Gut verkauft |12.09.2020|18:40

Meinerzhagen zwingt Fürth in die Verlängerung

98 Minuten auf Augenhöhe: Meinerzhagen bricht erst am Ende ein.[Foto: imago]

Lange sah es danach aus, als ob der RSV Meinerzhagen aus der Oberliga Westfalen bei der ersten Teilnahme am DFB-Pokal in seiner Vereinsgeschichte für eine Sensation sorgen könnte. Am Ende musste sich der Heimatklub von Ex-Bundesligaprofi Nuri Sahin (jetzt Antalyaspor/Türkei) jedoch in der ersten Hauptrunde dem Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth dann aber doch geschlagen geben. Der haushohe Favorit behielt gegen den Fünftligisten erst nach Verlängerung 6:1 (1:1, 0:0) die Oberhand.

Die Partie fand wegen der für Amateurklubs nur schwer umsetzbaren Corona-Hygienemaßnahmen im Sportpark Ronhof von Greuther Fürth statt. Beide Vereine hatten sich im Vorfeld auf einen Heimrechttausch geeinigt.

Wurms Kopfball lässt Fünftligisten träumen

Der Zweitligist aus Fürth hatte stark begonnen und war auch das Team mit der ersten Torchance. Stürmer Branimir Hrgota (6.) vergab. Der Außenseiter aus Meinerzhagen hielt aber gut dagegen und erspielte sich ebenfalls Möglichkeiten. Mitte der ersten Hälfte sorgten Alessandro Tomasello und Ron Berlinski (26.) mit einer Doppelchance für Gefahr. Berlinski (36.) hatte eine weitere Torchance für den Oberligisten. Ein Treffer fiel jedoch in den ersten 45 Minuten nicht, es ging torlos in die Kabinen.

Kurz nach der Pause ging Meinerzhagen dann überraschend in Führung. Innenverteidiger Sven Wurm (50.) köpfte den Ball nach einer Ecke zum 1:0 ins Tor. Anschließend rannten die Fürther auf das Tor des RSV an. Mittelfeldakteur Sebastian Ernst (61.) und Offensivspieler Julian Green (69.) versuchten es zunächst vergeblich. Wenig später kam Fürth aber zum Ausgleich. Ernst (70.) traf ebenfalls nach einer Ecke. In der Schlussphase war das "Kleeblatt" drauf und dran, den Siegtreffer zu erzielen. Aber der RSV Meinerzhagen schaffte es, sich in die Verlängerung zu kämpfen.

Außenseiter schwinden die Kräfte

In der Verlängerung schwanden beim RSV zunehmend die Kräfte. Zunächst traf Julian Green (98.) zur 2:1-Führung für Greuther Fürth. Defensivspieler Marco Meyerhöfer (103./105.) und Zugang Dickson Abiama (113./117.) schraubten das Ergebnis in die Höhe und sicherten dem Favoriten den Einzug in die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals am 22./23. Dezember.

Trotz der Niederlage war es für den RSV Meinerzhagen das größte Spiel der Klubhistorie. Diesen Saisonhöhepunkt hatten sich die Blau-Weißen durch den erstmaligen Gewinn des Westfalenpokals ermöglicht. Im Endspiel am Finaltag der Amateure behielt Meinerzhagen gegen Ligakonkurrent SV Schermbeck 2:0 (1:0) die Oberhand.