Gute Nachbarn |07.03.2021|14:00

Regionalligist kooperiert mit Kreisligist

Auf gute Partnerschaft: die beiden Geschäftsführer Marc Baltes und Thomas Klingen.[Foto: FC Wegberg-Beeck/Michael Schnieders]

Der FC Wegberg-Beeck aus der Regionalliga West und der benachbarte B-Kreisligist SC Wegberg haben eine weitreichende Kooperation ab der nächsten Saison 2021/2022 beschlossen. Unter anderem wollen die beiden Klubs aus dem Kreis Heinsberg, die weniger als drei Kilometer voneinander entfernt liegen, Spielgemeinschaften im Jugendbereich bilden. Außerdem verzichtet der "große" Nachbar FC Wegberg-Beeck künftig auf eine eigene zweite Mannschaft, um dadurch den SCW zu stärken.

Bereits im vergangenen Jahr hatte es immer wieder Gespräche im Vorstand beider Vereine gegeben, die sich um die zukünftige Ausrichtung der Klubs drehten. Die Initiative für die schlussendliche Kooperation ging von FCW-Geschäftsführer Thomas Klingen aus. Durch die Herausforderungen des demografischen Wandels und die veränderten Interessen vieler Kinder und Jugendlicher sehen es die Verantwortlichen als notwendig an, zukünftig zusammenzuarbeiten, um gut aufgestellt bleiben zu können.

Das Ziel der Partnerschaft ist die Bündelung von Kompetenzen - dadurch kann den Kindern und Jugendlichen in Wegberg ein weiterhin sportlich attraktives Angebot unterbreitet werden. Die Kooperation zieht sich bei beiden Klubs durch die gesamten Abteilungen und wird auf Augenhöhe stattfinden.

Vorteile in der Nachwuchsförderung

"Beide Vereine haben die Chance erkannt, sich zukunftsfähig aufzustellen und Synergien zu nutzen"

"Es geht nur noch miteinander statt gegeneinander", erklärt der seit zehn Jahren beim FC Wegberg-Beeck arbeitende Klingen. "Auf so engem Raum zwei Vereine zu haben, die nicht am gleichen Strang ziehen, macht keinen Sinn. Ich bin davon überzeugt, dass beide Vereine von der Kooperation langfristig profitieren werden - auch wir als der deutlich größere Klub."

Der fußballverrückte Klingen, der neben seinem Posten als Geschäftsführer beim FCW außerdem Vorsitzender im Fußballausschuss des Kreises Mönchengladbach/Viersen ist und drei weitere Positionen in Ausschüssen des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) und des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) bekleidet, bezieht sich dabei vor allem auf die Erhaltung eines hohen Niveaus im Nachwuchsbereich. "Die Kinder kennen sich ohnehin aus der Schule und sind teilweise miteinander befreundet. Dass sie jetzt gemeinsam kicken dürfen, ist eine schöne Sache."

Kreisliga statt Bezirksliga

Im Seniorenbereich wird den Spielern, die aus der U 19 des FC Wegberg-Beeck kommen oder gekommen sind, die Möglichkeit gegeben, sich beim SC Wegberg in der Kreisliga B weiterzuentwickeln und auf einen möglichen Einsatz auf Verbandsebene vorzubereiten. In diesem Zusammenhang wird der FC Wegberg-Beeck ab der Saison 2021/2022 keine eigene zweite Mannschaft mehr für den Spielbetrieb melden. Bis zuletzt kickte die U 23 des FCW in der Bezirksliga. Im Juniorenbereich wird in einer Annäherungs- und Lernphase für die zukünftige Jugendarbeit eine Spielgemeinschaft ab der E-Jugend abwärts bis zu den Bambinis gebildet.

"Ich bin gespannt auf den Start dieses für Wegberg einzigartigen Projekts und freue mich darauf, mich in den gemeinsamen Arbeitsgruppen beider Vereine einzubringen", sagt Marc Baltes, Geschäftsführer des SC Wegberg: "Beide Vereine haben die Chance erkannt, sich zukunftsfähig aufzustellen und Synergien zu nutzen."

Eine große Rivalität zwischen den beiden benachbarten Klubs aus Wegberg gebe es laut FCW-Geschäftsführer Klingen übrigens nicht mehr: "Früher ging es bei den Duellen sicher auch mal zur Sache und es waren heiße Derbys. Mittlerweile ist das aber nicht mehr so. Wir sind fünf Ligen auseinander und einen direkten Vergleich mit Wettbewerbscharakter gab es schon lange nicht mehr. Jetzt gilt es, zusammenzuarbeiten und sich gemeinschaftlich zukünftigen Herausforderungen und Aufgaben zu stellen."