SV Spellen: "Echte Mädchen spielen Fußball"
Der SV Spellen engagiert sich in besonderem Maße sozial – vor allem im Mädchen- und Frauenfußball. Dafür wurde der Klub beim DFB-Punktespiel mit dem Gold-Status ausgezeichnet.
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Ist auf Amateurplätzen unterwegs: Christian Wetklo, Coach des SuS Bertlich. [Foto: Buschmann]
Am Dienstagabend war Christian Wetklo noch in der Kathedrale des Fußballs, im legendären Bernabeu-Stadion von Real Madrid. Am Sonntag ist der Rahmen dann ein wenig kleiner als beim Achtelfinal-Rückspiel des FC Schalke 04 in der Champions League gegen die "Königlichen": Mit dem SuS Bertlich geht es in der Kreisliga B 3 Recklinghausen nach Suderwich. Der Sportplatz am Freibad trägt rote Asche, wie es sich hier im Ruhrgebiet gehört, und bei gutem Wetter werden wohl 100 Zuschauer kommen.
Für Wetklo genau die richtige Umgebung, beides. Der Keeper der Königsblauen biegt gerade auf die Zielgerade seiner Profikarriere ein. Mit der Verpflichtung durch seine Schalker ist für den gebürtigen Marler letztes Jahr im August ein Traum in Erfüllung gegangen. Zwar hatte er schon in der Jugend auf Schalke gehalten, es bei den Knappen aber nicht bis ganz nach oben geschafft. Über den Umweg Rot-Weiss Essen – ausgerechnet der in tiefer Feindschaft verbundene Nachbar! – und Mainz 05 wurde „Wetti“ doch noch Bundesliga-Profi.
An einer Rückkehr nach Schalke hatte er in den langen Jahren im fernen Rheinhessen immer geträumt, doch letztlich stand er dann immer nur als Keeper der Gäste im Tor der Arena. Die Heimkabine durfte er höchstens betreten, um ein Trikot zu tauschen. Als S04-Manager Horst Heldt vorigen Sommer anrief, ob er sich vorstellen könne, auf Schalke als Backup für den verletzten Fabian Giefer auszuhelfen, platzte sein Herz vor Stolz und am liebsten hätte er laut geschrien.
"Ich habe meinen Trainer-B-Schein auch nicht gemacht, um in der Kreisliga B zu trainieren"
Schließlich war Wetklo schon in seiner Zeit in Mainz, so oft es ging, ins Revier gefahren, die Familie und alte Freunde besuchen. Oft sah man ihn sonntags auf der Sportanlage Lüttinghof bei seinem Stammklub SC Hassel , doch dem Westfalenligisten drückte er nur als Zuschauer die Daumen, ohne selbst beim Sportclub aktiv zu werden.
In Bertlich ist das nun anders, hier ist seine zweite Familie. Schwager Thomas Droste, der Bruder seiner Frau, ist Fußball-Abteilungsleiter beim Hertener Vorortverein. Letzte Woche schickte Droste Trainer Frank Buß nach Hause und übernahm selbst das Training. Sein Assistent: Schalkes Wetklo. „So oft ich kann, helfe ich beim Training und bin natürlich auch bei den Spielen vor Ort“, erzählt der 35-Jährige. „Ich gehe hier schon seit 1997 gelegentlich hin und war auch während der gesamten Hinrunde immer wieder mal bei der Mannschaft, aber da ist das nicht so aufgefallen.“
Die örtliche Zeitung hatte nämlich eilig berichtet, dass Wetklo den SuS Bertlich mit seiner Erfahrung zum Aufstieg in die Kreisliga A führen soll. Der ehrgeizige Profi hätte zwar nichts dagegen, aber sein Engagement bleibt eher sporadisch. „Das ist ein Hobby, mehr nicht. Ich habe meinen Trainer-B-Schein auch nicht gemacht, um in der Kreisliga B zu trainieren“, betont Wetklo, der während seiner Mainzer Zeit schon Jugendcoach beim TSV Schott war.
Sein zehnjähriger Sohn Romano spielt übrigens nicht in Bertlich, sondern beim TSV Marl-Hüls . Der ambitionierte Sechstligist hat nicht nur die bessere Jugendabteilung, sondern einen neuen Kunstrasen plus einen schönen Rasenplatz. Wenn der jüngere Spross Levano (6) auch Lust aufs Kicken hat, dürfte ihn der Weg daher auch nach Marl-Hüls führen. Dann muss Papa Christian eben allein nach Bertlich. „Wenn wir, wie jetzt am Samstag, in Berlin spielen, abends zurück sind und den Sonntag frei haben, geht das ohne Probleme. Bei anderen Konstellationen aber eben nicht, Schalke hat natürlich immer Vorrang“, nickt Wetklo.
In Suderwich sind am Sonntag drei Punkte fest eingeplant, nachdem sein Debüt als offizieller Bertlicher Co-Trainer mit einer 0:1-Niederlage gegen den FC Erkenschwick in die Hose gegangen war. Viel wichtiger aber ist: Einmal, nur einmal, möchte Wetklo noch mit dem FC Schalke in der Bundesliga spielen – und zwar auf der richtigen Seite.
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