Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Almuth Schult beim Interview im Sporthotel Fuchsbachtal Barsinghausen. Foto: Rainer Hennies [Foto: ]
Almuth Schult ist zwar erst 25 Jahre alt. Aber was die Nationaltorhüterin des VfL Wolfsburg schon so alles auf sich genommen und erlebt hat, dafür brauchen andere Menschen einige Lebensjahre mehr. Einige Wochen vor den Olympischen Spielen in Brasilien traf sich REINER KRAMER mit der symphatischen, selbstbewussten, wissbegierigen und intelligenten Frau aus dem 120-Einwohner-Dorf Lomitz (Kreis Lüchow-Dannenberg) während des Trainingslagers der Frauen-Nationalmannschaft im Barsinghäuser Sporthotel Fuchsbachtal. Sie hatte so viel zu erzählen, dass die vom DFB eingeplanten 30 Minuten nach dem Mittagessen bis zum Physiotermin kaum ausreichten.
Doch Almuth Schult ist dem Tempo des Gesprächsverlaufs jederzeit gewachsen. Handlungsschnelligkeit und die Bewältigung von Stresssituationen gehören in ihrem Leben im Tor, im Studium und im Privaten dazu. Flottes Tempo kennt sie vom Motorradfahren. Sie hat ein eigenes Motorrad, mit dem sie eine Höchstgeschwindigkeit von 200 erreicht. Talent, Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen begleiten sie durchs Leben. Ihr nächstes Ziel: Sie möchte mit einer Medaille bei den olympischen Spielen in Brasilien einen weiteren Meilenstein ihrer Fußballkarriere setzen.
"Ich hatte eine glückliche Kindheit"
Ob Gold, Silber oder Bronze: Almuth Schult würde sich über jedes Metall freuen. „Bei Olympia ist es schwerer, einen Titel zu gewinnen als bei einer Welt- oder Europameisterschaft“, vermutet die Torhüterin Sie freut sich schon riesig auf den Aufenthalt im olympischen Dorf freut. „Vielleicht treffe ich ja dort Usain Bolt. Das wäre toll.“
Nun zu den bisherigen Erfolgen, die Almut Schult mit den Nationalmannschaften und dem VfL Wolfsburg erreicht hat:
Eine einzigartige Erfolgsbilanz. Ihr erstes Länderspiel bestreitet Almuth Schult am 15. Februar 2012 beim 5:0-Sieg in Izmir gegen die Türkei. „Ich musste nur ein, zwei Bälle halten“, erinnert sie sich. 2013 dann der Wechsel zum VfL Wolfsburg. Für Almuth eine gute und richtungsweisende Entscheidung. Derzeit kommt sie auf 28 Länderspiele in der Nationalmannschaft. Zu ihrer Vorgängerin Nadine Angerer sagt sie: „Ich habe viel von ihr gelernt. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis.“
Zurück zum Schnelldurchlauf: Almuth Schult studiert an der Sporthochschule in Köln. Die ersten vier Semester sind für sie sehr stressig. Vier Tage die Woche von Wolfsburg nach Köln und zurück. Studienzeit: 8 bis 16 Uhr. Im 5. bis 8. Semester reduziert sich der Fahrstress auf ein bis zwei Tage. Den Rest erledigt sie im Fernstudium. Nach Olympia plant sie ihre Bachelor-Arbeit an der Sporthochschule Köln. „Das Thema steht noch nicht fest. Irgendetwas mit Frauenfußball wird es schon werden“, verrät die ehrgeizige Fußballerin und Studentin. Keine Frage: Auch wenn Almuth Schult irgendwann ihr Tor verlässt, steht sie mit beiden Beinen im Leben.
Wie beschreibt sich Almuth Schult selbst? „Ich bin vom Naturell ruhig und selbstbewusst, schaue mir viel von anderen Torhüterinnen und Torhütern ab und kann auch ein bisschen schauspielern. Das muss schon sein. Mein Ziel war es immer, irgendwann in der Bundesliga zu spielen und Titel zu gewinnen.“ Thorsten Westenberger, einer ihrer ehemaligen Trainer beim Niedersächsischen Fußballverband, äußerte sich bereits 2010 voll des Lobes über sie: „Almuth konnte schon in jungen Jahren ein Spiel lesen und von hinten heraus dirigieren. Für eine 14-Jährige war das schon außergewöhnlich.“
Eine kurze Rückblende: Mit 13 Jahren lernt sie die Sportschule Barsinghausen kennen. Thomas Nörenberg, ehemaliger NFV-Trainer und jetziger Co-Trainer von DFB-Trainer Horst Hrubesch sowie Thorsten Westenberger trainierten sie beim Niedersächsischen Fußballverband. Dort wurden ihr die Grundlagen des Torwartspiels vermittelt. „Thomas Nörenberg war unter anderem von seiner Disziplin und professionellen Einstellung her ein Vorbild. Er hat ein großes fachliches Wissen wie auch Torsten Westenberger. Beide sind menschlich und offen mit uns umgegangen und haben uns viel beigebracht. Ich bin den Beiden sehr dankbar“, lobt Almuth ihre sportlichen Förderer beim Niedersächsischen Fußballverband.
Stichwort Ehrgeiz: Dieser brauchte Almuth Schult nicht erst in Barsinghausen vermittelt zu werden. Den hat sie von zu Hause mitgebracht. Als jüngste von vier Geschwistern musste sie sich in der Familie aus dem Wendland behaupten. Kein Problem wie sie sagt: „Ich hatte eine glückliche Kindheit.“ Bei den Trainingslehrgängen in Barsinghausen hat sie vor oder nach den täglichen Einheiten noch eine Sonderschicht eingelegt. „Ich habe mir vieles auch selbst angeeignet“, betont Almuth Schult. Ein weiterer Beweis für ihr temporeiches und Ziel orientiertes Leben.
Einige Wochen vor ihrer Abreise zu den olympischen Spielen nach Brasilien zieht sie im Trainingslager im Sporthotel Fuchsbachtal schon mal eine Zwischenbilanz ihres fußballerischen Lebens: „Das ging bisher alles sehr schnell für mich. Es ist eine Ehre für mich, in der Nationalmannschaft zu spielen. Das erfüllt mich mit großem Stolz.“ Und wenn Almuth Schult in einigen Tagen eine Medaille umgehängt wird und sie mit Überschallgeschwindigkeit aus Brasilien zurückkehrt, kennt ihr Glück keine Grenzen mehr. Danach wird sie sich für einige Tage bei ihren Eltern im Wendland erholen. Dann legt der „Schnelldurchlauf“ ihres Lebens mal eine wohlverdiente Pause ein.
Bisherige Vereine
FC SG Gartow
Hamburger SV
Magdeburger FFC
SG 07 Bad Neuenahr
VfL Wolfsburg
Länderspiele
U 19: 11
U 20: 10
U 23: 1
Nationalmannschaft: 28
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