Finaltag: Chemie siegt vor Grindels Augen
Per Traumtor zum Sieg: Chemie Leipzig ist Gewinner des Sachsenpokals.[Foto: imago/Picture Point]
Regionalliga-Nordost-Absteiger BSG Chemie Leipzig ist Sachsenpokalsieger 2018! Im Endspiel gegen den Ligakonkurrenten FC Oberlausitz Neugersdorf behielt die BSG am „Finaltag der Amateure“ vor 4999 Zuschauern im heimischen Alfred-Kunze-Sportpark 1:0 (1:0) die Oberhand und sicherte sich damit die DFB-Pokal-Qualifikation. Unter den Besuchern war auch DFB-Präsident Reinhard Grindel.
Das entscheidende Tor für die Gastgeber aus Leipzig erzielte Alexander Bury (22.). Der 26-jährige Offensivspieler zog von der linken Außenbahn in die Mitte und schlenzte den Ball dann aus rund 15 Metern mit seinem rechten Fuß ins lange Eck. Für Bury war es die letzte Partie im Chemie-Trikot und ein perfekter Abschied. Nach zwei Jahren verlässt er die BSG in Richtung des Drittliga-Absteigers Chemnitzer FC.
Gastgeber BSG Chemie Leipzig war gegen Neugersdorf zunächst die aktivere Mannschaft. Schon früh hatte Angreifer Pierre Merkel (6.) die Chance auf den Führungstreffer. Der Schuss ging aber weit über das Tor von FCO-Schlussmann Samuel Aubele. Nur wenige Minuten später hatte Mittelfeldakteur Nicolas Ludwig (10.) das 1:0 für die Gastgeber auf dem Fuß. Er scheiterte aber an Aubele. Mitte der ersten Halbzeit ging Leipzig dann durch das Traumtor von Alexander Bury in Führung. Neugersdorf sorgte in der ersten Hälfte kaum für Torgefahr.
Versöhnliches Saisonende
Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste - Leipzig startete besser. Torschütze Bury verpasste das 2:0 (62.), weil Neugersdorfs Torwart Aubele stark reagierte. Danach kamen die Gäste besser ins Spiel und drängten auf den Ausgleich. Der eingewechselte Stürmer Josef Marek, mit zehn Saisontoren bester Torschütze des FCO in der abgelaufenen Spielzeit, fand zweimal in Chemie-Schlussmann Julien Latendresse-Lavesque seinen Meister (69./79.).
Wenige Minuten vor dem Abpfiff hatte die BSG Chemie dann die große Möglichkeit zur Entscheidung. Mit drei Spielern liefen die Leipziger alleine auf das Tor von Samuel Aubele zu (85.). Sie schafften es zwar, den Ball im Tor unterzubringen. Allerdings entschied Schiedsrichter Marek Nixdorf (Dresden) korrekt auf Abseits.
Mit dem Erfolg am dritten „Finaltag der Amateure“ fand die Saison für Chemie Leipzig nach dem Abstieg aus der Nordost-Staffel ein versöhnliches Ende. Für den Verein ist es der größte Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte und insgesamt der fünfte Landespokalsieg. Der Vorgängerverein FC Sachsen Leipzig hatte den Landespokal dreimal von 1993 bis 1995 sowie noch einmal 2005 gewonnen.
Oberlausitz Neugersdorf stand erst zum zweiten Mal im Endspiel um den Sachsenpokal. Nachdem der 1992 gegründete Verein 2014 im Finale hauchdünn am Chemnitzer FC gescheitert war (2:3 nach Verlängerung), verpasste der FCO erneut die erstmalige Qualifikation für den DFB-Pokal.