Regionalliga|04.09.2015|10:40

Pause im Nordosten - Zinnbauer im Fokus

Der HSV II und Trainer Zinnbauer sind im Derby bei Norderstedt zu Gast. [Foto: imago]

Während die Regionalliga Nordost an diesem Wochenende eine Länderspielpause einlegt, setzen die übrigen vier Staffeln ihren Spielbetrieb nahtlos fort. Im Norden hinkt der Hamburger SV II unter der Leitung des ehemaligen Bundesliga-Cheftrainers Joe Zinnbauer den eigenen Erwartungen noch ein wenig hinterher. Im Derby beim Tabellenführer FC Eintracht Norderstedt können sie wertvollen Boden gutmachen.

In der West-Staffel geht es im Duell zwischen den Sportfreunden Lotte und dem SV Rödinghausen um den Platz an der Sonne. Die Spitzenposition in Bayern hat der SSV Jahn Regensburg dagegen auch nach dem neunten Spieltag schon sicher. Vor der Partie beim TSV 1860 München II beträgt der Vorsprung auf Wacker Burghausen fünf Zähler.

Nach 44 Jahren kommt es im Südwesten erstmals wieder zu einem Saarbrücker Stadtduell. Der 1. FC Saarbrücken empfängt den Aufsteiger SV Saar 05 im Ludwigspark. In der Tabelle sind die Lokalrivalen zwölf Punkte voneinander getrennt. Auch ohne Torjäger Shqipon Bektasi, der mit acht Treffern die Torschützenliste anführt, will der KSV Hessen Kassel gegen die SV 07 Elversberg die Tabellenführung verteidigen.

Regionalliga Nord

Das Nachbarschaftsduell zwischen Tabellenführer FC Eintracht Norderstedt und der U 23 des Hamburger SV steht am siebten Spieltag der Regionalliga Nord im Fokus. Mit zwei Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen hat der HSV II allenfalls einen durchwachsenen Saisonstart hingelegt. Zuletzt gelang ein Dreier gegen Aufsteiger SV Drochtersen/Assel (2:1). Diesen Aufwind will die Mannschaft von Trainer Joe Zinnbauer nutzen, um auch in Norderstedt zu punkten. „Wir wissen, dass wir genug Qualität besitzen, um jeden Gegner ärgern zu können. Wenn wir uns auf unseren Stärken konzentrieren, dann können wir auch in Norderstedt Punkte holen“, so Zinnbauer zu FUSSBALL.DE .

Die Eintracht will natürlich Rang eins verteidigen. „Wir gehen selbstbewusst in die Partie und wollen die drei Punkte zu Hause behalten. Der HSV hat viele qualitativ hochwertige Talente in den eigenen Reihen, die sich zu Beginn der Saison aber erst einmal finden müssen“, sagt Eintracht-Trainer und Ex-Profi Thomas Seeliger im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Wieder zurückgreifen kann der 48-Jährige auf Offensivspieler Björn Nadler, der zuletzt mit Knöchelproblemen ausgefallen war.

Parallel zum Auftritt des Spitzenreiters stehen sich mit dem ETSV Weiche Flensburg und Eintracht Braunschweig II zwei direkte Konkurrenten aus dem Verfolgerfeld gegenüber. Die Löwen aus Braunschweig kassierten in der Vorwoche ihre erste Niederlage (0:1 gegen BV Cloppenburg), mussten deshalb den Platz an der Tabellenspitze räumen.

Die Gastgeber aus Flensburg kämpfen um den Anschluss an die Spitze, sind vor heimischem Publikum noch ohne Punktverlust. Aus drei Partien holte die Mannschaft von Weiche-Trainer Daniel Jurgeleit alle neun möglichen Zähler - bei einer Tordifferenz von 13:3.

Der Lüneburger SK Hansa greift am Sonntag (ab 15 Uhr) in den siebten Spieltag ein. Zu Gast ist der VfB Lübeck. Mit Mehmet Kurt, Neuzugang von der U 19 des Bundesligisten Borussia Dortmund, steht dem LSK in der Defensive eine weitere Alternative zur Verfügung. Seit vier Begegnungen sind die Lüneburger ungeschlagen. Lübeck musste zuletzt eine Heimniederlage hinnehmen (0:1 beim VfB Oldenburg). Die beiden VfB-Spieler Stefan Richter und Jan-André Sievers treffen auf ihren früheren Verein. Beide waren in der Nachwuchsabteilung der Lüneburger ausgebildet worden und spielten später auch noch für die erste Mannschaft des LSK.

Regionalliga Südwest

Erstmals seit 1971 stehen sich am Freitag (ab 19 Uhr) im Rahmen des siebten Spieltags in der Regionalliga Südwest die beiden Lokalrivalen 1. FC Saarbrücken und SV Saar 05 Saarbrücken wieder in einem Punktspiel gegenüber. Vor 44 Jahren gewann der FCS im eigenen Ludwigsparkstadion 3:0. Insgesamt trafen die beiden Klubs zwischen 1960 und 1965 achtmal in der Liga aufeinander. Sechs Duelle konnten die Schwarz-Blauen für sich entscheiden. Der SV Saar 05 setzte sich zweimal durch.

Die Vorzeichen der Partie könnten kaum unterschiedlicher sein. Während der aktuelle Vizemeister FCS nach sechs Spieltagen ungeschlagen ist und noch keinen einzigen Gegentreffer hinnehmen musste, rangiert Aufsteiger SV Saar 05 am Tabellenende. Nur ein Zähler und eine Tordifferenz von 6:20 stehen zu Buche.

FCS-Schlussmann David Hohs warnt jedoch davor, den Gegner zu unterschätzen. „Saar 05 ist heiß darauf, gegen uns zu spielen - nicht nur, weil es ein Derby ist. Sie wollen die Ersten sein, die uns ein Gegentor einschenken. Ich rechne auf jeden Fall mit einer engeren Partie, als es die Tabelle vermuten lässt“, so Hohs im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Beim Favoriten fehlen verletzungsbedingt Angreifer Matthew Taylor (Muskelfaserriss) und Mittelfeldspieler Marius Willsch (Sprunggelenkverletzung). Außerdem ist Linksverteidiger Hassan Amin mit der Nationalmannschaft von Afghanistan im Einsatz.

Im Topspiel der Südwest-Staffel empfängt Spitzenreiter KSV Hessen Kassel am Samstag (ab14 Uhr) den Tabellenvierten SV 07 Elversberg. Beide Klubs sind in der laufenden Spielzeit noch ohne Niederlage. 16 von 18 möglichen Punkten fuhr der KSV ein. Die vom ehemaligen Bundesliga-Profi Michael Wiesinger trainierten Elversberger holten bislang 14 Zähler (vier Siege, zwei Remis).

Der Ligaprimus aus Kassel muss allerdings den Ausfall seines besten Torschützen verkraften. Shqipon Bektasi, der bereits acht Tore erzielt hat, fällt wegen einer Gelb-Rot-Sperre aus. Neben ihm steht auch Sylvano Comvalius, der genau wie Bektasi zuletzt wegen wiederholten Foulspiels vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, nicht zur Verfügung. Bei den Gästen aus Elversberg war es Mittelfeldspieler Matthias Cuntz, der beim 0:0 gegen den 1. FC Saarbrücken mit der Ampelkarte vom Feld musste. Zurückgreifen kann Wiesinger allerdings wieder auf Defensivspieler Kevin Maek, der seine Rotsperre abgesessen hat.

Parallel zum Spitzenspiel kann der SV Eintracht Trier beim FC Astoria Walldorf den vierten Sieg in Folge einfahren. Selbstvertrauen verleiht den Mosel-Kickern ein Blick auf die Auswärtstabelle. Drei Siege aus drei Spielen lautet die Bilanz der Eintracht auf fremden Plätzen. Dabei musste Trier noch keinen Gegentreffer hinnehmen (6:0 Tore).

Fraglich ist, ob Mittelfeldspieler Dennis Gerlinger, Rechtsverteidiger Matti Fiedler und Torhüter Chris Keilmann (Virusinfekt) zum Einsatz kommen können. „Wir müssen abwarten, ob es für einen Einsatz reicht“, sagt Eintracht-Trainer Peter Rubeck. Auch ohne das Trio zogen die Trier durch ein lockeres 7:0 beim Bezirksligisten SV Leiwen-Köwerich in die dritte Runde des Rheinlandpokals ein.

Regionalliga West

Sportfreunde Lotte gegen SV Rödinghausen, Zweiter gegen Erster - das ist am heutigen Freitag (ab 19 Uhr) die Auftaktpartie des sechsten Spieltags in der Regionalliga West. Während der SVR mit 14 Zählern aus sechs Partien von Platz eins grüßt, sitzen die Sportfreunde den Ostwestfalen mit einem Spiel und einem Punkt weniger dicht im Nacken. Beide Teams sind in der aktuellen Spielzeit noch ohne Niederlage.

Ismail Atalan, Trainer der Sportfreunde, muss im Topspiel auf Offensivspieler Pascal Schmidt verzichten. Der 23-Jährige zog sich einen Muskelfaserriss zu und fällt für die nächsten zwei bis drei Wochen aus. Dennoch geht Atalan mit großer Zuversicht in die Partie gegen den Tabellenführer. „Wir wollen unser Spiel durchziehen und aktiv gegen den Ball arbeiten. Durch aggressives Gegenpressing können wir die Konterstärke des Gegners unterbinden“, sagt Atalan im Gespräch mit FUSSBALL.DE .

Kurios: Nur vier Tage später werden sich beide Vereine erneut in Lotte gegenüber stehen. Am Dienstag (ab 19 Uhr) geht es dann um den Einzug in die zweite Runde des Westfalenpokals.

Titelaspirant Alemannia Aachen empfängt ebenfalls am heutigen Freitag (ab 19.30 Uhr) den SC Wiedenbrück. Nach fünf absolvierten Spielen hat die Mannschaft von Alemannia-Trainer Christian Benbennek noch keine Niederlage auf dem Konto und könnte mit einem Sieg ebenfalls an die Spitze klettern, wenn sich Lotte und Rödinghausen remis trennen. Erst zwei Gegentore kassierten die Schwarz-Gelben. Damit stellt Aachen aktuell die beste Defensive der Liga.

„Wir fokussieren uns nur auf Wiedenbrück. Alles andere ist erst einmal uninteressant“, sagt Alemannia-Trainer Christian Benbennek nach zuletzt drei Siegen in Serie. „Selbstvertrauen mitnehmen und bescheiden bleiben“, lautet seine Ansage. Vor den Gästen, die schon Rot-Weiss Essen (3:0) und den FC Viktoria Köln (0:0) ärgern konnten, warnt der Fußball-Lehrer seine Mannschaft: „Die Wiedenbrücker sind nicht leicht zu bespielen. Sie sind körperlich präsent, agieren sehr kompakt und schalten schnell um.“ Zum letzten Mal ersetzen muss Benbennek den rotgesperrten Dominik Ernst.

In der Begegnung zwischen Borussia Mönchengladbachs U 23 und der SSVg. Velbert kommt es am Samstag (ab 14 Uhr) zum Aufeinandertreffen des aktuellen Meisters und des stark gestarteten Aufsteigers. Nur ein Punkt und ein Platz trennen die beiden Mannschaften, die jeweils erst einmal leer ausgingen. Gladbach ist vor eigenem Publikum noch unbesiegt (sieben Punkte), Velbert fuhr schon zwei Auswärtssiege ein.

André Schubert, Trainer der Fohlen, musste in dieser Woche in den Trainingseinheiten improvisieren. Sieben Talente der Borussia waren mit ihren Auswahlmannschaften unterwegs. „Wir müssen schauen, wen wir gegen Velbert einsetzen können“, sagt Schubert zu FUSSBALL.DE , fügt aber mit einem Augenzwinkern hinzu: „Wir werden elf Spieler auf den Platz schicken können.“

Regionalliga Bayern

Seinen Aufwärtstrend in der Regionalliga Bayern möchte Drittliga-Absteiger SpVgg Unterhaching auch am neunten Spieltag fortsetzen. Am Samstag (ab14 Uhr) trifft der ehemalige Bundesligist vor eigenem Publikum auf den Aufsteiger FC Amberg. Aus ihren jüngsten drei Spielen holten die Hachinger sieben Punkte. Zuvor war im DFB-Pokal schon eine Überraschung gegen den Bundesligisten FC Ingolstadt 04 (2:1) gelungen.

Ein Wechsel steht auf der Torhüterposition bevor. Hachings etatmäßige Nummer eins, Stefan Marinovic, ist mit der A-Nationalmannschaft von Neuseeland auf Reisen. Am Montag steht für ihn ein Testspiel gegen Myanmar auf dem Programm.

Die Gäste aus Amberg warten nach vier Spielen auf fremden Plätzen noch auf ihren ersten dreifachen Punktgewinn. Drei Remis und eine Niederlage stehen zu Buche. Verzichten müssen die vom ehemaligen Bundesliga-Profi Timo Rost trainierten Amberger auf Defensivspieler Kai Hempel. Der 28-Jährige hatte in der Partie beim FC Augsburg II (2:2) zum fünften Mal in dieser Saison die Gelbe Karte gesehen.

Der Tabellenzweite SV Wacker Burghausen (fünf Punkte hinter Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg) hat zeitgleich Heimrecht gegen die U 23 des 1. FC Nürnberg. Mit einem weiteren Erfolg kann der SV Wacker seine aktuelle Serie auf drei Siege ausbauen. In den jüngsten beiden Begegnungen blieb Burghausen jeweils ohne Gegentor (2:0 bei der SpVgg Greuther Fürth II/3:0 gegen den FC Memmingen). Zu Hause holte die Mannschaft von Wacker-Trainer Uwe Wolf mit zwölf Punkten die optimale Ausbeute. Im Bayerischen Verbandspokal war allerdings im Achtelfinale Schluss. Gegen den Ligakonkurrenten SV Schalding-Heining unterlag Burghausen am Dienstag 2:3.

Die Gäste aus Nürnberg treten selbstbewusst beim ehemaligen Zweitligisten an. Auch sie sind seit zwei Partien ohne Punktverlust. „Wir wollen uns in Burghausen eine gute Position verschaffen. Schalding-Heining hat im Pokal gezeigt, dass man auch dort gewinnen kann. Das wollen wir fortführen“, sagt FCN-Trainer Roger Prinzen. Dabei kann Prinzen wieder auf Innenverteidiger Özgür Özdemir zurückgreifen, der zuletzt wegen einer Zerrung geschont worden war. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Vitalij Lux. Der 26 Jahre alte Mittelstürmer war zuletzt mit der Nationalmannschaft von Kirgistan auf Reisen.

Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg ist zum Abschluss des neunten Spieltages am Sonntag (ab 14 Uhr) im Stadion an der Grünwalder Straße beim TSV 1860 München II zu Gast. Gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth (1:1) musste der SSV Jahn nach zuvor sieben Siegen zuletzt den ersten Punktverlust in dieser Saison hinnehmen.

Insgesamt standen sich beide Mannschaften bisher achtmal in einem Punktspiel gegenüber. Vier Vergleiche in der damaligen Regionalliga Süd (zwischen 2000 und 2008) konnten die Regensburger für sich entscheiden. Dazu gab es zwei Unentschieden und zwei Siege des TSV 1860.