Gefahr im Grünen|15.06.2018|12:00

Das schützt vor Zecken auf Fußballplätzen

Vorsicht im hohen Gras: Auch auf dem Fußballplatz können Zecken lauern.[Foto: imago/photoarena/Eisenhuth]

Deutschlandweit zieht es Menschen täglich zu Sportanlagen. Aktive Sportler, Vereinsfunktionäre und Zuschauer setzen sich dort gleichermaßen dem Risiko eines Zeckenstichs aus. Dies beweisen Zahlen aus einer aktuellen Studie.

Tabellenführer ist mit weitem Vorsprung NRW, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, im Mittelfeld rangiert Hessen. Schlusslicht der Untersuchung sind die Stadtstaaten Bremen und Berlin.

Was sich wie eine Fußballtabelle liest, hat in diesem Falle nur am Rande mit Ballsport zu tun: Der Pharmakonzern Pfizer präsentierte kürzlich eine Studie, die auf eine hohe Zeckendichte auf den Sportplätzen in vielen Teilen Deutschlands hinweist. Insbesondere das hohe Gras im Umfeld der Sportanlagen berge die Gefahr, dass Zecken während des Laufens am Menschen hängen bleiben.

Durch einen Zeckenbiss können ernstzunehmende Krankheitserreger übertragen werden, Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind wohl die bekanntesten Krankheiten. Zeckenexperte Prof. (a.D.) Dr. Jochen Süss begrenzt das Risiko nicht nur auf die Sportler, welche auf den Plätzen aktiv sind: „Ein Zeckenstich kann jeden treffen, der sich im Freien bewegt. Auf Fußballplätzen sind daher nicht nur die Spieler selbst, sondern auch Besucher und Beschäftigte der Sportvereine, die den Fußballplatz pflegen, dem Risiko eines Zeckenstichs ausgesetzt.“

"Ein Zeckenstich kann jeden treffen, der sich im Freien bewegt."

Auf den Sportplätzen Nordrhein-Westfalens wurde die höchste Zeckendichte festgestellt: 193 Zecken auf 120 Quadratmetern wurden im Zuge der Studie erfasst. Auffällig ist außerdem, dass in Bayern lediglich zwei Zecken auf einer Fläche derselben Größe gefunden wurden. In den Stadtstaaten Bremen und Berlin kam es zu keinem Zeckenfund.

Richtige Kleidung

Zur Vorsorge gegen Zeckenbisse empfiehlt das Hessische Ministerium für Soziales und Integration „das Tragen von geschlossener, heller Kleidung und geschlossenen Schuhen“, sowie eine Untersuchung des Körpers und der Kleidung nach einem möglichen Kontakt mit Zecken. Ebenso können Repellents genutzt werden. Hierbei handelt es sich um Stoffe, die, wenn auch nur kurzzeitig, abstoßende Wirkung auf Zecken haben. Gegen FSME kann man sich außerdem vorbeugend impfen lassen.

Wer also weiterhin Sportplätze aufsuchen möchte, ohne die lästigen Parasiten mit nach Hause zu nehmen, der sollte sich bewusst mit der Prävention eines Zeckenstichs auseinandersetzen.