Überraschung |21.05.2022|18:15

Ulmer Serie reißt gegen Stuttgarter Kickers

Oberligist triumphiert: Die Stuttgarter Kickers setzen sich in Württemberg durch.[Foto: Imago]

Die Erfolgsserie des ehemaligen Bundesligisten SSV Ulm 1846 Fußball im Pokalwettbewerb des Württembergischen Fußballverbandes ist gerissen. Nach gleich vier Titeln hintereinander musste sich der Vizemeister der Regionalliga Südwest diesmal im Endspiel dem Gastgeber Stuttgarter Kickers, Tabellenzweiter in der Oberliga Baden-Württemberg, im Elfmeterschießen 4:5 (0:0, 0:0, 0:0) geschlagen geben.

Vor 7300 Zuschauer*innen im Stuttgarter GAZI-Stadion war die reguläre Spielzeit ebenso ohne Tore geblieben wie die anschließende Verlängerung. Dabei mussten die Kickers nach der Roten Karte für den eingewechselten Mohamed Baroudi wegen einer Tätlichkeit (99.) mehr als 20 Minuten in Unterzahl spielen, brachten aber das Remis über die Zeit.

Im Elfmeterschießen zeigten sich die ersten vier Schützen beider Vereine jeweils treffsicher. Nachdem Denis Zagaria für die Kickers im heimischen GAZI-Stadion zum 5:4 vorlegen konnte, wehrte Stuttgarts Torhüter Ramon Castellucci den Versuch von Adrian Beck ab und machte damit nach 2005 und 2006 den dritten Erfolg der Kickers im Verbandspokal perfekt. Am DFB-Pokal nimmt der Finalist der Saison 1986/1987 (1:3 gegen Hamburger SV im Berliner Olympiastadion) erstmals seit 2015 wieder teil. Rekordsieger SSV Ulm 1846 Fußball verpasste dagegen den insgesamt zwölften Titel im Verbandspokal.

Vor Karriereende: Bickel entscheidet für CFC

Der Chemnitzer FC stellte seinen Ruf als "Spezialist" für den Sachsenpokal auch am Finaltag der Amateure 2022 unter Beweis. Die Mannschaft von Trainer und Ex-Profi Christian Tiffert gewann vor eigenem Publikum im Stadion an der Gellertstraße das Endspiel um den Landespokal gegen die BSG Chemie Leipzig , einen Konkurrenten aus der Regionalliga Nordost, 2:1 (1:1). Damit sicherte sich der Rekordsieger, der bereits zum 17. Mal im Finale stand, zum zwölften Mal den Titel.

Dabei gerieten die Gastgeber während der ersten Halbzeit durch einen Kopfballtreffer von Alexander Bury (17.) 0:1 in Rückstand. Besonders bemerkenswert: Bury hatte auch bei der bislang einzigen Finalteilnahme und beim einzigen Pokalsieg der BSG Chemie in der Saison 2017/2018 (1:0 gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf) den entscheidenden Treffer erzielt. Ebenfalls per Kopf gelang Tim Campulka (38.) noch vor der Pause der Ausgleich für den Chemnitzer FC.

Im zweiten Durchgang mussten die Zuschauer*innen, darunter auch der ehemalige DFB-Kapitän und frühere Chemnitzer Nachwuchsspieler Michael Ballack, bis in die Schlussphase auf den entscheidenden Treffer warten. Dann war es ausgerechnet Christian Bickel (85.), der mit einem Schuss von der Strafraumgrenze erfolgreich war. Erst vor wenigen Tagen hatte der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler bekanntgegeben, dass er seine aktive Laufbahn beenden wird, weil er mit den Folgen zahlreicher Verletzungen zu kämpfen hat.

"Es die Zeit gekommen, auf den Körper zu hören und etwas kürzerzutreten", so Bickel, der sich nach dem Pokaltriumph überglücklich zeigte: "Besser geht es nicht. Es ist einfach megageil. Wir haben ewig darauf gewartet, vor einer solchen Kulisse zu spielen. Wir haben den Kampf angenommen, individuell sind wir einfach besser. Von daher gehen wir aus meiner Sicher auch als verdienter Sieger vom Platz." Im DFB-Pokal wartet in der ersten Runde erneut ein Heimspiel gegen einen Klub aus der Bundesliga oder 2. Bundesliga.

U 19-Talente lassen Viktoria Köln im Derby jubeln

Der Traditionsverein Fortuna Köln aus der Regionalliga West muss weiter auf die erste DFB-Pokal-Teilnahme seit der Saison 2013/2014 warten. Die Südstädter hatten im Endspiel um den Mittelrheinpokal 0:2 (0:1) gegen den Drittligisten und Gastgeber FC Viktoria Köln das Nachsehen. Mit dem noch für die A-Junioren spielberechtigten Elvin Jashair (28.) und U 19-Nationalspieler Youssef Amyn (59.) trugen sich zwei Toptalente für die Viktoria im heimischen Sportpark Höhenberg in die Torschützenliste ein.

Damit verlängerte sich die Serie der Fortuna an verlorenen Verbandspokal-Endspielen auf bereits auf vier Partien. 2015/2016 hieß der Gegner schon einmal Viktoria Köln (6:7 nach Elfmeterschießen). Mit dem erneuten Sieg gegen die Fortuna verteidigten die Höhenberger ihren Titel aus der zurückliegenden Saison (2:0 gegen Alemannia Aachen).

SV Straelen erstmals seit 24 Jahren im DFB-Pokal

Dem SV Straelen ist im Niederrheinpokal die "Revanche" für die Finalniederlage in der zurückliegenden Spielzeit gelungen. Im erneuten Aufeinandertreffen mit dem Ligakonkurrenten Wuppertaler SV behielten die Grenzländer in Duisburg 1:0 (0:0) die Oberhand. Kelvin Lunga (52.) war als Torschütze erfolgreich.

Bedanken durfte sich der SVS auch bei Torhüter Julius Paris, der einen Foulelfmeter von WSV-Mittelfeldspieler Kevin Rodrigues Pires abwehren konnte (78.). In der Schlussphase handelte sich Wuppertals Kevin Pytlik wegen groben Foulspiels die Rote Karte ein (90.+4).

Der SV Straelen ist damit erstmals seit der Saison 1998/1999 wieder für den DFB-Pokal qualifiziert. Bei der bislang einzigen Teilnahme ging das Duell mit Fortuna Düsseldorf verloren (4:7).