Wollitz: "Finaltag hat sehr große Bedeutung"
Seine Vorfreude auf den Finaltag der Amateure ist riesig: Cottbus' Trainer Claus-Dieter Wollitz. [Foto: Imago]
1997 schaffte es Energie Cottbus bis ins DFB-Pokalfinale. 20 Jahre danach steht der Verein beim Finaltag der Amateure wieder in einem Endspiel. Mit einem Sieg gegen den FSV Luckenwalde will der Regionalligist die erneute Teilnahme am DFB-Pokal perfekt machen. Auf der großen Bühne kennt sich Trainer Claus-Dieter „Pele“ Wollitz bestens aus. 1996 holte er als Spieler selbst den DFB-Pokal. 15 Jahre später schaffte er als Cottbus-Trainer den Einzug bis ins Halbfinale.
Im FUSSBALL.DE- Interview spricht Wollitz über die Bedeutung des Endspiels, die zusätzliche Öffentlichkeit durch die Übertragung in der ARD und sein Erfolgsrezept im Jahr 2011.
FUSSBALL.DE: Herr Wollitz, der Finaltag der Amateure steht vor der Tür. Es ist die letzte Hürde auf dem Weg in den DFB-Pokal. Welche Bedeutung hat dieses Finalspiel im brandenburgischen Landespokal für Ihren Verein?
Claus-Dieter Wollitz: Eine sehr, sehr große Bedeutung. Zum einen sportlich und zum anderen natürlich auch wirtschaftlich für einen Regionalligisten. Für jeden Spieler ist der Gewinn des Landespokals auch ein persönlicher Meilenstein in der eigenen Vita und eine Möglichkeit, sich im DFB-Pokal auf ganz großer Bühne zu präsentieren. Für den Verein ist es neben dem Titelgewinn per se, durch die garantierten finanziellen Einnahmen der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal, auch ein immenser wirtschaftlicher Faktor.
"Der Vorverkauf läuft richtig gut und unsere Fans werden diesem Finalspiel im eigenen Wohnzimmer einen würdigen Rahmen bieten"
Wie groß ist die Vorfreude im Umfeld?
Die Vorfreude ist riesig. Der Vorverkauf läuft richtig gut und unsere Fans werden diesem Finalspiel im eigenen „Wohnzimmer“ einen würdigen Rahmen bieten.
Das Spiel wird live in der ARD übertragen. Deutschlandweit schauen Hunderttausende zu. Eine Öffentlichkeit, die Ihr Team aus der Regionalliga nicht gewohnt ist. Für Ihre Spieler eine zusätzliche Motivation oder zusätzlicher Druck?
Natürlich Motivation. Wie ich es bereits sagte, ist für jeden einzelnen Spieler eine solche TV-Präsenz auch eine große Chance. Dennoch sind TV-Übertragungen auch schon aus dem Ligabetrieb für unsere Mannschaft nichts Neues. Wir haben auch erfahrene Spieler im Team, wie z.B. Kapitän Marc Stein, die schon einiges in ihrer Karriere erlebt.
Gegen den Finalgegner vom FSV 63 Luckenwalde haben Sie in dieser Regionalliga-Spielzeit schon zweimal gespielt und zweimal gewonnen. Doch der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Wie sorgen Sie dafür, dass Ihr Team den Gegner nicht unterschätzt?
Ich kann mit diesen Floskeln von den eigenen Gesetzen im Pokal wenig anfangen. Am nächsten Donnerstag führt die Entscheidung nur über Energie Cottbus. Für uns gilt es an diesem Tag voll da zu sein. Allerdings glaube ich auch, da bin ich ganz bei Ihnen, dass das Finalspiel anders sein wird als die Begegnungen in der Liga.
Im Finale haben Sie ein Heimspiel. In der Regionalliga Nordost hat kein Team zuhause mehr Punkte geholt als Energie Cottbus. Was macht Ihre Mannschaft im eigenen Stadion so stark?
Unsere Fans.
Im DFB-Pokal war Energie Cottbus in den vergangenen Jahren immer vertreten. Vor zwanzig Jahren stand Cottbus im DFB-Pokalfinale. 2011 schaffte es der Verein unter Ihrer Leitung bis ins Halbfinale. Wie oft werden Sie heute auf die damaligen Erfolge angesprochen?
Diese Themen kommen immer mal wieder auf, man denkt auch sehr gerne an diese schönen Zeiten zurück. Für das Hier und Jetzt hat all das aber keine Relevanz. Wir wollen den Verein zurück in den Profifußball führen, dahin wo er hingehört. Dieser Aufgabe widmen wir all unsere Kraft und Energie.
Was war Ihr Erfolgsrezept 2011?
Wir hatten eine starke Mannschaft und Kicker dabei, die eine unfassbare Qualität haben. Wenn Sie sich den Karriereverlauf von Nils Petersen anschauen, dann sagt das doch alles. „Peddo“ wurde damals Torschützenkönig der 2. Bundesliga. Auch Emil Jula, Jiayi Shao, Marc Andre Kruska, Thorsten Kirschbaum, Uwe Hünemeier, Daniel Adlung und viele andere waren Teil des Ganzen.
Als Spieler kamen Sie zweimal über das Halbfinale des DFB-Pokals hinaus. 1996 holten Sie mit dem 1. FC Kaiserslautern den Pokal – der größte Erfolg ihrer Karriere. Inwiefern profitieren Sie heute als Trainer von so einer Erfahrung?
Die Erfahrungen aus solchen Spielen bleiben und diese kann man als Trainer auch weitergeben. Die Zeiten damals und heute unterscheiden sich dennoch immens, vor allem auch in der medialen Komponente. Da ist heute viel, viel mehr Drumherum als früher.
Vorausgesetzt Ihr Team schafft den Einzug in den DFB-Pokal: Welchen Gegner wünschen Sie sich für die erste Runde?
Ich denke nur an den FSV Luckenwalde, denn das ist unser Gegner am Donnerstag.