Torjägerkanone |28.01.2023|15:15

Mermerkaya: Aufstieg wichtiger als Kanone

Emre Mermerkaya von der SG Phönix Eving II: Aufstieg und Torjägerkanone im Blick.[Foto: SG Phönix Eving/Privat Collage FUSSBALL.DE]

Me(h)r, me(h)r, Mermerkaya: Emre Mermerkaya von der zweiten Mannschaft der SG Phönix Eving aus der Kreisliga C in Dortmund will im neuen Jahr noch viel mehr. Der 1,79 Meter lange Offensivspieler, der damit genauso groß ist wie sein Vorbild Ronaldinho, strebt im neuen Jahr nicht nur nach der Torjägerkanone für alle für die 11. Liga, sondern will auch mit seinem Team den heißersehnten Aufstieg in die Kreisliga B feiern.

Sowohl in der Tabelle als auch in der individuellen bundesweiten Rangliste muss sich der 24-Jährige, der in nur elf Begegnungen nicht weniger als 49-mal in den gegnerischen Kasten getroffen hat, aktuell mit dem zweiten Rang zufriedengeben. Bei der Torjägerkanone hat Lucas Schneider (57 Treffer) vom gerade einmal 35 Kilometer entfernten SSV Hagen III aktuell die Nase vorn. "Erst einmal muss man den Hut ziehen vor seiner Leistung", honoriert der ehrgeizige Angreifer im Gespräch mit FUSSBALL.DE die Torausbeute seines Konkurrenten. "Ich habe bislang aber weniger Spiele absolviert. Am Ende der Saison schauen wir, ob es für mich für den ersten Platz ausreicht." In der Tat kann der Dortmunder mit 4,45 Toren pro Spiel einen besseren Schnitt als der Spitzenreiter (4,07) vorweisen.

14 Treffer beim 17:1-Kantersieg

Ein Grund dafür ist, dass Mermerkaya zu Beginn der neuen Saison die ersten vier Begegnungen verpasst hatte. Der beidfüßige Knipser sammelte damals während seines Urlaubs in seinem Heimatland Türkei Kraft für die bevorstehenden Aufgaben. "Rückblickend hätte ich besser bei der Mannschaft sein sollen", gibt Mermerkaya zu. "Ich habe die Ergebnisse verfolgt. Leider gab es bis zu meiner Rückkehr nicht allzu gute Nachrichten."

"Es war zu Beginn eine komische Situation, dass ich plötzlich nach Interviews gefragt wurde"

In den ersten drei Begegnungen hatte sich die zweite Mannschaft der SG Phönix Eving nämlich als Aufstiegsaspirant mit gerade einmal drei von möglichen neun Zählern nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Ganz anders sah es nach der Rückkehr des treffsicheren Spielers mit der Rückennummer 10 aus. Seitdem musste der Klub aus dem Dortmunder Stadtteil Eving nur noch in einer Begegnung (2:2 gegen K.F. Sharri Dortmund II) Punkte abgeben.

Eine Bestmarke erreichte "Emo" dabei in der Partie gegen den FC Hellweg Lütgendortmund III ab, als er beim 17:1 gleich 14 Tore zum Erfolg seiner Mannschaft beisteuerte. Ein Tag, an den er sich nicht nur gerne zurückerinnert, sondern der ihn in der Wertung der Torjägerkanone für alle weit auch nach oben katapultierte. "Es war ein typisches Kreisligaspiel", erinnert sich Emre Mermerkaya. "Ich muss zugeben, dass ich unter normalen Umständen nicht so häufig getroffen hätte. Umso höher wir führten, desto einfacher haben es uns unsere Gegner gemacht."

Aber nicht nur wegen des Kantersieges gegen Lütgendortmund wurde es für den Fan von Galatasaray Istanbul und Borussia Dortmund eine ganz besondere Spielzeit. Mit seiner Torgefahr wurde auch das mediale Interesse rund um den Torjäger größer. "Es war zu Beginn eine komische Situation, dass ich plötzlich nach Interviews gefragt wurde", verrät der bodenständige Mittelstürmer. "Es freut mich allerdings, dass unsere guten Leistungen auch bundesweit Anerkennung finden." Als ob dies nicht schon Anreiz genug wäre, ging Mermerkaya auch noch eine Wette ein. Sollte er die Marke von 70 Toren in der laufenden Spielzeit knacken, dann darf er sich auf einen ereignisreichen Abend auf Kosten seines guten Freundes Kürsat freuen.

Bruder Emirhan steht im Tor

Bis es aber soweit ist, sollen noch einige Treffer folgen. Nicht nur, um sich bundesweit an die Spitze der Torjägerkanone für alle zu setzen, sondern vor allem, um den langersehnten Aufstieg mit seiner Mannschaft zu führen, in der unter anderem sein jüngerer Bruder Emirhan (20) zwischen den Pfosten steht. Aktuell trennen die SG Phönix II gerade einmal drei Zähler von Spitzenreiter DJK Saxonia.

"Schon seit Beginn der Corona-Pandemie streben wir den Aufstieg in die Kreisliga B an", lautet die Zielsetzung von Mermerkaya. "In den ersten beiden Spielzeiten durften wir allerdings nicht aufsteigen. Jetzt hat der Gang eine Spielklasse höher oberste Priorität."