Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Die Feuerwehr bekommt das Feuer nach etwa drei Stunden in den Griff, aber der Schaden ist immens.[Foto: Schwarz-Weiß Düsseldorf]
Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Gaben und der Herzenswärme. Auch im Fußball denkt man an den Nächsten, vor allem, wenn es dem gerade nicht allzu gut geht. So ist es beim SC Schwarz-Weiß 06 im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk. Vor knapp zwei Monaten hat ein Feuer das Vereinsheim des Klubs nahezu komplett zerstört, der Schaden beträgt über eine halbe Million Euro. Bundesligist Fortuna Düsseldorf hat bereits seine Hilfe zugesagt.
Am frühen Morgen des 30. Oktober wird die Feuerwehr zu einem Einsatz an den Stoffeler Kapellenweg gerufen. Auf dem Vereinsgelände des SCSW brennt es lichterloh, das Vereinsheim steht hell in Flammen. Die über 100 Einsatzkräfte bekommen das Feuer zwar nach etwa drei Stunden unter Kontrolle, zum Glück halten sich zu der nächtlichen Zeit keine Personen auf dem Areal zwischen einem Spielplatz und einer Kleingartensiedlung auf und es wird niemand verletzt, aber der materielle Schaden ist immens. „Unser Klubheim ist nahezu komplett zerstört“, berichtet der 06-Vorsitzende Michael Drinhausen.
Als mutmaßliche Täter wird zwei Wochen später ein in der Gegend polizeibekanntes Drogenpärchen dingfest gemacht. Bereits am Tag nach dem Brand wird in Düsseldorf-Holthausen Angelina E. (24) nach einer Unfallflucht festgenommen, das berichtet die „Rheinische Post“ (RP). Der dabei benutzte Wagen ist mit gestohlenen Düsseldorfer Kennzeichen unterwegs und stammt eigentlich aus Dortmund. Im Auto finden die Beamten Konsummaterial für harte Drogen, ein Portemonnaie, einen blauen Kanister sowie ein Tablet. Auf diesem ist ein Video abgespeichert: Die aus einem PKW heraus gefilmte Vorbeifahrt an dem abgebrannten Vereinsheim, davor stehen noch einige Feuerwehrwagen. Eine Männerstimme sagt zu Beginn aus dem Off: „So Schatz, willst du mal was sehen. Das haben wir gestern veranstaltet. Pass auf jetzt!“ Dann folgt die Fahrt an dem abgebrannten Vereinsheim vorbei und die Stimme sagt anschließend: „Junge, Junge, ist das übel.“
„Bei aller sportlichen Rivalität auf dem Platz sieht man gerade in solch schwierigen Zeiten, dass man auf dem Platz zusammen hält“
Jörg Brand, Intensivtäter-Sachbearbeiter bei der Polizei Düsseldorf, kennt die Stimme, sie gehört zu Robbie E., dem Lebensgefährten der bei der Unfallflucht erwischten Angelina. Robbie E. wird am 11. November verhaftet, auf dem Kopf trägt er laut RP-Bericht eine gestohlene Mütze des SW 06. Vor der Richterin gesteht er den Diebstahl des Autos, den Einbruch in das Vereinsheim und die Zerstörungen dort – die Brandstiftung jedoch bestreitet er. „Wir haben rund um unser Vereinsheim Kameras installiert, darauf sind die beiden Tatverdächtigen eindeutig zu sehen“, verrät Michael Drinhausen und führt aus: „Der Mann wollte wohl später die Spuren des Einbruchs verwischen und hat dann mutmaßlich das Feuer gelegt.“
So schätzt auch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft den Tathergang ein, die Ermittlungen aber dauern noch an. Für den Verein ist das Leben derweil längst weiter gegangen – mit den Einschränkungen, die der Brand mit sich gebracht hat. „Nach den ersten Aufräumarbeiten mussten wir zusehen, dass der Trainings- und Spielbetrieb weiter läuft. Im Vereinsheim waren ja neben der Gastronomie auch die Umkleiden und Duschen untergebracht“, erzählt Michael Drinhausen.
16 Mannschaften, elf Jugend- und fünf Seniorenteams hat der SCSW aktuell angemeldet. 440 Mitglieder gehören dem Verein an, die erste Mannschaft kickt in der Bezirksliga. In den ersten Partien nach dem Brand tauschten die 06er das Heimrecht, später nahmen sie gerne das Angebot der Nachbarvereine Sparta Bilk und SV Oberbilk 09 an, dort ihre Heimpartien austragen zu dürfen. „Dafür sind wir sehr dankbar“, betont Michael Drinhausen. „Bei aller sportlichen Rivalität auf dem Platz sieht man gerade in solch schwierigen Zeiten, dass man auf dem Platz zusammen hält.“
Erst im neuen Jahr dürfte der Ball auch am Stoffeler Kapellenweg wieder einigermaßen geregelt rollen. Für den 14. oder 15. Januar hat die Stadt Düsseldorf die Lieferung von Containern angekündigt, in denen sich die Mannschaften umziehen und brausen können. Wie es mit dem verrußten und halb eingefallenen Vereinsheim weiter geht, ist hingegen noch offen. „Wir warten auf ein Gutachten, ob das Gebäude noch erhalten werden kann oder abgerissen werden muss“, berichtet Michael Drinhausen. Eine Gebäudeversicherung deckt den Großteil der Schadenssumme ab, kommt aber nicht für das Inventar auf, zu dem auch ein Büro des Zentrums für angewandte Fußballlehre (ZfaF) gehört – eine Fußballschule, die mit Vereinen, aber auch Schule und Kitas eng zusammen arbeitet.
Wann Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf am Stoffeler Kapellenweg aufschlägt und mit einem Benefizmatch Geld für den kleinen Nachbarn SC Schwarz-Weiß 06 einspielen wird, ist ebenfalls noch offen. „Am ehesten nach der Saison, also Ende Mai. Das hängt unter anderem auch davon ab, ob die Fortuna möglicherweise die Relegation spielen muss“, weiß Michael Drinhausen.
Bis dahin müssen sie in Oberbilk durchhalten und weiter improvisieren – ein guter Anfang ist nach dem verheerenden Brand auf dem Vereinsgelände auf jeden Fall gemacht.
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