auf dich zukommt, musste du trotzdem versuchen, irgendwie zum Ball zu stehen. Und Philipp Lahm hat im Vorbeilaufen zu mir gesagt: ‚Mensch, Matze, fast hättest du den Ball gehabt...'"

Weil Knop vom Fach kommt, sitzt er nicht selten in Fußball-Talkrunden wie dem Sport1-"Doppelpass" oder Formaten des Bezahlsenders Sky. Lernen von den Profis, das ist sein Motto auch noch im Spätherbst seiner eigenen Karriere. „Je mehr ich Profi-Fußball gucke, umso taktisch versierter werde ich. Das ist ein klasse Nebeneffekt von diesen Auftritten im Studio oder vor allem von Stadionbesuchen wie beim Pokal- oder Champions-League-Endspiel im Juni in Berlin“, berichtet Knop.

Bei seiner Zuschauerrolle wird er es vorerst belassen müssen. Dabei würde Knop lieber heute als morgen wieder mit seinen Kumpels von Rot-Weiß Horn kicken gehen. Das Entscheidungsspiel um den Aufstieg verlor der Erwitter A-Ligist übrigens gegen Hörste/Garfeln durch ein Gegentor erst in der 85. Minute mit 0:1. Horns etatmäßiger Innenverteidiger konnte daran nichts ändern, er stand frisch operiert und mit Gehstützen am Spielfeldrand.