Kassel plant Zuschauerrekord in der 5. Liga
Rekordversuch: Der KSV Hessen Kassel möchte gegen den KSV Baunatal das heimische Auestadion vollmachen.[Foto: imago/Hartenfelser]
Der KSV Hessen Kassel plant am Ostermontag in der Hessenliga einen Zuschauerrekord, in Hamburg wird für die Familie des verstorbenen Gody Hoedoafia Geld gesammelt, und der SV Türkgücü-Ataspor München unterstreicht mit der Verpflichtung eines neuen Torjägers seine Aufstiegsambitionen. Das und mehr in den Oberliga-Splittern von FUSSBALL.de.
Haupttribüne fast ausverkauft: „Fußball bewegt Nordhessen - gemeinsam zum Rekord!“ Unter diesem Motto steigt am Ostermontag, 22. April, in der Hessenliga das Nordhessenderby zwischen dem KSV Hessen Kassel und dem KSV Baunatal . Dabei wollen die Gastgeber den Zuschauerrekord für die 5. Liga knacken. Die bisherige Rekordmarke von exakt 18.313 Zuschauern wurde im Jahr 2011 vom SV Waldhof Mannheim im entscheidenden Spiel um den Aufstieg gegen den FV Illertissen (6:0) im heimischen Carl-Benz-Stadion gelegt. Um den Rekord zu überbieten, müsste das Auestadion in Kassel (18.737 Plätze) gegen Baunatal nahezu ausverkauft sein. Bereits gut zweieinhalb Monate vor dem Spiel sind für die Haupttribüne nur noch Restplätze verfügbar. Auch auf der Ost- sowie der Nord- und Südtribüne werden die Sitzplätze knapp. Insgesamt wurden bereits 8535 Tickets verkauft. „Wir freuen uns sehr über diese tolle Resonanz auf das Derby. Wer Ostermontag im Auestadion einen Sitzplatz will, sollte am besten schnell sein und sich seinen Wunschplatz jetzt sichern“, teilt die Geschäftsstelle des KSV Hessen mit
Benefizspiel für Gody: Im Duell zwischen dem SC Victoria Hamburg und FC Süderelbe rollt am Freitag (ab 19.30 Uhr) in der Oberliga Hamburg erstmals im neuen Jahr wieder der Ball. Bei „Vicky“ geben die beiden Ex-Profis Fabian Boll und Marius Ebbers (früher gemeinsam für den FC St. Pauli am Ball) ihr Pflichtspiel-Debüt als neues Trainerduo. Auf der Gegenseite steht der vorherige Co-Trainer Timucin Gürsan nach der vorzeitigen Trennung von Markus Walek erstmals als Chefcoach in der Verantwortung. Das Aufeinandertreffen zwischen beiden Teams steht aber nicht nur wegen der Trainerdebüts unter einem ganz besonderen Stern: Die Verantwortlichen des SC Victoria haben die Begegnung zu einem Benefizspiel für die Familie des früheren U 23-Trainers Gody Hoedoafia ausgerufen, der Anfang Januar völlig überraschend im Alter von 37 Jahren verstarb. Er hinterließ seine Frau und zwei Kinder. Der Verein möchte der Familie helfen, wird deshalb keine Eintrittsgelder verlangen. Stattdessen soll am Eingang möglichst viel Geld in den Spendendosen gesammelt werden.
Torgarant für Türkgücü-Ataspor: Der SV Türkgücü-Ataspor München , der mit zehn Punkten Vorsprung die Tabelle in der Bayernliga Süd souverän anführt, hat mit der Verpflichtung von Torjäger Orhan Akkurt seine Aufstiegsambitionen noch einmal deutlich unterstrichen. Der 33-Jährige hatte einen Tag nach seiner Vertragsauflösung beim SV Heimstetten, Schlusslicht in der Regionalliga Bayern, den Vertrag bei seinem neuen Klub unterzeichnet. Akkurt absolvierte für Heimstetten in dieser Spielzeit 19 Partien und war neunmal erfolgreich. Seine Torquote kann sich aber vor allem in der Bayernliga sehen lassen. In 211 Spielen in der 5. Liga erzielte Orhan Akkurt für den SV Heimstetten und den SV Pullach nicht mehr als 150 Treffer.
Kontinuität in Wegberg-Beeck: Der FC Wegberg-Beeck , Tabellenführer der Mittelrheinliga , setzt auf Kontinuität. Das komplette Trainer- und Funktionsteam hat die bestehenden Verträge jetzt bis zum 30. Juni 2020 verlängert. Friedel Henßen, bereits seit 2006 im Verein (zuerst als Spieler, später als Torwart- und Co-Trainer), arbeitet seit 2012 als Trainer der ersten Mannschaft und wird im Sommer in seine achte Saison gehen. Dirk Ruhrig ist seit 2010 beim FC Wegberg-Beeck tätig, zunächst als A-Junioren-Trainer. Seit 2012 bildet er als Co-Trainer ein Gespann mit Henßen. Auch Torwart Trainer Dominik Lescher (seit 2007 im Verein), die Physiotherapeuten Baptist Polman (seit 2012) und Martin Pirog (seit 2016), sowie die beiden Betreuer, „Urgestein“ Ulrich Feldberg (seit 1995) und Max Warneke (seit 2010; zuerst als Spieler, später im Funktionsteam) bleiben dem Verein treu.
Zugang aus Tschechien: Mit der Verpflichtung von Nick Neco ist dem SV Eichede , Tabellenzwölfter in der Oberliga Schleswig-Holstein , ein Transfercoup gelungen. Der 20 Jahre alte Lübecker war am 1. Januar 2018 vom A-Junioren-Bundesligisten Niendorfer TSV zum tschechischen Erstligisten Dukla Prag gewechselt. Er nahm dort an der Vorbereitung der Profis teil und war für die U 21 am Ball. Zwei Trainerwechsel und eine Verletzung veranlassten den 1,99 Meter großen Defensivspieler, seinen Profivertrag in Prag aufzulösen und nach Schleswig-Holstein zurückzukehren. Der SVE stand bereits seit zweieinhalb Jahren mit Nick Neco in Kontakt. „Er ist ein talentierter Spieler, der besonders auch menschlich gut in unser Team passt und seinen Weg machen wird“, sagt Eichedes Trainer Christian Jürss. Nick Neco hat bei den „Bravehearts“ einen Vertrag bis 2020 unterschrieben.
Aus der 5. Liga in die Kreisliga: Christian Stadler, Trainer in der Bayerliga Süd bei der DJK Vilzing , kann in der Rückrunde nicht mehr mit Torjäger Michael Hamberger planen. Der 29 Jahre alte Angreifer, der 38 Treffer in 145 Spielen für Vilzing erzielte, will sich künftig mehr um seine berufliche Laufbahn kümmern. Bereits seit Anfang 2018 ist der Mittelstürmer beruflich in München beschäftigt, kann den enormen Aufwand mit mehrmaligem Pendeln zwischen München und dem fast 200 Kilometer entfernten Vilzing nicht mehr leisten. Hamberger schließt sich deshalb dem Münchner Kreisligisten SpVgg 1906 Haidhausen an, bei dem er in den vergangenen Monaten schon häufiger Trainingsgast war. Im Gegenzug werden ab der Rückrunde die beiden Eigengewächse Lutz Hastreiter und Lukas Prasch aus der U 19 sporadisch am Trainingsbetrieb der Bayernligamannschaft teilnehmen und sollen erste Erfahrungen im Herrenspielbetrieb sammeln.
Chiquinho holt Talent Lubak: Ex-Bundesligaprofi Chiquinho, der in seiner Karriere auf 24 Erst- und 115 Zweitligaspiele (unter anderem für Borussia Mönchengladbach und Rot-Weiß Oberhausen) zurückblicken kann, ist seit fast einem Jahr als Sportlicher Leiter in der Oberliga Westfalen für die Hammer SpVg tätig. Der 44-jährige Brasilianer startete für den bevorstehenden Ligastart eine Rückholaktion. Mit Damir Kurtovic kehrte ein alter Bekannter nach Hamm zurück. Der 27-jährige Innenverteidiger spielte bereits von 2014 bis 2016 zwei Jahre für die SpVg, war zuletzt für den Ligakonkurrenten Westfalia Herne am Ball. Kurtovic wohnt aber nach wie vor in Hamm, absolvierte bereits die komplette Vorbereitung mit dem Team und hat nun einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben.Mit dem erst 18-jährigen Polen Damian Lubak konnte Chiquinho außerdem ein hoffnungsvolles Talent bis zum Sommer 2021 an den Verein binden. Der Mittelstürmer spielte zuletzt in der West-Staffel der A-Junioren Bundesliga für Rot-Weiss Essen.
Ex-Freiburger verlängert: In der Oberliga Baden Württemberg hat der Bahlinger SC die Zusammenarbeit mit seinem Trainergespann, Dennis Bührer (35) und Axel Siefert (49), um eine weitere Saison ausgedehnt. Bührer, der seine Karriere nach 199 Spielen für den Bahlinger SC Ende der vergangenen Saison beendet hatte, kann in seiner Karriere unter anderem auch auf sechs Zweitligaspiele für den SC Freiburg zurückblicken. Seit Saisonbeginn betreut er gemeinsam mitz Siefert die erste Mannschaft des BSC, die auf Platz neun überwintert. „Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit unserer Trainer. Die Duo-Lösung passt ausgezeichnet“, sagt der Sportliche Leiter August Zügel.
Chemie Leipzig setzt auf die Jugend: In der NOFV-Oberliga Süd hat sich der Tabellenzweite BSG Chemie Leipzig die Dienste von Abwehrspieler Johannes Günther gesichert. Der 19 Jahre alte Rechtsverteidiger wurde beim FC Erzgebirge Aue ausgebildet und erhielt bei Chemie einen Vertrag bis zum Saisonende. Beim 5:2 im Testspiel gegen den Nordost-Regionalligisten Bischofswerdaer FV gab der Zugang sein Debüt für den ehemaligen DDR-Spitzenklub. „Johannes Günther ist ein zweikampfstarker, schneller Spieler, von dem wir uns Tempo über die Außenseiten erwarten“, sagt der Sportliche Leiter Andy Müller. „Wir glauben, dass er uns helfen wird, um unser Saisonziel, den Wiederaufstieg in die Regionalliga Nordost, zu erreichen.“ Die BSG Chemie Leipzig ist vor dem Ligastart punktgleich mit Ligaprimus FSV 63 Luckenwalde.