Rheidt: Erster Dreier nach drei Aufstiegen
Bei der Hertha zählt der Teamgeist. [Foto: Vianden]
Vor drei Jahren übernahm Markus Thüren die Damenmannschaft des FC Hertha Rheidt, die zu dieser Zeit noch in den Niederungen der Kreisliga zu Hause war. Und mit Thüren kam der Erfolg. Drei Aufstiege in drei Jahren, eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Seit dieser Saison kicken Thüren und seine Mädels nun in der Mittelrheinliga, zum ersten Mal in der fast 100-jährigen Vereinsgeschichte der Hertha.
Der Fußball in der Mittelrheinliga sei schon etwas anderes, sagt Natalie Unger, Co-Kapitänin der Hertha, „viel körperbetonter, genaueres Passspiel, das Spiel ist viel schneller“. Natalie Unger hat sämtliche drei Aufstiege ihres Teams live miterlebt, wie viele ihrer Teamkolleginnen. „Der harte Kern ist geblieben, natürlich haben wir uns in den vergangenen beiden Jahren punktuell verstärkt und die Neuen gleich gut ins Team integriert. Dennoch zählen bei uns die Mannschaft und der Teamgeist, nicht die einzelne Spielerin.“
"Ich will nicht schon wieder sagen müssen, wir haben gut gespielt, aber leider die Chancen nicht genutzt und verloren"
Und als Team wollen sie auch in der Mittelrheinliga bestehen. Wie gut die Stimmung in der Mannschaft ist und dass es neben allem Ehrgeiz auch um Spaß geht, zeigt der lockere Umgang aller Beteiligten auf und neben dem Platz, da wird auch der Trainer ein ums andere Mal auf die Schippe genommen. Auch wenn man als Neuling in der Liga zunächst einmal Lehrgeld bezahlt, die Moral der Truppe scheint ungebrochen.
Saisonziel Klassenverbleib
Sportliches Saisonziel von Spielerinnen und Coach ist der Klassenverbleib. Eine machbare Aufgabe, da mit dem FC St. Augustin, SV Fühlingen-Chorweiler und dem Pulheimer SC bereits drei Vereine ihre Damenmannschaften zurückgezogen haben und damit als Absteiger feststehen. Sollten jedoch in der Regionalliga West mindestens zwei der vier Mannschaften aus dem Verband Mittelrhein den Weg nach unten antreten müssen, erhöht sich zwangsläufig die Zahl der Absteiger aus der Mittelrheinliga. Doch Geschenke benötigt man in Rheidt nicht, im Gegenteil, die Damen wollen zeigen, was sie können.
„Wir werden unsere Punkte noch holen“, da ist sich der Coach sicher. „Wir waren in den vergangenen Spielen ebenbürtig, nur die Chancenauswertung war miserabel.“ Zuletzt war die Zweitvertretung der Alemannia aus Aachen in Rheidt zu Gast. Von Beginn an gingen die Mädels von Markus Thüren beherzt zu Werke, arbeiteten gut gegen Ball und Gegner. Bereits in der 7. Spielminute gelang Rebecca Deichmann die 1:0 Führung. Es war ein Spiel auf ein Tor mit hochkarätigen Chancen für die Rheidter Damen, doch die Mädels verpassten es ein ums andere Mal, den Sack zuzumachen. So dauerte es bis zur 59. Minute, bis Michelle Greis Trainer und Fans mit ihrem Treffer zum 2:0 erneut jubeln ließ. Als die Alemannia eine Viertelstunde vor Schluss den Anschlusstreffer zum 2:1 erzielte, wurde es noch mal spannend.
„Ich will nicht schon wieder sagen müssen, wir haben gut gespielt, aber leider die Chancen nicht genutzt und verloren“, stöhnte Thüren, der weit von einem möglichen Ruhepuls entfernt war und sein Team immer wieder anfeuerte, das Letzte aus sich herauszuholen und den Sieg konzentriert nach Hause zu spielen. Am Ende blieb es beim verdienten 2:1 – und dem ersten Dreier für die Damen des FC Hertha Rheidt in der Mittelrheinliga.