DSC Preußen Duisburg: Trikots für Ghana
Der DSC Preußen spendet nach Ghana: "Unsere Jugendspieler und deren Eltern sind ganz stolz."[Foto: DSC Preußen/Collage FUSSBALL.DE]
Der DSC Preußen spielt jetzt 7000 Kilometer von der Heimat entfernt. Also nicht wirklich, aber zumindest scheint es so. Der Verein aus Duisburg hat nämlich einige Fußballer in Westafrika glücklich gemacht – und zwar mit Trikots, Hosen und Stutzen. In der Provinz Kenyasi in Ghana kicken nun kleine Kinder, aber auch Erwachsene, im schwarz-weißen Dress mit dem Preußen-Adler auf der Brust. Der Kontakt nach Ghana kommt über einen Mann zustande, der eigentlich in Österreich lebt. Er heißt Isaac Kwabena Domfeh.
Als vom 3. bis zum 7. Januar im Nana Osei Kofi Park 19 Mannschaften zu einem Fußballturnier antreten, werden auf dem Plakat zu der Veranstaltung auch drei Sponsoren aus Deutschland angekündigt: neben den Preußen noch der FSV Duisburg und der Meerbar Düsseldorf Football Club.
Zweitligist "aus Düsseldorf"
Der MDFC, der zusätzlich den Namen "The Future Fighters" trägt, spielt allerdings nicht in der NRW-Landeshauptstadt am Rhein, sondern in der zweiten ghanaischen Liga. Das internationale Restaurant Meerbar in Düsseldorf unterstützt den 2019 gegründeten Klub, der in orange-schwarzen Jerseys aufläuft.
"Die Dankbarkeit in Ghana ist riesig. Es macht uns glücklich, anderen Menschen, die viel weniger haben, als wir, auf diese Art helfen zu können"
Isaac Kwabena Domfeh hatte zu den Düsseldorfern und dem FSV Duisburg schon vorher einen Draht, bevor er die Preußen für sein Projekt gewinnt. Der Ghanaer sucht in Österreich und Deutschland nach Partnern, die den Sport in seinem Heimatland fördern. "Da haben wir gerne mitgemacht", sagt Ümit Bor.
Er ist beim DSC Preußen als Jugendobmann tätig. Zusammen mit Torsten Arnst, Trainer der B1-Jugend aus dem Stadtteil Duissern, überlegt er, wie man helfen kann. Die Entscheidung ist schnell gefallen: Trikotsätze sollen es werden. Insgesamt 470 Kluften gehen per Container auf die Reise nach Afrika, 110 Erwachsenen-Trikots und 350 Kindershirts samt Hosen und Stutzen landen in Ghana. "Wir können uns das leisten und so bei einer guten Sache mitmachen", so Ümit Bor und hebt den Daumen. Der DSC Preußen hatte gerade über seinen Ausrüster komplett neue Sätze für alle Teams erhalten, daher war die Spende ein leichtes. Aber: "Das waren keine abgenutzten Hemden, sondern gute Qualität", betont Torsten Arnst.
Die Resonanz 7000 Kilometer von Duisburg entfernt sei überwältigend und zeige, dass man mit der Aktion alles richtig gemacht habe. "Wir haben per WhatsApp oder auf anderen digitalen Kanälen unzählige Fotos und Videos von dem Turnier erhalten", berichtet Torsten Arnst. "Die Dankbarkeit in Ghana ist riesig. Es macht uns glücklich, anderen Menschen, die viel weniger haben als wir, auf diese Art helfen zu können."
Bester Spieler, beste Mannschaft
Wenn zum Beispiel der beste Spieler des Turniers ausgezeichnet wird oder die beste Mannschaft ihren Pokal überreicht bekommt und diesen dann im schwarz-weißen Preußen-Trikot präsentieren, gehe in Duisburg vielen Fußballfreunden das Herz auf. "Unsere Jugendspieler und deren Eltern sind ganz stolz, als sie die Bilder und Videos vom Turnier gesehen haben. Das ging in verschiedenen WhatsApp -Gruppen hin und her", erzählt Ümit Bor.
Bei der einmaligen Trikotspende soll es nun nicht bleiben. Zwar sei ein Besuch vor Ort aus zeitlichen und organisatorischen Gründen derzeit nicht geplant, obwohl Isaac Kwabena Domfeh dies immer wieder nachfrage, aber eine zweite Spende wollen die Duisburger auf den Weg bringen. "Wir möchten demnächst Bälle nach Ghana schicken", kündigt Ümit Bor an. "Mit unserem Ausrüster sind wir schon in Gesprächen, wann wir loslegen können."
Wenn die neuen Bälle dann in Ghana ankommen, werden sicher erneut etliche Fotos und Videos von glücklich kickenden Kids und jungen Erwachsenen auf den Smartphones der Gönner aus Duisburg eingehen. Dann wissen Ümit Bor, Torsten Arnst und ihre Mitstreiter: Alles richtig gemacht!