Vereinswechsel: Das musst du wissen!
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Bayern-Trainer Martin Demichelis: "Unser Fokus liegt darauf, die Spieler ständig in ihrer Entwicklung voranzubringen".[Foto: imago]
Fünf Siege aus sechs Spielen, ungeschlagen an der Tabellenspitze der Regionalliga Bayern: Für die U 23 des FC Bayern München kann sich nach dem Abstieg aus der 3. Liga der Start in die neue Spielzeit sehen lassen. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Trainer Martin Demichelis, langjähriger Bayern-Profi und Vizeweltmeister von 2014, über die neue Spielklasse und den Sprung in die Bundesligakader.
FUSSBALL.DE: Ihre Mannschaft ist mit 16 von 18 möglichen Punkten nahezu optimal in die Saison gestartet. Sind Sie davon selbst ein wenig überrascht, Herr Demichelis?
Martin Demichelis: Ich war von Beginn an von der Qualität unserer Mannschaft überzeugt. Mit vielen der Jungs habe ich bereits in der U 19 gearbeitet. Während der Vorbereitung hat sich das gute Gefühl bestätigt, auch wenn die Planungen nicht immer ganz einfach waren. Unter anderem wegen der zahlreichen EM-Teilnehmer haben zwischenzeitlich zehn U 23-Spieler bei den Profis mittrainiert.
Dennoch war Ihre Mannschaft sofort voll da. Gibt es denn bislang überhaupt etwas zu kritisieren und zu verbessern?
"Talent - was ein sehr wichtiger Bestandteil ist - ist bei den Jungs definitiv vorhanden. Es geht aber nicht ohne die richtige Einstellung und Mentalität"
Demichelis: Wir können noch konsequenter werden. Die Jungs haben die Philosophie des FC Bayern, dominanten und bestimmenden Fußball zu spielen, bereits recht gut verinnerlicht. Jetzt wollen wir diese Dominanz innerhalb der Spiele noch über einen längeren Zeitraum abrufen.
Mit dem 1:1 in der Partie beim FV Illertissen gab es am zurückliegenden Wochenende erstmals nicht die volle Punktausbeute. Was hat an dem Tag gefehlt?
Demichelis: Nach unserer frühen Führung und den vorherigen verdienten Siegen haben wir das Spiel vielleicht ein wenig auf die leichte Schulter genommen. Wir kamen nicht mehr richtig in die Zweikämpfe und haben gegen einen leidenschaftlichen Gegner noch den Ausgleich kassiert. Mit weniger als 100 Prozent an Einstellung und Mentalität kann man aber nur schwer erfolgreich sein. Egal, in welcher Spielklasse. Von daher war das sicher auch eine wichtige Erfahrung für das Team.
Das Durchschnittsalter des Spieltagkaders betrug gerade einmal 19,8 Jahre. Ist die Regionalliga Bayern für die jungen Spieler auch eine Chance?
Demichelis: Talent - was ein sehr wichtiger Bestandteil ist - ist bei den Jungs definitiv vorhanden. Es geht aber nicht ohne die richtige Einstellung und Mentalität. Wir stellen den vielleicht jüngsten Kader in der Geschichte unserer zweiten Mannschaft. Wir werden daher einen Prozess durchlaufen. Aus dem Spiel beim FV Illertissen werden wir lernen. Wenn unsere jungen Spieler den Alltag aus teilweise noch Schule und Fußball weiterhin so gut unter einen Hut bringen und jeden Tag so professionell wie bisher bewältigen, bin ich guter Dinge.
Merkt man den bisherigen und noch aktuellen U 19-Spielern nicht die geringere Wettkampfpraxis durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie an?
Demichelis: Wir haben viele Spieler dabei, die noch für die A-Junioren spielberechtigt wären. Die Jungs haben aber schon jetzt das Zeug dazu, in der U 23 zu bestehen. Die Freude darüber, sich wieder in Pflichtspielen messen zu können, ist gerade nach der langen Corona-Pause riesig. Wir sind permanent mit der U 19 und der Profiabteilung im Austausch, um die wieder höhere Belastung der Jungs gut zu verteilen, aber auch, dass jeder Spieler ausreichend Spielpraxis erhält.
In der 3. Liga hatten Sie noch ein Trainerduo mit Danny Schwarz gebildet. War es für Sie eine große Umstellung, jetzt als alleiniger Cheftrainer zu arbeiten?
Demichelis: Als ich nach meiner aktiven Karriere im Sommer 2019 zum FC Bayern zurückgekehrt bin, habe ich mit Danny bereits in der U 19 ein Trainergespann gebildet. Ab April war es dann in der zurückliegenden Drittliga-Spielzeit genauso. Zwischen Danny und mir hatte es gut gepasst, wir verstehen uns gut. Nach dem Abstieg hat Danny in diesem Sommer dann die neu geschaffene Rolle als Betreuer der Leihspieler übernommen. Für mich ist die Aufgabe als alleiniger Cheftrainer aber nicht komplett neu. Das war auch in der zurückliegenden Saison bei der U 19, die wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet wurde, der Fall.
Neu besetzt beim FC Bayern ist auch die Position des Profi-Cheftrainers. Welchen Eindruck haben Sie von Julian Nagelsmann?
Demichelis: Julian habe ich als sehr offen und sympathisch kennengelernt. Schon während seiner ersten Woche in München hat er am FC Bayern Campus vorbeigeschaut. Er beobachtet regelmäßig unser Training. Sein Interesse am Nachwuchs ist sehr groß. Man merkt ihm seine Fußballbegeisterung einfach an.
Ist nach dem guten Saisonstart mit der U 23 jetzt die sofortige Rückkehr in die 3. Liga das erklärte Ziel?
Demichelis: Wir denken zunächst nur an unser nächstes Spiel am Freitag gegen den FC Pipinsried. Unser Fokus liegt darauf, die Spieler ständig in ihrer Entwicklung voranzubringen. Über alles Weitere denken wir nicht nach. Mit 16 Punkten ist ohnehin noch nie eine Mannschaft aufgestiegen.
Welche Bedeutung hätte denn der direkte Wiederaufstieg für die Ausbildung der Talente?
Demichelis: Die Spielklasse sollte grundsätzlich keine allzu große Rolle spielen. Auch in der Regionalliga Bayern wollen und können wir die Spieler auf den nächsten Schritt vorbereiten. Wenn Julian Nagelsmann auf uns zukommt und noch für eine bestimmte Position einen Spieler zur ersten Mannschaft dazunehmen will, wollen wir ihm Alternativen bieten können.
Als Spieler haben Sie viermal das Double gewonnen, standen im Champions League-Finale und wurden mit Argentinien Vizeweltmeister. Welche Tipps haben Sie für Ihre Spieler, damit sie den Sprung in den Profibereich schaffen?
Demichelis: Talent ist die Basis. Das hat auch jeder unserer Spieler. Mindestens genauso wichtig ist aber auch die Einstellung. Dabei sind der Wille, die Gier und die Disziplin wichtige Punkte. Es ist Ansporn für unsere Jungs, wieder an der Säbener Straße direkt neben den Profis zu trainieren. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie waren wir an den Campus umgezogen. Sie sehen, wie nah sie zumindest räumlich an der ersten Mannschaft sind. Dieser letzte Schritt ist aber besonders schwer.
Sie haben es schon angesprochen: Am Freitag geht es ab 19 Uhr mit dem Heimspiel gegen den FC Pipinsried weiter. Was wollen Sie von Ihrer Mannschaft sehen?
Demichelis: Wir wollen die Fehler aus der Partie beim FV Illertissen korrigieren und an die Gier aus den vorherigen Spielen anknüpfen. Mit dominantem Fußball soll unserem Gegner vom ersten Moment an sichtbar sein, dass es gegen uns schwer wird, Punkte mitzunehmen.
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