Wie der TSV Fürstenfeldbruck positiv bleibt
"Wir lassen uns nicht hängen": Der TSV Fürstenfeldbruck West.[Foto: TSV Fürstenfeldbruck West]
Schon 88 Gegentreffer nach 14 Spielen, drei Niederlagen mit mehr als zehn Gegentoren sowie sieben Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze: Für den TSV Fürstenfeldbruck West aus der Kreisklasse Zugspitze 1 hätte die bisherige Saison nicht viel schlechter laufen können. Besonders "auf die Mütze" gab es beim 0:16 gegen den SC Weßling.
Man mag meinen, dass beim Klub aus der Metropolregion München kräftig Trübsal geblasen wird und alle Köpfe unten hängen. Allerdings ist das überhaupt nicht so. "Uns war schon vorher klar, dass es eine schwierige Saison wird", betont Anton Maletz, erster Vorsitzender des TSV Fürstenfeldbruck West, im Gespräch mit FUSSBALL.DE : "Wir hatten viele Abgänge zu verkraften und nicht die finanziellen Mittel für neue Spieler. Daher hatten wir uns darauf eingestellt, dass uns viele Gegner deutlich überlegen sein werden. Das heißt aber nicht, dass wir uns hängen lassen."
Fürstenfeldbruck bricht den Bann
Und das tun die Spieler des TSV auch nicht. Unter der Regie des neuen Trainers Uwe Blaß, der früher selbst in der ersten und zweiten Mannschaft aktiv war, fuhr das Team mit dem 3:2 gegen den SV Germering am 13. Spieltag seinen ersten Saisonsieg ein. Blaß war bis Ende September noch Assistent von Cheftrainer Peter Gschwandtner. Der 71-Jährige räumte dann aber seinen Posten und übergab das Zepter an den fast 30 Jahre jüngeren Blaß, der laut Gschwandtner immer schon "einen guten Zugriff zur Mannschaft" hatte.
"Wir sind dazu in der Lage, noch für die eine oder andere Überraschung zu sorgen"
Mit Ex-Spieler Blaß an der Seitenlinie konnte der TSV Fürstenfeldbruck West dann den Bann brechen und den Premierenerfolg feiern. "Uwe macht das bisher super", sagt der erste Vorsitzende Anton Maletz: "Man merkt, dass er die Spieler erreicht. Der Sieg gegen Germering war eine riesige Erleichterung - für die Spieler und den gesamten Verein. Unsere Jungs haben bewiesen, dass sie Kampfgeist haben und füreinander da sind."
Maletz: "Belohnen Mut mit Vertrauen"
Vor allem den Zusammenhalt lobt Maletz: Nicht nur unter den Spielern, sondern auch zwischen Team und Vorstand: "Natürlich haben die vielen hohen Niederlagen extrem wehgetan. Aber wir stehen hinter unserer Mannschaft. Wir finden, dass es Mut benötigt, nach so vielen Gegentreffern, Niederlagen und Rückschlägen immer wieder auf den Platz zu gehen und alles zu geben. Diesen Mut belohnen wir mit Vertrauen."
Dieses Vertrauen zahlt sich offenbar aus. Auf den ersten Saisonsieg folgte fast ein weiterer Punktgewinn (1:2 gegen den SV Inning am Ammersee). Die jüngste Niederlage beim SC Olching II (0:3) war ebenfalls nicht mit den "Packungen" in den vorherigen Wochen zu vergleichen. "Es geht bergauf", sagt Maletz, der gleichzeitig betont: "Wenn wir schlussendlich absteigen sollten, dann ist das so. Wir haben - wie bereits erwähnt - damit gerechnet, dass es dazu kommen könnte. Aber wir sind auf jeden Fall dazu in der Lage, noch für die eine oder andere Überraschung zu sorgen."
Deutlicher Mitgliederzuwachs
Insgesamt gibt es für den TSV Fürstenfeldbruck West ohnehin keinen Grund, enttäuscht zu sein. Dank des verstärkten Fokus auf die Jugendarbeit, der Verpflichtung mehrerer qualifizierter Nachwuchstrainer und des Vorhabens, im kommenden Jahr ein neues Sportzentrum zu bauen, hat der Verein einen deutlichen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen. Mehr als 135 neue Mitglieder sind seit Juni hinzugekommen.
Aber nicht nur Jugendspieler möchte der TSV künftig noch stärker für sich begeistern. "Unser Ziel ist es, Nachwuchsspieler gemeinsam mit ihren Eltern in den Verein einzubinden und Angebote für verschiedene Altersgruppen zu schaffen", erklärt Anton Maletz. Möglicherweise gelingt es Fürstenfeldbruck ja dadurch auch, zukünftig neue Leistungsträger für die erste Mannschaft zu sich zu lotsen, um in der Kreisklasse Zugspitze 1 wieder besser mithalten zu können.