Neuzeller SV |10.11.2015|13:49

Drei Standards brechen dem NSV das Genick

Der Neuzeller SV musste sich dem Aufstiegsaspiranten Blau-Weiß Groß Lindow geschlagen geben. [Foto: Getty Images]

Neuzeller SV - Blau-Weiß Groß Lindow 2:3

Nach der bitteren Auswärtsniederlage in Vogelsang ging es für den Neuzeller SV am vergangenen Wochenende wieder auf heimischen Geläuf ums Ganze. Zu Gast war der hochfavorisierte Tabellenzweite aus Groß Lindow. Die Ausgangssituation vor dem Spieltag war in dieser Saison kaum deutlicher: Beim Neuzeller SV fielen mit Marcel Seidemann (Gelb-Rot-Sperre) und Michael Chvosta (verletzt) beide Sechser aus. Zudem waren mit Thoralf Richter und Eric Görbing (beide privat verhindert) zwei Außenbahnspieler nicht mit an Bord.

Damit war das gesamte Mittelfeld der Vorwoche außer Gefecht gesetzt und intensive Umstellungen wurden erforderlich. Wieder mit von der Partie war Stammtorhüter Denny Jänchen, der nach seiner Pause aus der Vorwoche wieder mit Elan zwischen die Pfosten zurückkehrte. Ebenfalls in die Startelf rückten Justus Schulze und Tony Freitag, die die Flügel beleben und für Gefahr sorgen sollten  Das Spiel begann - gemäß der Ausgangssituation - mit einer gehörigen Druckphase der Gäste aus Lindow. Diese setzten auch gleich nach drei Minuten die erste Duftmarke im Neuzeller Strafraum. Einen Freistoß vom Strafraumeck setzte Ronny Kleinsorge an den Innenpfosten, von wo er in die Arme von Torhüter Jänchen sprang. Durch das frühe Anrennen der Gäste boten sich allerdings immer wieder Räume für die schnellen Neuzeller Offensivkräfte. Wie auch in der achten Minute, als es für das Lindower Mittelfeldzentrum zu schnell ging und Oliver Lindenblatt überlegt auf den durchstartenden Sven Galke querlegte, der dann allerdings freistehend vor dem Kasten an Matthias Bartusch scheiterte. 

Obwohl die Gäste zwar deutlich mehr Ballbesitz besaßen und sich auch immer wieder gefällig in die Hälfte der Hausherren kombinierten, waren keine hochklassigen Chancen zu verzeichnen. Ein weiterer Nadelstich der Neuzeller landete dann in der 16. Minute in den Maschen der Gäste. Ein langer Abstoß von Jänchen landete bei Paßberg, der auf den freien Lindenblatt verlängerte und den Ball wieder direkt in den Lauf bekam und sogleich frei durch war. Sehenswert verwandelte er die Gelegenheit zum etwas überraschenden 1:0. In den folgenden zehn Minuten wirkten die Gäste etwas geschockt und so bot sich den 67 Zuschauern eine ausgeglichenere Partie. Es dauerte bis zur 31. Minute, bis die Gäste wieder vor das Tor der Hausherren kamen. Es war eine Ecke von der rechten Seite, die quer durch den Strafraum segelte und den Kopf des sträflich allein gelassenen Marian Raths fand. Dieser hatte wenig Mühe die Eingabe zum Ausgleich über die Linie zu drücken.

Es dauerte allerdings nicht lange, bis sich der NSV die Führung zurückeroberte. Wie die Lindower nutzten auch die Neuzeller eine Ecke um den alten Abstand wieder herzustellen. Nach der Hereingabe von Christian Raatz war es erneut Spielführer Paßberg, der frei zum 2:1 einnetzte. Bis zur Halbzeit boten sich beiden Teams wenig weitere Gelegenheiten und damit ging es wie gehabt in die Pause. Die zweite Hälfte begann mit einer Druckphase der Gäste, die die Hausherren über Minuten in die eigene Hälfte drückten. Nach einem langen Ball in den Strafraum gab es zwischen Tony Freitag und einem Lindower Angreifer eine kleine Berührung, die den Angreifer zu Fall brachte. Nach kurzer Überlegung des Schiedsrichters entschied dieser auf Elfmeter. Diesen verwandelte Florian Musick sicher ins rechte Eck. In der Folge zeigten sich die Lindower sehr emotional und übertrugen dies vor allem auf ihre Zweikampfführung. Zu der schon grundsätzlich harten Gangart der Gäste gesellten sich jetzt neben überharten Fouls auch fadenscheinige Falleinlagen.

Leider ließ sich auch Schiedsrichter Brehsan auf dieses Spiel ein und verpasste es rechtzeitig Zeichen zu setzen. Nichtsdestotrotz versuchte der NSV weiter nach vorne zu spielen. Leider war dort oftmals schon im Mittelfeld Schluss, sodass die Angriffsversuche oft im Keim erstickten. In der 75. Minute war es erneut ein fragwürdiger Freistoß, der den Blau-Weißen nutzte. Der lang geschlagene Ball fand erneut in Florian Musick am zweiten Pfosten einen Abnehmer, der den Standard einköpfte. Die letzten Minuten war es dann Neuzelle, welches alles nach vorne warf, aber nichts Zählbares mehr zustande brachte. Schlussendlich wehrte sich der Neuzeller SV nach Kräften und verlangte dem Aufstiegsaspiranten alles ab, konnte aber am Ende zu wenig entgegensetzen. Der Sieg geht aufgrund der Willensstärke der Lindower und deren Engagement in Ordnung.  

Neuzeller SV: Denny Jänchen - Thomas Deutschbein, Kilian Schulze, Christian Raatz - Justus Schulze, Enrico Raatz (72. Carl Noack), Danny Schulz, Tony Freitag - Marco Paßberg (C) - Oliver Lindenblatt, Sven Galke