Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Rene Schneider (2. von rechts) feiert 1996 in London den EM-Titel. [Foto: imago]
Ungewöhnlicher Name, ungewöhnliches Projekt, ungewöhnlich erfolgreich – der FC Förderkader René Schneider ist bisher einmalig in Deutschland. Und zwar in jeder Hinsicht. Der Kopf hinter dem Verein, der in den vergangenen sechs Jahren fünfmal aufgestiegen ist, ist René Schneider. Der 43-Jährige hat ein Länderspiel absolviert und gehörte zum deutschen Kader, der heute vor 20 Jahren in England die Europameisterschaft gewann. In der Bundesliga hat er unter anderem für Borussia Dortmund und den Hamburger SV gespielt. Zusammen mit Henryk Pyritz hat Schneider 2006 den FC Förderkader ins Leben gerufen. Gerade erst feierte der Klub aus Rostock seinen zehnten Geburtstag.
Es ist tatsächlich eine erstaunliche Geschichte, die sich hinter diesem erstaunlichen Namen verbirgt – erstaunlich anders, erstaunlich erfrischend. Alles hatte damit begonnen, dass René Schneider 2003 eine Fußballschule für Kinder gründete, die inzwischen das Fundament des Klubs bildet. Es machte ihn damals unglücklich, dass er den Talenten keine echte Wettkampfpraxis bieten konnte. Also rief er den FC Förderkader René Schneider ins Leben, in den die Spieler aus der Fußballschule dann übergehen konnten. Inzwischen hat der Verein 16 Teams im Spielbetrieb – von den Bambinis bis zu den Alten Herren. In vielen Altersklassen gibt es sogar mehrere Mannschaften, so groß ist die Nachfrage.
"Die Kabinen haben eher noch DDR-Standard"
Wie erfolgreich der Klub sportlich ist, lässt sich am besten an der Herrenmannschaft erkennen. 2009 startete das Team in der Kreisliga. In den ersten beiden Jahren gab es keine einzige Niederlage, danach jeweils nur eine Pleite pro Saison. Nach fünf Aufstiegen in sechs Jahren ist der Klub nun in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern angekommen. In der vergangenen Saison erreichte der FC Förderkader René Schneider dort den neunten Rang. Eng verbunden ist diese beeindruckende Serie mit Trainerlegende Stephan Malorny, der für seine besonderen Verdienste in der Nachwuchsförderung kürzlich vom Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet worden ist.
„Wir sind jetzt an einer Stufe angekommen, an der ein Aufstieg nicht mehr so einfach möglich ist“, sagt René Schneider. „Aber wir wollen weiter nach oben, erst in die Oberliga, danach gerne noch in die Regionalliga. Das ist unser Ziel. Allerdings wollen wir das nicht überstürzen, sondern einen Schritt nach dem anderen machen.“ Gerade befindet sich die Mannschaft etwas im Umbruch. Viele junge Spieler aus dem eigenen Unterbau werden integriert. „Das braucht ein wenig Zeit“, betont Schneider. „Diese geben wir den Jungs gerne, weil wir von ihren Qualitäten überzeugt sind.“ Was den Verein außerdem besonders macht: Kein Spieler der ersten Mannschaft bekommt Geld, nicht mal die Fahrtkosten werden erstattet. „Sie sind hier, weil sie den Fußball lieben“, sagt Schneider. „Wir wollen sie auf ihrem Weg in den Profifußball begleiten.“
Derzeit gibt es noch keinen Spieler, der den Weg über den FC Förderkader René Schneider bis in den großen Fußball gegangen ist. Dafür scheint der Verein noch zu jung. Aber es ist das Ziel der Verantwortlichen. Auch deshalb gibt es seit einigen Monaten eine Kooperation mit Hansa Rostock. „Wir wollen die Spieler hier so ausbilden, dass wir den einen oder anderen irgendwann bei einem Bundesligisten oder einem Zweitligisten wiedersehen“, sagt Schneider. Wie dieser Weg aussehen könnte, hat Johannes Pagels vorgemacht, der Schritt für Schritt weitergegangen ist – aus der Fußballschule in den Förderkader. Dort hat er alle Nachwuchsteams durchlaufen und ist jetzt bei den Herren in der Verbandsliga angekommen. Dort hat der Stürmer in 13 Spielen drei Treffer erzielt.
Für René Schneider ist aus einer netten Idee längst ein Vollzeitjob geworden. Auch der Verein ist gewachsen, schneller, als alle erwartet hatten. Aus dem Baby ist ein junger Erwachsener geworden, der Platz benötigt. „Wir stoßen inzwischen auch räumlich an unsere Grenzen“, sagt Schneider. In den Stoßzeiten müssen vier oder fünf Jugendmannschaften gleichzeitig auf dem Platz am Damerower Weg trainieren. „Das sind komplizierte Zustände. Denn auch die Kabinen haben eher noch DDR-Standard. Da müssen und werden wir etwas tun“, sagt Schneider. „Umso höher ist die Arbeit der Trainer zu bewerten.“
Von ihrer Vision lassen sie sich nicht abbringen. Die Regionalliga ist und bleibt das Ziel. Vielleicht wird dann sogar der Name angepasst. Es wäre ja doch irgendwie ungewöhnlich, wenn die Spielpaarung irgendwann FC Förderkader René Schneider gegen FC Carl Zeiss Jena heißen würde. „Ich hänge nicht an dem Namen“, sagt Schneider. Aber er hängt natürlich an diesem Verein, der erstaunlich ist. Erstaunlich anders, erstaunlich erfrischend.
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