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Jung-Schiri |07.10.2023|21:15

Cayo: Größter Konfliktherd "sind die Eltern"

Cayo: "Ich werde dranbleiben und schauen, wohin der Weg mich führt."[Foto: IMAGO/Avanti]

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Cayo ist 15 Jahre alt, Schiedsrichter – und fand sich vor wenigen Monaten bundesweit in den Schlagzeilen wieder. Er hatte mit seinem Gespann in der Jugend das Kreispokalfinale gepfiffen. Kurz nach Abpfiff rannte der Vater eines Spielers aus der Verlierermannschaft auf den jungen Schiri zu und drohte ihm mit den Worten: "Ich köpf' dich." Das Video des Vorfalls ging viral, zahlreiche Medien berichteten.

Cayo ist trotz dieser negativen Erfahrung weiterhin Schiedsrichter. Und das aus voller Leidenschaft. Vergangene Woche war er am DFB-Campus zu Gast - beim Schiri-Sonderformat von "Der beste Tag" . Die FUSSBALL.DE -Mitarbeiter Tim Noller und Niklas Bank haben anschließend mit dem 15-Jährigen gesprochen - über den schlimmen Vorfall, die mediale Aufmerksamkeit und über die schönen Seiten des Schiedsrichter-Hobbys.

FUSSBALL.DE: Wie hast Du es nach solch einem negativen Erlebnis geschafft, weiter Lust aufs Pfeifen zu haben?

Cayo : Ich glaube, solche Leute wie dieser Mann wollen einen dazu bringen aufzuhören. Aber gerade das gibt einem nochmal mehr Kraft weiterzumachen. Für mich hat es vor allem die mediale Aufmerksamkeit schwerer gemacht. Es gibt häufiger unschöne Szenen auf dem Fußballplatz, aber die sind am nächsten Tag schon wieder vergessen. Hier hast du es am nächsten Tag überall lesen müssen und ich wurde auch in der Schule darauf angesprochen.

"Am Abend war ich gar nicht richtig ansprechbar, weil ich so geschockt war - ich war komplett außer Fassung"

Hast Du von Medien Anfragen erhalten?

Cayo: Viele Medien haben direkt beim Landesverband angefragt. Nur wenige haben direkt bei mir persönlich angerufen. Diese Presseanfragen habe ich aber direkt an meine Schiedsrichtervereinigung weitergeleitet.

Wann hast Du mit dem Schiedsrichter-Hobby angefangen?

Cayo: Das war letztes Jahr. Da war ich 14 Jahre alt. Wir hatten damals auf dem Bolzplatz immer einen Schiedsrichter und das habe ich super gerne gemacht. Seitdem wollte ich Schiri werden. Als ich mich informiert habe, fand ich heraus, dass man mit 14 anfragen kann, Spiele zu pfeifen. Das habe ich dann auch direkt gemacht.

Was macht Dir am meisten Spaß?

Cayo: Auf jeden Fall das Treffen von Entscheidungen. Ich bin sehr eigenständig, dazu sehr kommunikativ. Manchmal bekomme ich von meinen Freunden auch gesagt, dass ich ein bisschen zu viel rede, aber auf dem Platz liebe ich es, mit den Spielern zu kommunizieren. Außerdem finde ich es gut, dem Amateurfußball etwas Gutes zu tun, denn wie wir sehen, gibt es immer weniger Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter.

Du durftest dann direkt in Deiner ersten Saison das Kreispokalfinale leiten.

Cayo: Ja, eine Woche vorher habe ich den Anruf bekommen und wurde gefragt, ob ich das machen möchte. Da sagt man natürlich nicht Nein. Kurz vorher war ich selbstverständlich aufgeregt, aber vor allem freut man sich, weil es ein besonderes Spiel ist. Aber wie wir nun alle wissen, ist es leider unschön ausgegangen.

Was ist Dir den einen Tag später durch den Kopf gegangen? Wie lange hat Dich das beschäftigt?

Cayo: Am Abend war ich gar nicht richtig ansprechbar, weil ich so geschockt war. Ich war komplett außer Fassung. Da war es gut, dass ich Unterstützung dabei hatte. Relativ schnell kam auch der stellvertretene Kreisschiedsrichter-Obmann auf mich zu und hat mich beruhigt. Am nächsten Tag hat die Presse über den Vorfall berichtet, da habe ich das Ganze erst richtig realisiert.

Wie habt Ihr das Thema im Gespann aufgearbeitet?

Cayo: Wir sind alle sehr gut befreundet. Zusammen mit Theo und Alfie habe ich mich in der WhatsApp-Gruppe ausgetauscht. Wir sind daraufhin auch zum DFB-Pokalfinale gereist, die ganze Aktion hat uns sehr zusammengeschweißt. Wir haben das alle gut verarbeitet und konnten uns jederzeit beim anderen melden.

Ziehst Du mit etwas Abstand auch Positives aus dieser Erfahrung?

Cayo: Es hat sowohl positive als auch negative Aspekte. Man wird dadurch auf jeden Fall stärker. Man baut sich eine Art Hülle auf und lernt aus solchen Situationen. Was ein wenig nervt, ist, dass man immer und überall auf den Vorfall angesprochen wird. Die Menschen verbinden einen mit dem Vorfall.

Von welchen Gruppen geht aus Deiner Sicht das größte Konfliktpotenzial bei Spielen aus?

Cayo: Aus meiner Sicht ganz klar von den Eltern. Die Spieler nehmen eine Entscheidung meistens mit Fassung und halten sich zurück. Doch von den Eltern gibt es bei Gelben oder Roten Karten immer einen Kommentar. Die denken, weil sie auf dem Fußballplatz sind, können sie sich alles erlauben. Bei den Trainern erkennt man das häufig auch, aber die sind dann meistens nach einer Gelben Karte ruhig.

Hast du einen konkreten Vorschlag, wie man so etwas im Vorfeld besser unterbinden kann?

Cayo: Ich finde das Drei-Stufen-Modell, das wir in Frankfurt seit dieser Saison eingeführt haben, schon sehr gut. Dass bei einem Vorfall direkt unterbrochen wird und gesagt wird: Es reicht! Das ist auf jeden Fall hilfreich und die Umsetzung ist sehr gut. Vielleicht sollte man härter durchgreifen bei Leuten, denen es schon einmal passiert ist.

Hast du eine Botschaft an Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, die von ähnlichen Vorfällen betroffen sind?

Cayo: Die Menschen, die sich aufregen, regen sich eigentlich nur über sich selbst auf. Sie haben Stress auf der Arbeit oder sonstwo. Man sollte das nicht persönlich nehmen und seinen Weg weitergehen.

Wie wurdet Ihr konkret unterstützt?

Cayo: Ich habe viel Unterstützung erfahren. Ich wurde von vielen Menschen angerufen, selbst während des Schulunterrichts. Ich habe mich aber nur an unseren Kreisschiedsrichter-Obmann gewendet und an Leute, die ich kenne, weil ich zu ihnen eine Verbindung habe. Ich hatte jedenfalls genügend Möglichkeiten, Hilfe zu suchen.

Ist es ein Ziel von Dir, auch mal in höheren Ligen zu pfeifen?

Cayo: Ich bin mit 15 Jahren noch sehr jung. Ich werde dranbleiben und schauen, wohin der Weg mich führt.

Das Drei-Stufen-Modell in Hessen

Als Reaktion auf die Vorfälle am 1. Mai 2023 hat die Schiedsrichtervereinigung Frankfurt zusammen mit dem Kreisjugendausschuss und dem Verbandsschiedsrichterausschuss (HFV-Präsidium) zu Beginn der laufenden Saison das Drei-Stufen-Modell eingeführt. "Es dient der Vorbeugung von Eskalationen, Beleidigungen und Respektlosigkeiten gegenüber Schiedsrichtern. Zudem soll es Gewalthandlungen vorbeugen", erklärt Goran Culjak, Kreisschiedsrichterobmann in Frankfurt. Das Drei-Stufen-Modell ist zunächst als einjähriges Testprojekt im Frankfurter Jugendspielbetrieb vorgesehen. Die Anwendung wird von den Schiedsrichter*innen im Spielbericht dokumentiert.

Funktionsweise: Die Schiedsrichter*innen sind angewiesen, bei Beleidigungen durch Zuschauer*innen und/oder Eltern das Spiel konsequent für fünf Minuten zu unterbrechen. Beide Trainer*innen sind über den Grund der Unterbrechung zu informieren. Der Heimverein hat die Verantwortung, den Eltern und/oder Zuschauer*innen die Konsequenzen bei erneutem Fehlverhalten mitzuteilen. Bei einem weiteren Zwischenfall wiederholt der Schiri das Vorgehen der ersten Stufe, unterbricht das Spiel aber für zehn Minuten und schickt beide Mannschaften in die Kabine. Sollte in der Folge durch den Schiri eine weitere Respektlosigkeit/Beleidigung wahrgenommen werden, ist das Spiel abzubrechen.

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