Tolle Aktion |18.04.2017|16:45

Oberliga-Kicker Lebensretter in den USA

Mirko Janning vom SuS Neuenkirchen wurde durch eine Stammzellenspende (Symbolfoto rechts) zum Lebensretter. [Foto: Fotos DKMS, FUSSBALL.DE; Collage FUSSBALL.DE]

Mirko Janning vom SuS Neuenkirchen rettet in den USA einer Frau das Leben. Gleich zwei Spiele fallen in der Oberliga Niederrhein aus, weil das Flutlicht nicht brennt. Der frühere Bundesligaprofi Ivica Banovic darf wieder für den SC Freiburg II auflaufen. FUSSBALL.DE mit den wichtigsten News aus Deutschlands Oberligen.

Stammzellenspende für US-Amerikanerin: Mirko Janning, der in der Oberliga Westfalen beim SuS Neuenkirchen unter Vertrag steht, genießt bei seinem Trainer Tobias Wehmschulte hohes Ansehen. Der 19-jährige Mittelfeldspieler zögerte keinen Moment, als er die Chance bekam, mit einer Stammzellenspende einer in den USA an Blutkrebs erkrankten 56-jährigen Frau das Leben zu retten. „Mirko hat in den USA seinen genetischen Zwilling gefunden. Die Stammzellenspende ist erfolgreich verlaufen“, sagt Wehmschulte im Gespräch mit FUSSBALL.DE . „In solchen Momenten wird einem deutlich vor Augen geführt, dass Fußball eben doch nur die schönste Nebensache der Welt ist.“ Vor rund einem Jahr hatte sich Janning am Arnold-Janssen-Gymnasium mit einem Abstrich mit einem Wattestäbchen von der Wangenschleimhaut typisieren lassen. Mehr als 1000 Schüler hinterlegten dabei ihre Daten in einer Spenderdatei. Monate später, als Janning die Aktion schon fast wieder vergessen hatte, bekam er Post - und erklärte sich sofort zur Stammzellenspende bereit.

Neue Versuche am 17. Mai: Das ist kurios! Am 27. Spieltag in der Oberliga Niederrhein mussten gleich zwei Partien kurzfristig abgesagt werden. Grund: Sowohl beim TV Jahn Hiesfeld (sollte gegen die SpVg Schonnebeck antreten) als auch beim SC Düsseldorf-West (gegen den VfR Krefeld-Fischeln ) war die Flutlichtanlage defekt und konnte auch nicht mehr rechtzeitig repariert werden. Beide Partien wurden von Staffelleiter Clemens Lüning (Essen) inzwischen für Mittwoch, 17. Mai (ab 19.30 Uhr), neu angesetzt. Im Gegensatz zu Jahn Hiesfeld muss Düsseldorf-West eine Geldstrafe von 25 Euro zahlen, weil der Flutlichtausfall erst verspätet gemeldet worden war.

Ehemaliger Bayern-Spieler suspendiert: Der FC Amberg verzichtet im Saisonendspurt der Bayernliga Nord auf den Einsatz von Brian Gallo. Der 22-jährige Mittelfeldspieler, der erst vor Saisonbeginn vom Regionalligisten SpVgg Greuther Fürth II zum FCB gewechselt und bislang auf 17 Einsätze gekommen war, wurde aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen. „Brian nimmt nicht mehr am Training und Spielbetrieb der ersten Mannschaft teil, kann bei der U 23 mittrainieren“, erklärte Ambergs Teammanager Wolfgang Gräf. Zusammen mit dem Trainerteam um Lutz Ernemann und Sebastian Ellmaier hatte er sich zu diesem Schritt entschieden. Außerdem steht bereits fest, dass Gallos auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Grund für die Maßnahmen: Der frühere Jugendspieler des FC Bayern München und der SpVgg Unterhaching soll während des Spiels gegen Alemannia Haibach (4:2) Trainer Ernemann beleidigt haben. Ohne Brian Gallo musste sich der FCA am Ostermontag dem Würzburger FV 1:2 geschlagen geben. Es war im zehnten Spiel die erste Niederlage unter Ernemanns Regie.

"In solchen Momenten wird einem deutlich vor Augen geführt, dass Fußball eben doch nur die schönste Nebensache der Welt ist"

Banovic spielberechtigt: Der SC Freiburg II , Tabellenfüher in der Oberliga Baden-Württemberg , ist der Rückkehr in die Regionalliga Südwest mit dem 2:1 gegen die U 23 des Karlsruher SC einen weiteren Schritt näher gekommen. Auch ohne Ex-Bundesligaprofi Ivica Banovic blieb die Mannschaft von Trainer Christian Preußer zum neunten Mal in Folge unbesiegt. Banovic war in der Partie beim 1. Göppinger SV (1:1) von Schiedsrichter Fatih Kerem Icli (Oberlauda) wegen einer Notbremse des Feldes verwiesen und für das KSC-Spiel gesperrt worden. Am kommenden Sonntag (ab 14 Uhr) gegen den Tabellenvorletzten FSV Hollenbach darf der 36-jährie Kroate, der in seiner Karriere 148-Erst- und 160 Zweitligaspiele absolviert hat, wieder eingesetzt werden. Die Freiburger liefern sich aktuell mit dem punktgleichen FSV 08 Bissingen (3:0 gegen Stuttgarter Kickers II ) einen spannenden Zweikampf um die Meisterschaft. In Bissingen lenkt Oliver Dense, der mit den A-Junioren des VfB Stuttgart zweimal Deutscher Meister war, als Sportlicher Leiter die Geschicke.



Cordi freut sich auf Norderstedt: Für das Halbfinale im Hamburger Verbandspokal bekam der WTSV Concordia, der in der Oberliga Hamburg den vierten Tabellenplatz belegt, ein Heimspiel gegen den favorisierten Nord-Regionalligisten und Titelverteidiger FC Eintracht Norderstedt zugelost. Für „Cordis“ Präsidenten Matthias Seidel ging damit ein heimlich gehegter Wunsch in Erfüllung. „Wir haben insgeheim sehr darauf gehofft, Eintracht Norderstedt bei uns am Bekkamp auf Kunstrasen begrüßen zu dürfen. Dass es nun dazu kommen wird, ist klasse. Wir blicken diesem Spiel mit großer Vorfreude und Motivation entgegen“, so Seidel. „Wir streben den Pokalsieg an, die Mannschaft wird alles für den Finaleinzug geben.“ Die Partie soll am Mittwoch, 3. Mai (ab 19 Uhr), ausgetragen werden. Im anderen Halbfinale stehen sich bereits am 1. Mai die beiden Oberligisten SV Halstenbek-Rellingen und Ligaprimus Altona 93 gegenüber. Das Endspiel wird im Rahmen des zweiten Finaltags der Amateure am Donnerstag, 25. Mai (Christi Himmelfahrt), ausgetragen und live in der ARD übertragen.

Saison-Aus für „Lewandowski“: Georg Mewes, Kult-Trainer in der Oberliga Niederrhein beim SV Hönnepel-Niedermörmter , ist auf dem besten Wege, sein Versprechen einzulösen. Der 68-jährige Trainerfuchs hatte die Kicker aus Kalkar im Dezember als abgeschlagenes Schlusslicht (sechs Punkte) übernommen, wollte bei seiner Rückkehr - Mewes war schon von 2010 bis 2016 Trainer bei „Hö-Nie“ - die miserable Hinrunde vergessen machen. Nach der 2:1-Sensation gegen den souveränen Tabellenführer KFC Uerdingen 05 hat Mewes aus zehn Partien schon 19 Zähler geholt, liegt mit seinem Team nur noch vier Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz. Der Trainer-Oldie legt vor allem Wert auf Kondition und Laufbereitschaft. „Dass wir den Siegtreffer gegen den KFC in der Nachspielzeit erzielt haben, spricht für sich“, sagt Mewes gegenüber FUSSBALL.DE nicht ohne Stolz. Im Ligaendspurt muss er allerdings auf Torjäger Andre Trienenjost (Kreuzbandriss) verzichten. „Andre hat in sieben Jahren über 150 Tore für uns erzielt. Der Ausfall tut weh. Es ist so, als würde Lewandowski bei Bayern München dauerhaft ausfallen“, zieht Mewes einen Vergleich. Auch für Abwehrspieler Arne Kleinepaß (Innenbandriss im Knie) ist die Saison gelaufen.

Kohler wieder Nummer eins: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Diese Weisheit beherzigte der VfL Alfter am Ostermontag beim 6:1-Kantersieg gegen Germania Windeck, legte dem Tabellenvorletzten „sechs Eier ins Nest“. Damit hat die Mannschaft von VfL-Trainer und Weltmeister Jürgen Kohler, der den Verein zum Saisonende verlassen wird, wieder die Tabellenführung in der Mittelrheinliga übernommen. Möglich wurde dies aber nur, weil der bisherige Tabellenfüher FC Wegberg-Beeck mit der 0:4-Heimpleite gegen FC Blau-Weiß Friesdorf einen herben Dämpfer im Aufstiegsrennen hinnehmen musste. Auch Verfolger SV Bergisch Gladbach 09 , trainiert vom ehemaligen polnischen Nationalspieler Tomas Zdebel, verpasste den Sprung auf Platz eins. Die Bergischen mussten sich bei Viktoria Arnoldsweiler (0:1) ebenfalls geschlagen geben. Hinter dem punktgleichen Trio aus Alfter, Wegberg-Beeck und Bergisch Gladbach lauert mit nur einem Zähler Rückstand, aber einem weniger ausgetragenen Spiel der TV Herkenrath 09, der vom früheren Kölner Bundesligaprofi Alexander Voigt trainiert wird. Aus dem Führungsquintett hatte nur der VfL Alfter auf einen Zulassungsantrag zur Regionalliga West verzichtet.

Torloses Topspiel: In der NOFV Oberliga Süd kämpft der VfB Germania Halberstadt um den Wiederaufstieg in die Regionalliga Nord ost. Einem 9:0-Kantersieg am Gründonnerstag gegen den FSV Barleben ließ die Mannschaft von Trainer Andreas Petersen, Vater von Bundesliga-Rekordjoker und Olympia-Silbermedaillengewinner Nils Petersen (SC Freiburg), im Spitzenspiel gegen Tabellenführer BSG Chemie Leipzig vor mehr als 2000 Zuschauern aber „nur“ ein torloses Remis folgen. Halberstadt hat damit weiterhin zwei Punkte Rückstand auf die Spitze. Bei Chemie Leipzig steht mit Trainer Dietmar Demuth ein Mann an der Seitenlinie, der schon alles im Fußball miterlebt hat. Der 62-Jährige hatte die Leipziger in der letzten Saison übernommen und sofort in die Spitzengruppe der NOFV Oberliga etabliert. Der Ex-Profi ist mit seiner Mannschaft seit zehn Spielen ungeschlagen und trennen noch sieben Partien für den Durchmarsch in die Regionalliga.