13 Buden pro Spiel! Galatasaray gnadenlos
Die Spieler von Galatasaray Bremerhaven sind die Ballermänner Deutschlands. [Foto: privat]
Im Toreschießen macht ihnen niemand etwas vor. Die Fußballer von Galatasaray Bremerhaven haben sich in der abgelaufenen Halbserie den Ruf als Ballermänner Deutschlands erarbeitet. Mit durchschnittlich 12,8 Toren pro Spiel hat der neugegründete Klub die beste Torquote aller deutschen Amateurteams. Im Gespräch mit FUSSBALL.DE erklärt Trainer Hüseyin Cokluk die Hintergründe.
Die Überlegenheit von Galatasaray Bremerhaven ist erdrückend. In der 1. Kreisklasse im Kreis Bremerhaven zeigt sich der junge Klub als Herr im Haus. Dabei glänzt der Verein nicht nur mit einer makellosen Punktebilanz, sondern auch mit Toren. Denn aufgrund von 128 Treffern in zehn Partien können sich die Fußballer von Galatasaray momentan mit der besten Torquote aller deutschen Amateurteams schmücken. Eine Momentaufnahme, die alle im Verein ehrt. Galatasaray-Coach Hüseyin Cokluk sagt: „Das ist ein schönes Gefühl. Darauf kann man stolz sein.“
Doch er schiebt sofort hinterher: „Eigentlich ist das normal mit der Truppe. Die Mannschaft ist viel zu gut für die Liga, das war abzusehen.“ So haben sich mit der Vereinsgründung zur aktuellen Saison einige Hochkaräter aus der Umgebung den Bremerhavenern angeschlossen. In Nehat Shalaj (25 Tore), Baris Ildem (16 Tore) und Dennis Ewert haben sich etwa ehemalige Fußballer aus der Bremen-Liga Galatasaray angeschlossen. Cokluk bestätigt: „Wir haben einige Ausnahmespieler.“ Spieler, die nochmal aus Spaß kicken und dabei möglichst Erfolg haben wollen. Und Spieler, die dem neuen Klub als „Starthilfe“ dienen möchten.
Schattenseiten des Erfolgs
"Eigentlich ist das normal mit der Truppe. Die Mannschaft ist viel zu gut für die Liga, das war abzusehen"
Dabei ist es nicht immer einfach, die erfolgsverwöhnten Fußballer bei Laune zu halten. „Man merkt, man gewinnt und fragt dann nur noch, wie hoch man gewinnt“, sagt Trainer Cokluk. Und deshalb kann es der Coach seinen Individualisten auch nicht verübeln, wenn hier und da mal eine Chance liegengelassen wird. „Sie sollen die Tore rausspielen. Aber ich verstehe das. Ich wollte auch immer Tore schießen“, erklärt der 47-jährige Trainer.
Schließlich soll die Kreisklasse nur eine Durchgangsstation sein. „Da müssen wir durch“, sagt Cokluk. Die Richtung des Klubs ist nämlich klar definiert. Neben der mittel- und langfristigen Vergrößerung des Vereins und dem Integrationsgedanken sind auch die sportlichen Ziele ambitioniert. Cokluk: „Zukünftig möchten wir in der Verbands- oder Landesliga spielen.“
Auch deshalb kennt der Klub kein Pardon mit seinen Gegnern. Hohe Siege wie das 34:0 über den BSC Grünhöfe oder das 32:1 über die eigene zweite Mannschaft könnte es auch in diesem Jahr noch öfter zu bestaunen geben. „Ein gewisses Mitleid hat man. Aber es ist auch ein bisschen Frust. Wir machen das jetzt erst recht, um zu zeigen: Wir gehören nicht in diese Liga“, sagt Cokluk, der mit seinem Team eigentlich direkt in der Bezirksliga starten wollte.