1. FC Wülfrath hilft schwerkrankem Daniel
Große Unterstützung: Die Familie Massenberg (rechts) und der 1. FC Wülfrath wollen helfen, die Therapie für Daniel (links) zu bezahlen.[Foto: Thomas Reuter; Collage: FUSSBALL.DE]
Die pulsierenden Ramblas, die prächtige Sagrada Familia von Stararchitekt Antoni Gaudi oder das gewaltige Camp Nou: Für den kleinen Daniel aus Wülfrath sind die weltberühmten Sehenswürdigkeiten Barcelonas, die jedes Jahr Millionen von Touristen anziehen, derzeit völlig uninteressant. Der Elfjährige kämpft um sein Leben, nur eine besondere Therapie kann ihn womöglich noch retten – und zwar in Barcelona.
Seit Sonntag befindet sich die Familie Walus in der katalanischen Metropole. 13 Grad und Sonnenschein verwöhnen die Menschen hier auch im Januar, doch was spielt das für eine Rolle, wenn das Leben eines Kindes auf dem Spiel steht?
Daniel Walus, bis zu seiner Erkrankung leidenschaftlicher Kicker beim 1. FC Wülfrath und Fan von Borussia Dortmund, unterzieht sich in Barcelona einer ganz speziellen Behandlung. 2013 wurde bei ihm ein Neuroblastom, ein bösartiger Tumor, von dem deutschlandweit nur 150 Kinder betroffen sind, entdeckt. Zwei Chemotherapien und eine Stammzellen-Transplantation brachten zwischenzeitlich Besserung, die Familie hoffte sogar auf die Heilung des Jungen. Im vergangenen Jahr aber brach der Krebs erneut aus.
"Unsere letzte Hoffnung ist eine Antikörper-Therapie, die es so in Deutschland nicht gibt", sagte Mutter Jadwiga Walus der Westdeutschen Zeitung . Die Behandlung kostet mindestens 200.000 Euro, eine Stiftung hat das Geld vorgelegt, doch die Familie muss alles irgendwann zurückzahlen.
"Die Hilfsbereitschaft in Wülfrath ist sehr groß. Trainer, Spieler und Eltern haben genau so schon für Daniel gespendet wie verschiedene Firmen und Vereine"
Eintrittsgelder werden gespendet
Und hier kommt die Familie Massenberg ins Spiel. Michael und Michaela Massenberg sind Unternehmer und leiten einen Metallhandel in Wülfrath bei Wuppertal. Michael Massenberg ist außerdem seit vielen Jahren als Vorsitzender des 1. FC Wülfrath tätig. Der Verein spielte lange Jahre in der Oberliga, aktuell sind die Bergischen als Spitzenreiter der Bezirksliga Gruppe 2 Niederrhein, auf dem Weg zurück in die Landesliga.
Der Sport rückt bei den Massenbergs gerade allerdings in den Hintergrund. "Wir kennen die Familie Walus schon seit Jahren und sind mit ihr eng befreundet. Den kleinen Daniel haben wir ins Herz geschlossen", sagte Tochter Michaela Massenberg und fügt an: "Jetzt wollen wir Daniel und der Familie helfen und gehen deshalb an die Öffentlichkeit. Wir bitten um Hilfe und freuen uns über jede Unterstützung."
Die ersten Gelder sind auf dem Spendenkonto gelandet, doch bis auch nur annähernd die Summe zusammenkommt, die für Daniels Überlebenschance ausreicht, ist es noch ein langer Weg. In Wülfrath sind auf jeden Fall schon einmal alle für den Jungen zusammengerückt, der Verein, andere Vereine und Gemeinschaften und dank der Massenbergs als bekannte Zugpferde auch die örtliche und überregionale Wirtschaft. "Die Hilfsbereitschaft in Wülfrath ist sehr groß. Trainer, Spieler und Eltern haben genau so schon für Daniel gespendet wie verschiedene Vereine und Firmen", berichtet Michaela Massenberg gegenüber FUSSBALL.DE . "Außerdem werden wir bei unseren nächsten Spielen die Eintrittsgelder komplett aufs Konto für Daniel überweisen."
Traum vom BVB-Benefizspiel
Kleine Beträge, die helfen, eine größere Summe aber würde mehr bewirken – zum Beispiel durch Benefizspiele. Was läge da näher, als beim großen BVB anzuklopfen, ob er nicht für den guten Zweck mit seinen Stars wie Marco Reus, Jadon Sancho oder Neuzugang Erling Haaland am Wülfrather Silberberg vorspielen könne? "Natürlich haben wir sofort darüber nachgedacht, ob wir diesbezüglich bei Borussia Dortmund vorstellig werden sollten", nickt Michaela Massenberg. Aber: "Wir wissen ja, dass das terminlich sehr schwierig werden dürfte und der BVB sicherlich auch häufig mit derlei Anfragen konfrontiert wird."
Sollte es mit einem Gastspiel des Champions-League-Achtelfinalisten im Lhoist-Sportpark nicht klappen, wollen sich die Massenbergs nicht scheuen, andere Profiklubs für ein Benefizspiel in Wülfrath zu bewegen.
An vorderster Stelle steht aber, dass Daniel gesund wird. Die Therapie in Barcelona läuft mit ersten Voruntersuchungen gerade erst an. "Dabei wird sich herausstellen, ob er hoffentlich für die Antikörper-Behandlung in Frage kommt", berichtet Michaela Massenberg.
Falls die Therapie anschlägt, wird Daniel für eine Woche in Barcelona sein und drei Wochen daheim bei seinen Eltern, insgesamt voraussichtlich sieben Monate lang. In dieser Zeit könnten viele Spenden zusammenkommen, die Massenbergs jedenfalls lassen nichts unversucht, um den Elfjährigen aus Wülfrath zu retten – vielleicht sogar mit Hilfe von Borussia Dortmund.
Spendenkonto der ACOA-Stiftung ( www.acoa-stiftung.de (ab 200 Euro wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt)): Stichwort: Projekt Daniel, IBAN: DE51700304000000309699, BIC: MEFIDEMMXXX