Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
Mehr lesen
Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
Nach 17 Pleiten und einer desaströsen Tordifferenz endlich mit dem ersten Sieg: Der TSC Euskirchen jubelt gegen Hambach.[Foto: TSC Euskirchen]
5:141 Tore, 17 Niederlagen in 17 Spielen, darunter sogar ein besonders desaströses 0:22 beim TuS Chlodwig Zülpich: Für das im vergangenen Sommer nach einem Neustart überwiegend aus Akteuren der unteren Kreisligen zusammengestellte Team des TSC Euskirchen gab es im bisherigen Saisonverlauf der Bezirksliga-Staffel 3 im Fußballverband Mittelrhein ein ums andere Mal gewaltige Abreibungen – bis zum vergangenen Sonntag. Da durften die Schützlinge von Trainer Hartmut Pitten endlich das erste Mal jubeln. Mit 1:0 besiegte das Tabellenschlusslicht den auf dem drittletzten Rang notierten Hambacher SV.
Nach einem Spiel, das sich "meist zwischen den Strafräumen abgespielt hatte und in dem Torchancen Mangelware blieben", so der TSC-Coach, vollendete der aufgerückte Innenverteidiger Emmanuel Davou in der Schlussminute eine Kombination zum Sieg bringenden Treffer. Als Schiedsrichter Andrey Stadnichuk die Partie auf dem Kunstrasenplatz des Erftstadions wenig später abpfiff, war die Freude unter den Euskirchenern und dem Großteil der 69 Zuschauer*innen riesengroß – und auch ein bisschen Genugtuung mischte sich dazu. Schließlich war man ob der mangelnden Konkurrenzfähigkeit bislang allzu oft belächelt worden. "Lange gefeiert wurde aber nicht", berichtet Hartmut Pitten. "Die Jungs saßen noch etwa eine Stunde zusammen und sind dann nach diesem sehr intensiven Spiel abends alle todmüde ins Bett gefallen."
Seit Ende September ist der 56 Jahre alte frühere Profi des damaligen Zweitligisten Fortuna Köln und des belgischen Klubs KAS Eupen wieder als Trainer in Euskirchen aktiv. "Ich wusste, dass wir nach dem Rückzug aus der Landesliga und dem Neubeginn im Sommer keine Bezirksliga-taugliche Mannschaft haben. Doch aus alter Verbundenheit zu meinem Verein, bei dem ich schon unter dem 1974er-Weltmeister Heinz Flohe gespielt habe und später hier Jugendtrainer war, übernahm ich das Amt", berichtet Pitten.
"Was die Mannschaft da geleistet hat, war schier unglaublich. Alle haben sich dermaßen reingehauen. Sie sind auf dem Zahnfleisch vom Platz gegangen"
Der erfahrene Coach arbeitete kontinuierlich mit der Mannschaft. Der Aufwärtstrend war bereits in den vergangenen Wochen erkennbar, nachdem man im letzten Spiel vor der Winterpause gegen den SV Sötenich erst durch zwei Gegentreffer in der Nachspielzeit noch 2:4 verlor und in der Wintervorbereitung zumindest in den Tests schon mal Siege und Unentschieden verbuchen konnte.
Dank seines guten Netzwerks lotste Pitten um den Jahreswechsel einige Zugänge in die knapp 60.000 Einwohner*innen zählende, rund 40 Kilometer südlich von Köln gelegene Kreisstadt. Aufgrund zahlreicher Ausfälle konnten im Spiel gegen Hambach aber nur zwei davon mitwirken. "Umso höher ist dieser Erfolg zu bewerten. Was die Mannschaft da geleistet hat, war schier unglaublich. Alle haben sich dermaßen reingehauen. Sie sind auf dem Zahnfleisch vom Platz gegangen", sagt der TSC-Coach auch mit einigen Tagen Distanz noch voller Anerkennung.
Pittens geliebten Verein prägte einst Heinz Flohe als Spieler und nach seiner großen Zeit beim 1. FC Köln als Trainer. 1999 stieg man in die damals vierthöchste Spielklasse, die Oberliga Nordrhein, auf und war bis vor vier Jahren in der fünftklassigen Mittelrheinliga vertreten. Doch ein ums andere Mal holte den Verein, der mit seiner B-Jugend von 2013 bis 2015 in der Bundesliga West spielte, die Vergangenheit ein. Auf allzu großem finanziellem Fuß wurde oftmals in den vergangenen Jahrzehnten beim TSC gelebt und Schulden angehäuft.
Den Abstieg in die Kreisliga A hat Pitten einkalkuliert. Er soll als Coach an Bord bleiben. "Die Planungen laufen bereits, dass wir dann dort eine vernünftige Rolle spielen." Den "einen oder anderen Punkt" will der Trainerfuchs aber schon noch in der laufenden Runde mit dem TSC einsammeln. Bereits am Donnerstag, ab 19.30 Uhr, besteht dazu die nächste Gelegenheit. Dann steht das Auswärtsspiel beim Vorletzten TSV Düren an.
Allzu große Euphorie möchte Pitten trotz des jüngsten Sieges vor diesem Duell nicht aufkommen lassen: "Wir wollen bescheiden und demütig bleiben. Zudem spielen wir auf einem für uns eher ungewohnten Hartplatz." Doch die Hoffnung auf ein neuerliches Erfolgserlebnis lässt er natürlich zu: "Die Chance, zu punkten, ist immer da." Erst recht seit dem Triumph vom vergangenen Sonntag.
Lieber Fußballfreund,
du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.
Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.