Top-Knipser |24.08.2022|20:25

Künzings Seidl: Schon 16 Treffer

Top-Knipser der Bezirksliga: Künzings Christian Seidl (l.) trifft am laufenden Band.[Foto: FC Künzing]

16 Treffer in sieben Spielen: Für Christian Seidl vom FC Künzing läuft es in dieser Saison. Von aktuell 24 Toren des Spitzenreiters der Bezirksliga Niederbayern Ost gehen zwei Drittel auf das Konto des 27-Jährigen. Beim 8:3-Sieg seiner Mannschaft vor knapp eineinhalb Wochen beim SC Kirchroth schlug Seidl gleich sechsmal zu, davon dreimal per direkt verwandeltem Freistoß.

Dass der Stürmer in der Bezirksliga herausragt ist allerdings kein Wunder, kickte er doch zuletzt noch beim Regionalligisten SV Schalding und hat insgesamt 77 Einsätze in der höchsten Amateurspielklasse vorzuweisen. Im Interview mit FUSSBALL.DE verrät der Knipser, wie viele Tore er sich für dieses Jahr vorgenommen hat und warum er den Schritt zurück drei Ligen tiefer getan hat.

FUSSBALL.DE: Chris Seidl, was war denn da am vorvergangenen Samstag in Kirchroth los?

Christian Seidl: Das Spiel war wirklich kurios. Wir haben schon nach ein paar Sekunden zurückgelegen, nach einer halben Stunde stand es aber schon 4:1 für uns, ehe Kirchroth auf 2:4 verkürzt hat. Nach der Halbzeitpause ging das muntere Toreschießen weiter, wir haben es dann ganz gut gemacht.

"Der Verein ist wie eine Familie für mich, hier bin ich zu Hause"

Schöne Untertreibung, Sie haben insgesamt sechsmal getroffen, die ersten beiden und die letzten vier Tore für Ihr Team gingen auf Ihr Konto…

Seidl: So ist es halt manchmal, es waren sogar drei direkte Freistoßtore dabei. Das passiert mir auch nicht häufig, ich bin eigentlich kein Freistoß-Spezialist, aber diesmal gingen halt alle rein. Der erste war abgefälscht, die anderen beiden habe ich aus etwa 25 Metern über die Mauer gezirkelt.

War eins für das "Tor des Monats" oder als Bewerbung für die Torwand im "Aktuellen Sportstudio" dabei?

Seidl: (lacht) Nein, so spektakulär waren die Treffer auch nicht. Es hat auch, glaube ich, keiner gefilmt.

16 Hütten nach sieben Spielen sind eine satte Ausbeute. Wie viele Tore haben Sie sich für diese Saison vorgenommen?

Seidl: Eine genaue Anzahl an Toren habe ich mir nicht vorgenommen, sondern vor dem Saisonstart gesagt, wenn es über 30 werden, wäre das sehr in Ordnung. Jetzt bin ich schon nach wenigen Spielen bei 16 Treffern, da könnten es doch schon ein paar mehr werden.

Die "Torjägerkanone für alle" in der Bezirksliga geht also an Christian Seidl?

Seidl: Da dürfte die Konkurrenz groß sein. Ich weiß nicht, wie viele Tore ich dafür schießen muss, aber ein lohnendes Ziel ist das auf jeden Fall.

Die anderen Mannschaften bekommen ja auch mit, dass Sie knipsen wie verrückt. Werden Sie jetzt immer in Manndeckung genommen oder haben einen Wachhund auf Ihren Schuhen stehen?

Seidl: Nur manchmal, aber das bringt nichts, denn ich bin nicht alleine auf dem Platz. Dann machen die anderen Jungs die Tore, wie letzten Sonntag beim 5:2 gegen Perlesreut , als ich nicht getroffen und sogar einen Elfmeter verschossen habe. Es war aber das bisher einzige Spiel in dieser Saison, in dem mir kein Tor geglückt ist.

Wieso sind Sie jetzt überhaupt von Schalding aus der Regionalliga runter in die Bezirksliga nach Künzing gegangen?

Seidl: Das hat mehrere Gründe. Erstens ist der FC Künzing mein Heimatverein, in dem ich als Kind angefangen habe, Fußball zu spielen. Die Mannschaft ist noch fast komplett aus der Jugend zusammen, und mein Bruder David ist seit zehn Jahren Kapitän der Truppe. Der Verein ist wie eine Familie für mich, hier bin ich zu Hause.

Und Schalding?

Seidl: Ich bin zweimal vom FC Künzing zum SV Schalding-Heining gegangen, weil ich ausprobieren wollte, ob ich es auf dem Niveau schaffe. Anfang 2017 war das erste Mal, ich habe auch oft in der Regionalliga gespielt, mir dann aber Mitte 2018 das Kreuzband gerissen. Zu der Zeit hatte ich etwas die Freude am Fußball verloren, wollte mir den Stress auch nicht mehr antun und lieber wieder mit meinen Freunden in Künzing kicken. Als Corona damit die Spielpause kam, wollte ich es noch einmal wissen und bin vor einem Jahr erneut nach Schalding gewechselt. Leider sind wir in die Oberliga abgestiegen, und jetzt bin ich wieder zurück in Künzing.

Um mit Ihrem Heimatklub durchzustarten…

Seidl: Das ist das Ziel. Wir wollen in die Landesliga aufsteigen. Letzte Saison war es schon ganz knapp, da sind meine Jungs Zweiter geworden und erst in der Relegation gescheitert. Jetzt soll es hochgehen, bisher sieht es gut aus.