Pokal-Quali |26.06.2021|18:15

Lüneburg köpft Norderstedt in den DFB-Pokal

Norderstedts Matchwinner in der Pokal-Qualifikation: Jan Lüneburg (r.) jubelt.[Foto: imago]

Zum vierten Mal innerhalb von nur fünf Jahren (nach 2016, 2017 und 2020) hat sich der FC Eintracht Norderstedt aus der Regionalliga Nord für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals qualifiziert. In einem umkämpften Entscheidungsspiel des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) um die Pokalqualifikation setzte sich das Team des Trainerduos mit Jens Martens und Olufemi Smith gegen den Ligakonkurrenten FC Teutonia 05 Ottensen 1:0 (1:0) durch und darf sich jetzt zwischen dem 6. und 9. August erneut auf ein Heimspiel gegen einen Profiklub aus der Bundesliga oder 2. Bundesliga freuen.

Im heimischen Edmund-Plambeck-Stadion erzielte Kapitän und Angreifer Jan Lüneburg (45.+2) den einzigen Treffer der Partie. Nach der Roten Karte für Norderstedts Mittelfeldspieler Kangmin Choi (Tätlichkeit/69.) brachten die Gastgeber den knappen Vorsprung trotz Unterzahl über die Zeit. Teutonia 05 verpasste durch die Niederlage ihre erste Teilnahme am DFB-Pokal.

Die Gastgeber waren von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft, hatten ein deutliches Übergewicht. Die erste hochkarätige Tormöglichkeit verzeichnete jedoch die Teutonia. Nach einem kapitalen Fehlpass von Alexandre Rajao da Cunha lief Ottensens Angreifer Yves Vital Mfumu allein auf Eintracht-Torhüter Lars Huxsohl zu, wartete jedoch einen Augenblick zu lange mit dem Abschluss und konnte deshalb noch von Norderstedts Abwehrspieler Fabian Grau gestoppt werden.

Auf der Gegenseite häuften sich kurz vor der Pause die Chancen für Norderstedt. Ein vermeintlicher Treffer von Hamajak Bojadgian zählte wegen einer Abseitsstellung nicht. Jan Lüneburg und Nick Gutmann verfehlten den Kasten nur knapp. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit fiel dann die verdiente Führung: Nach einem Eckball war Kapitän Lüneburg (45.+2) per Kopf zur Stelle und ließ Teutonia-Torwart Yannick Zummack keine Chance.

Rot für Norderstedts Choi nach Gerangel

In der Anfangsphase der zweiten Hälfte hatte der FC Eintracht mehrfach das 2:0 auf dem Fuß. Nick Gutmann, der sein letztes Spiel für Norderstedt vor seinem Studium an der University of Kentucky in den USA bestritt, scheiterte nach Zuspiel von Jan Lüneburg freistehend an Yannick Zummack. Johann von Knebel schoss knapp vorbei. Nur wenig später stand aber auch Norderstedts Schlussmann Lars Huxsohl im Blickpunkt, als Ömer Akyörük von Fabian Istefo mustergültig bedient wurde, aber am herauseilenden Huxsohl scheiterte. Nur wenig später zielte Tino Schulze knapp am Tor vorbei.

Nachdem Dylan Williams eine weitere gute Gelegenheit zum 2:0 verpasst hatte, musste Norderstedt ab der 69. Minute in Unterzahl spielen. Nach einem Gerangel mit Ottensens Tino Schulze sah Eintracht-Spielgestalter Kangmin Choi wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte. Um in Unterzahl die Defensive zu stärken, wurde schon kurz nach dem Platzverweis Torschütze Jan Lüneburg ausgewechselt und durch Evans Nyarko ersetzt. Der defensive Mittelfeldspieler half in der Schlussphase mit, keinen Gegentreffer mehr zu kassieren.

Nach dem Abpfiff kannte der Jubel beim FC Eintracht Norderstedt keine Grenzen. "Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft und haben daher auch verdient gewonnen", so Matchwinner Jan Lüneburg. "Jetzt freuen wir uns erneut auf den DFB-Pokal."

Die Mannschaft von Jens Martens und Olufemi Smith fiebert jetzt der Auslosung der 1. Runde im DFB-Pokal entgegen. Am Sonntag, 4. Juli (ab 18.30 Uhr), wird der Gegner des FC Eintracht im Rahmen der ARD-Sportschau ermittelt. Bisher kam Norderstedt noch nie über die erste Runde hinaus, schied gegen die SpVgg Greuther Fürth (1:4), den VfL Wolfsburg (0:1) und Bayer 04 Leverkusen (0:7) jeweils aus. Jetzt könnte im vierten Versuch die erste Pokalsensation gelingen.