Netz kaputt, 0:5 verloren, aber Reh gerettet!
Viel Quieken und Gegenwehr, am Ende ließ sich das Reh jedoch befreien und flüchtete in den Wald.[Foto: Kilian Gütthoff]
Ein erschreckendes Bild bot sich am Sonntagmorgen den Mannschaften des SV Klausheide II und des TuS Gildehaus III. Als die Jungs um 10 Uhr den Sportplatz im niedersächsischen Nordhorn betraten, entdeckten sie am anderen Ende des Spielfelds ein Reh. "Es sah so aus, als ob das Tier hinter dem Tor stand", schildert Tim Westerhoff vom SV Klausheide II im Gespräch mit FUSSBALL.DE.
"Erst ist das Reh komplett ausgeflippt und hätte sich fast erdrosselt"
Das Reh sei wohl auf direktem Wege in den sich hinter dem Platz befindlichen Wald gewesen, dann aber nicht neben dem Tor vorbei, sondern ins Netz gerannt, so Westerhoff, der nicht sagen kann, wie lange das Tier dort gefangen war. Möglichst schnell wollten alle handeln, um das Tier aus seiner Notlage zu befreien. Zwei Spieler näherten sich erst einmal der Mittellinie, daraufhin sei das Tier "komplett ausgeflippt und hätte sich fast erdrosselt", berichtet Westerhoff.
Nachdem sich das Reh wieder beruhigt hatte, nahmen die beiden Spieler einen zweiten Anlauf: Einer hielt das zappelnde Tier fest, der andere versuchte mit einer Schere das Netz zu durchtrennen. "Das Reh hat gequiekt, es war wirklich keine schöne Situation", beschreibt Westerhoff. "Wir haben es dann vorsichtig mit der Schere befreit."
Nach der Rettung flüchtete das Tier nur leicht verletzt in den Wald: "Es konnte ganz normal laufen." Erleichterung machte sich unter den Spielern breit, die gegnerische Mannschaft spendete sogar Applaus.
Zwar musste der Platzwart das Netz nach der Rettungsaktion notdürftig flicken und ein neues bestellt werden, aber die Stimmung unter den Spielern war dennoch gut. Danach allerdings fing sich der SV fünf Tore ein und musste sich im Kreisklassenduell 0:5 geschlagen geben. Eine Niederlage, die durch die außergewöhnliche Rettungsaktion jedoch in den Hintergrund geriet.