Oldie-Torjäger |10.11.2019|17:10

Mit 57 Jahren noch Knipser in der Kreisliga

Frank Seefeldt in Aktion: Im Alter von 57 Jahren läuft er immer noch für die BSG Motor Zschopau in der Kreisliga auf.[Foto: privat]

Als wir Frank Seefeldt für dieses Gespräch anrufen, muss es schnell gehen: Er habe gleich Training, betont er. Der 57-Jährige steht seit dieser Saison wieder für die BSG Motor Zschopau in der Kreisliga-Ost auf dem Platz, nachdem für ihn vor knapp neun Jahren nach 43 aktiven Jahren im Vereinsfußball eigentlich Schluss war. Eigentlich.

"Gewisse Sachen verlernt man eben nicht"

Als bei der BSG zu Beginn der Saison Not am Mann war und Frank Seefeldt gefragt wurde, ob er bereit sei, in der Mannschaft auszuhelfen, überlegte er zunächst lange. Schließlich wollte er das "kleine Abenteuer", wie er es im Gespräch mit FUSSBALL.DE nennt, aber eingehen und fügt an: "Wenn ich was sage, stehe ich zu meinem Wort." Gesagt, getan. Familie und Freunde seien nach seiner Entscheidung durchaus überrascht gewesen, seine Mannschaftskollegen haben ihn aber "sehr gut aufgenommen", schildert der 57-Jährige.  

Das Kicken mache Seefeldt natürlich immer noch Spaß. Ihm sei zwar bewusst, dass fußballerisch in dem Alter so einiges nicht mehr geht. "Gewisse Sachen verlernt man aber eben nicht, das ist wie beim Radfahren." Nachdem der Stürmer in den vergangenen Wochen schon einige Torvorlagen gegeben hatte, konnte er sich schließlich sogar selbst in die Torschützenliste eintragen. Und während seine Mannschaftskollegen ihn nach dem Treffer euphorisch beglückwünschten, wurde ihm bewusst, dass doch noch was geht.

Auch für die gesamte Mannschaft der BSG Motor Zschopau läuft es in dieser Saison richtig gut: "Wir haben bisher noch kein einziges Spiel verloren", erzählt Seefeldt. Zwar musste er aufgrund einer kleinen Verletzung schon pausieren – in seiner Zeit vor der Fußballpause sei das nie vorgekommen – aber da er jetzt wieder fit sei, wolle er spielen so lange es noch geht. Im Vordergrund steht für Seefeldt aber vor allem sein Team: "Man nimmt sich selbst nicht mehr viel vor, aber ich bin froh, den Jungs noch ein bisschen zu helfen."