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Auswanderer |11.10.2021|13:45

André Visser: Von Bremerhaven nach Brasilien

André Visser bei Rio Branco AC: "Das war eine große Nummer, ich hatte einen riesen Staff und die Spieler sind Vollprofis."[Foto: privat]

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Ein halbes Jahr ist André Visser Trainer beim TV Langen in der Bezirksliga Lüneburg, als ihn das Fernweh packt. Sein Vater ist ein deutscher Seemann, die Mutter Brasilianerin. Das Land am Zuckerhut kennt er von vielen Urlaubsreisen und Verwandtschaftsbesuchen, schon länger spielt der gebürtige Bremerhavener mit dem Gedanken, in die Sonne auszuwandern. Im November 2019 wird aus den Plänen Realität. André Visser verkauft sein Haus, packt die Sachen, verabschiedet sich von Freund*innen und Teamkollegen – und fliegt nach Südamerika.

"Der Großteil meiner Familie ist in Brasilien zu Hause, und ich hatte immer schon den Wunsch, hier zu leben", berichtet der 38-Jährige. Natürlich spricht der frühere Torwart fließend portugiesisch, nicht nur wegen seiner Mutter, sondern weil er in seiner wechselhaften aktiven Karriere auch schon einmal in Portugal Fußball gespielt hat. "Schon dort mochte die Kultur sehr. Nach zehn Jahren Selbstständigkeit wollte ich jetzt den Sprung wagen. Da ich in Brasilien schon einiges kannte, war es nicht mehr so schwer, Deutschland hinter mir zu lassen", erklärt Visser.

Über Bremen und Amsterdam ging es nach Rio de Janeiro, von dort weiter in den Bundesstaat Espiritos Santos im Südosten des Landes. Seine neue Bleibe schlug der 38-Jährige in der Stadt Linhares auf und gründete eine Baufirma. An einen Job im Fußball dachte er zunächst nicht – bis etwas mehr als ein Jahr nach seiner Ankunft in Brasilien der Geschäftsführer des Viertligisten Rio Branco AC am Telefon war. "Es war der 31. Dezember 2020, Silvester", erinnert sich Visser. "Die Familie war bei mir, wir haben gegrillt und Cocktails getrunken. Ich dachte, der will mich veräppeln, doch er meinte das ernst. Ich hatte ja keine Ahnung von den Trainingsabläufen in Brasilien. Der Geschäftsführer von Rio Branco meinte, der Trainer hätte aufgehört und er würde sich gerne mit mir treffen."

Sensationssieg im Pokal

"Der Klub hat 40 Jahre darauf gewartet, die erste Runde der Copa do Brasil zu überstehen"

Am 4. Januar unterschrieb der Zwei-Meter-Mann also einen Vertrag bei einem Profiklub im Land des Rekordweltmeisters. André Visser war sofort Feuer und Flamme, allerdings musste er zunächst improvisieren. Bis zum Saisonbeginn am 27. Februar blieb nicht viel Zeit, zumal die Mannschaft komplett neu zusammengestellt wurde. Die Vorbereitung wurde etwas chaotisch, aber die Strukturen bei Rio Branco AC waren schon eine andere Liga, als sie André Visser kannte. "Das war eine große Nummer, ich hatte einen riesen Staff, vom Co-, über den Torwarttrainer und Athletikspezialisten bis zum Videoanalysten und zur Ernährungsberaterin", verrät der frühere Bremerhavener. "Die Spieler sind Vollprofis, da sind einige dabei, die in der U 18 mit Neymar gespielt haben. Wir haben da schon richtig Qualität in der Mannschaft."

In Brasilien gibt es noch mehr Wettbewerbe als in Deutschland. Los ging es im Frühjahr mit den Meisterschaften der Bundesstaaten, danach folgte die eigentliche Liga, im Fall von Rio Branco ist es die Serie D. Außerdem werden noch Pokale auf Regionsebene und, je nach Erfolg, landesweit ausgetragen. Zusätzlich sorgt der Green Cup für einen vollen Terminkalender der Fußballer, die von Februar bis Oktober oder November im Dauereinsatz sind.

Für André Visser und Rio Branco AC kam es schnell zum Höhepunkt der außergewöhnlichen Zusammenarbeit. In der ersten Runde der Copa do Brasil, vergleichbar mit dem DFB-Pokal, wurde dem Viertligisten der Zweitligist Sampaio Correa zugelost. Vissers Mannschaft schaffte die Sensation, kickte die "Bolivianos" nach 0:1-Rückstand mit 2:1 raus. "Das war eine Riesensensation. Der Klub hat 40 Jahre darauf gewartet, die erste Runde der Copa do Brasil zu überstehen", schwärmt der Norddeutsche von dem Erlebnis.

Corona: "Da hatte ich richtig Angst"

Die Party danach ist rauschend, in der Kabine und draußen. Ins Kleber Andrade Stadium durften zwar wegen Corona keine Zuschauer*innen, aber vor den Toren feierten bis zu 10.000 Rio-Branco-Fans ihre Helden. Danach folgte das böse Erwachen.

Mehrere Spieler steckten sich mit Corona an, André Visser selbst erwischt es heftig. "Ich hatte alle Symptome: Fieber, fette Lungenentzündung, Atemnot, keinen Geruchs- und Geschmackssinn mehr, Durchfall. In den ersten Tagen habe ich sieben Kilo verloren", beschreibt der ansonsten meist gut gelaunte Koloss die schwersten Stunden seines Lebens. "Ein Freund von mir ist Krankenhausdirektor, den habe ich um 5 Uhr morgens angerufen. Ein Krankenwagen hat mich abgeholt, ich habe Infusionen erhalten. Wenn ich einen Tag länger gewartet hätte, hätte ich beatmet werden müssen", weiß Visser und fügt an: "Ich hatte schon Knochenbrüche und andere schwere Verletzungen, aber so etwas noch nie. Ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt. Man merkt, man ist krank und verliert von Tag zu Tag die Hoffnung. Du stirbst jeden Tag ein bisschen. Da hatte ich richtig Angst."

Er muss eine Auszeit nehmen und erholt sich langsam. Der Fußball steht erst einmal hinten an. Inzwischen ist er zweifach gegen COVID-19 geimpft, hat im September für knapp zwei Wochen die alte Heimat Deutschland besucht – und nun neue Pläne für Brasilien. "Es ist gerade Winterpause, die neue Saison beginnt im Februar. Ein Angebot habe ich schon bekommen von einem Verein, der aber zu weit weg ist", berichtet Andé Visser.

Nach seiner ersten erfolgreichen Amtszeit als Trainer im brasilianischen Profifußball, die jäh von Corona ausgebremst wurde, verspürt er nun wieder große Lust auf ein neues Abenteuer. Seine Zukunft sieht er in Brasilien, nicht in Bremerhaven. "Ich fühle mich hier zu Hause, bin total glücklich und möchte erst einmal nicht weg beziehungsweise kann mir momentan nicht vorstellen, nach Deutschland zurückzukehren", sagt er. Ein paar Häuser hat er in der Zwischenzeit in der Region Vitoria schon gebaut, ein paar Erfolgsbausteine im Fußball könnten noch hinzukommen.

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