Suchtprävention |27.04.2022|21:55

Suchtprävention im Verein: Thema Rauchen

Zigarettensucht: "Ignorieren ist der falsche Weg."[Foto: Imago]

Seit bald drei Jahrzehnten kooperieren der Deutsche Fußball-Bund und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bei einer in ihrer gesellschaftlichen Wichtigkeit kaum zu überschätzenden Aufgabe: der frühen Suchtvorbeugung. Am Dienstagabend fand nun das Onlineseminar "Suchtprävention im Verein: Rauchen" statt. Bereits zum siebten Mal waren Jugendtrainer*innen eingeladen, um sich über Gefahren und Möglichkeiten der Prävention zu informieren. Vorherige Seminare waren etwa den Themen Alkohol, Glücksspiel, Cannabis und exzessiver Mediennutzung gewidmet.

"Wenn ein 12-jähriger Junge rauchend zum Training kommt, sollte man reagieren", riet Kathrin Duhme. Die BZgA-Referentin empfiehlt Ich-Botschaften, etwa so: "Ich mache mir Sorgen um dich. Weißt du denn, wie sehr du deine Gesundheit schädigst?" Der Diplom-Psychologe Peter Lindinger gestaltet im Auftrag der BZgA die Internetseite  www.rauchfrei-info.de . "Ignorieren ist der falsche Weg. Fußballvereine sollten mit den Eltern Kontakt aufnehmen", sagte Lindinger. Moderiert wurde das Seminar vom zweifachen "Sportler des Jahres" Harald Schmid.

"Gibt fast nichts Schädlicheres"

Auch wenn James Bond längst schon nicht mehr das Zigarettenetui zückt und auch das Wissen um Gesundheitsrisiken weit verbreitet ist, rauchen immer noch 13,6 Millionen Menschen in Deutschland. Mehr als 120.000 Menschen sterben pro Jahr an den Folgen des Rauchens, an Alkohol 21.000 und an illegalen Drogen wie etwa Heroin und Kokain summiert rund 1500. "Für einen Sportler gibt es fast nichts Schädlicheres als Kohlenmonoxid aufzunehmen", wies Lindinger zudem daraufhin, dass Rauchen und Fußball überhaupt nicht zusammenpassen. Der Diplom-Psychologe sprach mit den Teilnehmenden auch noch darüber, wie man sich vom Rauchen erfolgreich verabschieden kann. Lindingers drei Tipps: "Versorgung kappen, sich auf das eigene Gereizt-sein vorbereiten und bei heftigem Verlangen nach einer Zigarette trainieren gehen".

Im Mai wird eine weitere und letzte Folge der Onlineseminare "Suchtprävention im Verein" stattfinden.