Kassel: Finanzierung bis Winter gesichert
Finanziell ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen: Sascha Korb kann mit dem KSV Hessen Kassel wieder zuversichtlicher nach vorne blicken. [Foto: Imago]
Der finanziell angeschlagene KSV Hessen Kassel, der vor zwei Monaten Insolvenz angemeldet hat, sieht Licht am Ende des Tunnels. Bei Kickers Offenbach kandidiert Präsident Helmut Spahn für eine weitere Amtszeit. Der TSV Steinbach verpflichtet einen ehemaligen Zweitligaprofi. Und der 1. FC Saarbrücken erhält vom Verbandssportgericht umfassende Sicherheitsauflagen. FUSSBALL.DE mit den wichtigsten Nachrichten aus der Regionalliga Südwest.
Finanzierung bis Winter gesichert: Gute Nachrichten gibt es für den KSV Hessen Kassel . Acht Wochen nach dem Insolvenzantrag beim Amtsgericht Kassel konnte der KSV-Vorstand vermelden, dass die Finanzierung der laufenden Saison bis zur Winterpause gesichert ist. Auch im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf zeigt sich die Vereinsspitze zuversichtlich. Maßgeblich für den positiven Trend sind die in den vergangenen Wochen abgeschlossenen Sponsorenverträge, die aktuellen Vertragsverhandlungen sowie die Zusagen von Sponsoren, nach Beendigung der Insolvenz ihr Sponsoring noch einmal aufzustocken, und die auf dem Treuhandkonto von Jens Rose eingegangenen Spenden. Hinzu kommen Einnahmen aus unterschiedlichen Aktionen - wie das Konzert im Stadion zugunsten des KSV oder das „Retterspiel“ gegen den Bundesligisten VfL Wolfsburg (0:2). Hinzu kommen Kostenreduzierungen in allen Bereichen des Klubs. Der Gesamtetat konnte auf die angestrebten 1,4 Millionen Euro heruntergeschraubt werden.
"Wir haben uns bewusst gegen Kollektivstrafen entschieden"
Sicherheitsauflagen für Saarbrücken: Das Sportgericht der Regionalliga Südwest hat aufgrund des Einsatzes von Pyrotechnik im Gästeblock beim Saisoneröffnungsspiel zwischen dem SSV Ulm 1846 Fußball und dem 1. FC Saarbrücken (1:4) den FCS nicht nur mit einer Geldstrafe in Höhe von 1250 Euro belegt, sondern auch Sicherheitsauflagen für die kommenden Spiele der Saarländer angeordnet. Die Auflagen sind zunächst bis zum 31. Dezember 2017 befristet. Vorgesehen ist unter anderem die Einführung einer Videoüberwachung im Stadion, die in den Profiligen bereits zum sicherheitstechnischen Standard zählt. Um eine Unkenntlichmachung einzelner Täter bei der Verwendung von Pyrotechnik zu verhindern, ordnete das Sportgericht flankierende Maßnahmen an. So werden die so genannten Blockfahnen verboten. Der 1. FC Saarbrücken wurde außerdem verpflichtet, sämtliche aufgrund der Auswertung der Videoaufnahmen ausgesprochenen Stadionverbote der Regionalliga Südwest zu melden. Die angeordneten Maßnahmen gelten sowohl bei Heim- als auch bei Auswärtsspielen des FCS. Die Kosten der Sicherheitsmaßnahmen hat der Verein zu tragen. „Mit den angeordneten Sicherheitsauflagen hat sich das Sportgericht bewusst gegen Kollektivstrafen wie zum Beispiel Zuschauerteilausschlüsse entschieden und setzt stattdessen auf gezielte Präventionsmaßnahmen, um die Verwendung von Pyrotechnik im Stadion zu verhindern“, so das Sportgericht in seiner Urteilsbegründung.
Wann trifft Meister Elversberg wieder? Der aktuelle Meister SV 07 Elversberg wartet noch immer auf den ersten Saisonsieg und das erste Tor. Nach vier Spielen stehen drei Unentschieden, eine Niederlage und ein Torverhältnis von 0:3 zu Buche. Am morgigen Mittwochabend (ab 19 Uhr) strebt die SVE das erste Erfolgserlebnis an. Dann sind ist der stark gestartete frühere Bundesligist Kickers Offenbach (10 Punkte aus vier Spielen) zu Gast. „Für uns wird es wichtig sein, dass wir im Zusammenspiel mit den Zuschauern eine Einheit bleiben. Wir dürfen auf dem Platz nicht versäumen, den Kopf hochzunehmen, und dürfen uns die Leichtigkeit nicht nehmen lassen“, sagt SVE-Cheftrainer Karsten Neitzel: „In den vergangenen Spielen waren auch vernünftige Szenen dabei, wir dürfen jetzt nicht an den falschen Baustellen arbeiten. Wir wissen, worum es geht. Wir haben die Qualität, wir müssen sie nur abrufen und auf den Platz bekommen.“ Verletzungsbedingt muss Neitzel weiterhin auf die beiden Ex-Bundesligaprofis Aleksandar Stevanovic und Edmond Kapllani verzichten. Auch Defensivspieler Stefano Cincotta und Außenstürmer Sven Sellentin sind nicht fit. Ein Fragezeichen steht noch hinter Angreifer Moritz Göttel, der am vergangenen Wochenende für die U 21 der Saarländer sein Comeback gab und beim 4:1 gegen den FSV 09 Schwalbach auf Anhieb ein Tor erzielte.
Drei Spiele Sperre für Schuster: Vizemeister SV Waldhof Mannheim muss vorerst auf Verteidiger Mirko Schuster verzichten. Der 23-jährige Abwehrspieler ist nach seiner Roten Karte wegen einer Tätlichkeit im Spiel beim Aufsteiger SV Röchling Völklingen (3:1) vom Sportgericht der Regionalliga Südwest für drei Partien gesperrt worden. Der SV Waldhof hat das Urteil bereits akzeptiert. Nachdem Schuster bereits eine Partie der Sperre abgesessen hat (beim 0:1 gegen die U 23 des SC Freiburg ), fehlt er Mannheim noch in den Begegnungen bei den Stuttgarter Kickers am Mittwochabend (ab 19.30 Uhr) sowie gegen die U 23 des 1. FSV Mainz 05 am Samstag (ab 14 Uhr). Wieder zur Verfügung steht Schuster im Spiel beim Drittliga-Absteiger FSV Frankfurt am 2. September.
Spahn macht weiter, Kutz kandidiert nicht mehr: Helmut Spahn, Präsident von Kickers Offenbach , kandidiert für eine weitere Amtszeit. Das hat der 56-jährige Funktionär, der seit November 2015 beim OFC im Amt ist, bei einer Tagung des Präsidiums gemeinsam mit dem Verwaltungsrat verkündet. Das aktuelle OFC-Präsidium wird sich in annähernd gleicher Besetzung den Mitgliedern wieder zur Wahl stellen. Neben Spahn, der früher als Sicherheitsbeauftragter beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) arbeitete und jetzt für den Weltverband FIFA tätig ist, stehen auch Vizepräsidentin Barbara Klein, Vizepräsident Michael Relic, Schatzmeister Markus Weidner und der Technische Direktor Sead Mehic weiterhin zur Verfügung. OFC-Vizepräsident Remo Kutz wird dagegen auf eigenen Wunsch nicht mehr kandidieren. Helmut Spahn sagt: „In den zurückliegenden beiden Jahren haben sich die Offenbacher Kickers aus einer äußerst schwierigen Situation befreien können und sich eine echte Chance auf ein nachhaltiges Wachstum erarbeitet. Unser Verein benötigt Kontinuität, um weiter Vertrauen aufzubauen, weitere Partner, Sponsoren und Anhänger zu gewinnen. Wir sind noch nicht am Ziel und deshalb bin ich bereit für eine erneute Kandidatur.“ Vor Beginn der Saison 2016/2017 hatte der OFC Insolvenz angemeldet. Offenbach startete deshalb mit einem Neun-Punkte-Abzug in die Spielzeit. Einige Monate später konnte der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zurückgezogen werden.
Verstärkung für Steinbach: Der TSV Steinbach hat sich die Dienste von Tim Welker gesichert. Der 23-jährige Ex-Zweitligaprofi (zwei Einsätze für den SC Paderborn 07) war zuletzt für Steinbachs Ligakonkurrenten KSV Hessen Kassel am Ball. In Steinbach erhält Welker, der im Probetraining überzeugen konnte, einen Vertrag bis Juni 2019. TSV-Geschäftsführer Matthias Georg: „Tim ist ein Spieler mit einer sehr hohen Qualität und einer exzellenten Einstellung zu seinem Beruf. Wenn er nach seiner langen Verletzungszeit wieder zu alter Stärke findet, stellt er eine große Verstärkung für unser Team dar. Unsere Kaderplanung ist damit vorerst abgeschlossen.“ Steinbachs Trainer Matthias Mink hatte bereits in der Saison 2015/2016 in Kassel mit Welker zusammengearbeitet. Der Defensivspezialist laborierte bis vor kurzem seit Oktober 2015 an einer chronischen Entzündung der Patellasehne und absolvierte seitdem kein Pflichtspiel mehr.
Ulm auf Trainersuche: Seit dem Rücktritt von Cheftrainer Stephan Baierl befindet sich der ehemalige Bundesligist SSV Ulm 1846 Fußball auf Trainersuche. Aktuell betreuen die vorherigen Baierl-Assistenten Tobias Flitsch und Sven Ackermann das Team und holten zuletzt mit dem 1:1 beim Aufsteiger TSV Schott Mainz zumindest den ersten Zähler in dieser Saison. Schon am heutigen Dienstag (ab 18.30 Uhr) geht es mit der Partie gegen die U 23 der TSG 1899 Hoffenheim weiter.