Einsturzgefahr! Tribüne bei Chemie gesperrt
Schlechte Nachrichten für Chemie Leipzig: Im Alfred-Kunze-Sportpark herrscht dringender Sanierungsbedarf. [Foto: Imago]
In Leipzig muss dringend saniert werden. In Bahlingen feiert Ex-Profi Alfons Higl sein Debüt. In Amberg dreht sich vehement das Personalkarussell. Und die Bremen-Liga bekommt dank eines Sponsors einen neuen Namen. Das Wichtigste aus den Oberligen auf einen Blick.
Dauerkarteninhaber müssen wegen Einsturzgefahr weichen: Die altehrwürdige Holztribüne im Alfred-Kunze-Sportpark, Heimspielstätte der BSG Chemie Leipzig aus der NOFV-Oberliga Süd , droht einzustürzen. Der Verein hat laut eigenen Angaben Erkenntnisse, dass die Stabilität nicht gewährleistet ist und bei Teilen der Stützkonstruktion Risiken bestehen. Deshalb wurde die vor rund 87 Jahren errichtete Sitzplatztribüne, die zu DDR-Zeiten Erstligafußball im Leipziger Stadtteil Leutzsch sah, bis auf weiteres komplett gesperrt. Bereits im Verfolgerduell am Samstag gegen den Bischofswerdaer FV (ab 14 Uhr) müssen die Dauerkarteninhaber der alten Holztribüne auf die VIP- und Pressetribüne ausweichen. Um die Sanierung finanzieren zu können, war unter anderem im vergangenen September eine Partie gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt (2:2) ausgetragen worden. Bereits 2009 hatten BSG-Anhänger umfangreiche Sanierungsarbeiten im Stadion durchgeführt. Nun werden erneute Anstrengungen erforderlich.
Vater und Sohn Higl als Gespann: Ex-Bundesligaprofi Alfons Higl (früher unter anderem FC Augsburg, SC Freiburg und 1. FC Köln) gibt am Samstag als Trainer des Bahlinger SC in der Oberliga Baden-Württemberg sein Heimdebüt gegen den SSV Reutlingen (ab 15 Uhr). Der 52-Jährige wurde 2007 als Co-Trainer von Armin Veh mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister. Zusammen mit seinem 20-jährigen Sohn und Stürmer Felix, der es in dieser Saison bislang auf 17 Einsätze (ein Tor) für den BSC gebracht hat, will er den Anschluss an die Tabellenspitze herstellen. Die Gäste aus Reutlingen treten mit erheblichen Personalproblemen in Bahlingen an. „Wir sind krasser Außenseiter“, sagt SSV-Trainer Jochen Class gegenüber FUSSBALL.DE . Bei Reutlingen dürfte der Großteil der Mannschaft ausfallen. Neben Lukas Hartmann (Knie-OP), Tom Schiffel (muskuläre Probleme), Magnus Haas (beruflich verhindert) stehen auch die Langzeitverletzten Özgür Ögüt (Fingerbruch), Fabian Springer (Bandscheibe), Lars Lack (Knorpelschaden) und Kapitän Andreas Maier (Kreuzbandriss) nicht zur Verfügung.
Nationalspieler macht Abflug: Das Personalkarussell hat sich beim FC Amberg, dem Tabellenzwölften in der Bayernliga Nord , vor dem Start ins neue Jahr kräftig gedreht. Lutz Ernemann löste in der Winterpause Trainer Günter Brandl ab und wird am Samstag (ab 14 Uhr) im Nachholspiel beim SV Erlenbach/Main sein Pflichtspieldebüt auf der FCA-Bank geben. Außerdem übernahm Bastian Ellmaier den Posten des Co-Trainers und Wolfgang Gräf ist neuer Teammanager. Den FCA verlassen hat der fünfmalige litauische Nationalspieler Gratas Sirgedas. Mit der Verpflichtung des 22-Jährigen, der zuvor in der 3. Liga bei den Stuttgarter Kickers unter Vertrag gestanden hatte, war den Ambergern im Sommer ein Transfercoup gelungen. Insgesamt 13 Spiele (drei Tore) absolvierte der Offensivspieler, der 2013 bei der U 19-Europameisterschaft in Litauen mit drei Treffern als bester Torjäger ausgezeichnet worden war. „Ich hätte ihn gerne weiter dabei gehabt. Gratas ist für jede Mannschaft eine Bereicherung“, sagt Lutz Ernemann im Gespräch mit FUSSBALL.DE: „Aktuell hält sich Gratas in seiner Heimat Litauen auf, er soll Angebote aus der zweiten belgischen Liga sowie aus Luxemburg vorliegen haben.“
Liga-Sponsor gefunden: Die Bremen-Liga wird umbenannt. Ein Unternehmen zur Gebäudereinigung wird mit Beginn der Saison 2017/2018 Liga-Sponsor der höchsten Spielklasse des Bremer Fußballverbandes. Sie wird dann den Namen „Stark Bremen-Liga “ tragen. Bei einer Verbandssitzung wurde den Vereinen das neue Konzept vorgestellt. Jeweils 1.500 Euro sollen dafür in die Kassen der Klubs fließen. Wird der neue Liga-Sponsor außerdem auf das Vereinstrikot gedruckt, könnte es noch eine zusätzliche Finanzspritze geben. Der Laufzeit des Vertrages beträgt zunächst drei Jahre.
Film über Arminia Hannover: Tom Gerhardt, Foto- und Filmkünstler aus der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover, hat einen Kurzfilm über den SV Arminia Hannover aus der Oberliga Niedersachsen im heimischen Rudolf-Kalweit-Stadion gedreht. Titel: „Die blauen Vögel von Bischofshol.“ In dem rund 4:30 Minuten kurzen Schwarz-Weiß-Film erinnert sich Gerd Bohnsack, ehemaliger Trainer des SVA, an die Zeit in den 1970er Jahren, als die „blauen Vögel“ in der 2. Bundesliga Nord vor bis zu 30.000 Zuschauern auf den großen Stadtrivalen Hannover 96 trafen. In acht Duellen behielt die Arminia zweimal die Oberhand. Fünf Siege holte 96, eine Partie endete unentschieden. Aktuell belegt die Mannschaft von Trainer Murat Salar in der Oberliga Niedersachsen den sechsten Tabellenplatz. Beim jüngsten Heimspiel gegen Aufsteiger TuS Bersenbrück (2:3) waren 220 Zuschauer im Stadion.
Trainer Lakämper muss gehen: Der FC Süderelbe , der in der Oberliga Hamburg um den Klassenverbleib kämpft, hat sich von Trainer Olaf Lakämper getrennt. Damit reagierte der Verein auf die sportliche angespannte Situation. Süderelbe hat die vergangenen vier Spiele allesamt verloren und ist auf den 16. Tabellenplatz abgerutscht. Die Nachfolge des 48-Jährigen übernimmt der bisherige Co-Trainer Markus Walek. Er gibt schon am heutigen Freitag (ab 20 Uhr) gegen den VfL Pinneberg sein Debüt als neuer Cheftrainer.
Neuer Job für Müller: Arminia Bielefeld hat René Müller - zuletzt bis November 2016 Cheftrainer des SC Paderborn 07 - als künftigen Trainer seiner zweiten Mannschaft verpflichtet. Der 42-jährige Fußball-Lehrer wird die U 23 der Arminia, aktuell Tabellenzwölfter in der Oberliga Westfalen , unabhängig von der Ligazugehörigkeit der Profis und der U 23 im Sommer als Trainer übernehmen und außerdem das Training der Bielefelder Toptalente im Übergangsbereich verantworten. Der aktuelle U 23-Trainer André Kording bleibt dem Verein als Assistent von Müller erhalten.
Rücktritt wegen Mehrgenerationenhaus: Wenige Tage vor dem Ende der Winterpause in der Bayernliga Nord hat Heiko Baumgärtner sein Amt als Trainer des SV Heimstetten zur Verfügung gestellt. Der 34-Jährige teilte der Mannschaft die Entscheidung nach dem Testspielsieg gegen den Bezirksligisten TSV Kastl (5:1) mit. Als Grund hat Bäumgärtner ein „privates Projekt“ angegeben. Im 25 Kilometer entfernten Ebersberg lässt Baumgärtner als Bauherr für seine Familie ein Mehrgenerationenhaus errichten. „Seine Bitte um Vertragsauflösung hat mich völlig überrascht. Wir wussten zwar alle von seinem Projekt, hatten aber gehofft, dass er das mit dem Fußball unter einem Hut bekommt“, sagt SVH-Manager Michael Matejka gegenüber FUSSBALL.DE und betont: „Die Tür steht für Heiko in Heimstetten immer weit offen.“ Bis zum Saisonende wird Co-Trainer Borislav Vujanovic die Mannschaft übernehmen.