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Raymond Höptner: "Zwischen der Politik und der Schiedsrichterei sehe ich viele Gemeinsamkeiten."[Foto: Carsten Kobow]
Raymond Höptner war Teilnehmer des "Berlin-Forums 2025" der Stiftung der Nationalmannschaft. Das fünftägige Bildungs- und Begegnungsangebot brachte junge engagierte Menschen aus ganz Deutschland zusammen. Darunter auch Raymond Höptner aus Ludwigshafen am Rhein. Mit 25 Jahren ist er Ortsvorsteher und außerdem seit zehn Jahren Fußball-Schiedsrichter.
Raymond Höptner nimmt einen großen Schluck aus der Flasche. Er macht gerade eine Trinkpause. Er ist mit einem Freund unterwegs, gemeinsam fahren sie mit dem Fahrrad den Rhein aufwärts. Von Lindau am Bodensee bis Basel. Etwas mehr als 200 Kilometer, mit einer Übernachtung in Schaffhausen. Aber um über das Berlin-Forum zu sprechen, nimmt sich Höptner gerne Zeit. Die Tage in der Hauptstadt haben bei ihm bleibenden Eindruck hinterlassen.
"Es war eine großartige Erfahrung", sagt Höptner. " Die Gespräche mit den anderen Teilnehmenden haben mir viel gegeben. Außerdem war das Programm herausragend. Besonders fasziniert hat mich die Diskussionsrunde mit unserem ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Mit so einer Persönlichkeit über die Bedeutung der Demokratie zu sprechen, hat bei mir viel angeregt."
"Gauck hat uns gezeigt, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist und wir uns dafür einsetzen müssen, um sie zu verteidigen"
In diesem Gespräch ist Höptner eines noch mal klarer geworden: "Herr Gauck hat uns gezeigt, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist und wir uns dafür einsetzen müssen, um sie zu verteidigen. Demokratie ist stark, wenn sie gelebt wird. Aber sie kann auch sehr zerbrechlich sein, wenn wir sie nicht schützen und uns für sie einsetzen."
Höptner war einer von 26 jungen Menschen, die Teil des Berlin-Forums waren, zu dem die Stiftung der Nationalmannschaft eingeladen hatte. Diese wird treuhänderisch durch die DFB-Stiftung Egidius Braun verwaltet. Auf dem Programm standen neben der Diskussionsrunde mit dem früheren Bundespräsidenten ein Besuch im Deutschen Bundestag, ein Austausch mit Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, Workshops, verschiedene Gesprächsformate – unter anderem mit DFB-Sportdirektor Rudi Völler – sowie der Besuch der Stasigedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen und des DFB-Pokalfinals zwischen dem VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld.
Am Berlin-Forum nahm Höptner teil, weil er sich auf besondere Art und Weise für die Gesellschaft einsetzt. Er ist seit Juli 2024 Ortsvorsteher des Ludwigshafener Stadtteils Mundenheim. Vereinfacht könnte man auch sagen: Er ist Bürgermeister seines Heimatortes mit 15.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Mit 25 Jahren könnte sein Fokus ganz woanders liegen, doch er möchte das Gemeinwesen aktiv mitgestalten. "Ich bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam viel erreichen können, wenn wir offen miteinander reden und pragmatische Lösungen finden."
Entscheidungen treffen, kommunizieren und sich dursetzen ist auch in seinem Hobby gefragt. Seit zehn Jahren ist er als Schiedsrichter in der Region unterwegs. Er leitete Begegnungen in der Landesliga und assistiert bis zur Oberliga. "Zwischen der Politik und der Schiedsrichterei sehe ich viele Gemeinsamkeiten", sagt er. "Es geht darum, Lösungen zu finden und sich für Fairness einzusetzen."
Das Pfeifen sei eine Schule für das Leben. Für ihn steht dabei vor allem die persönliche Weiterentwicklung im Fokus. Auch wenn es nicht nur positive Erlebnisse gab, hat es ihn insgesamt stärker gemacht: "Früher war ich schüchtern und konnte nicht vor einer größeren Gruppe sprechen. Heute ist das auch dank der Schiedsrichterei kein Problem mehr für mich." Insbesondere habe er gelernt, mit Fehlern umzugehen und diese auch einzugestehen. "Das macht keinen Spaß, ist aber unvermeidlich. Jede und jeder macht Fehler. Entscheidend ist, was man daraus macht."
Für Höptner, der kürzlich sein Masterstudium in Public Policy an der Hertie School in Berlin abgeschlossen hat, ist Politik und Pfeifen die perfekte Kombination: "Als Schiri stehe ich Woche für Woche auf dem Platz und setze mich für Fairness, Gerechtigkeit und gegenseitigen Respekt ein. Diese Werte prägen nicht nur mein Handeln auf dem Spielfeld, sondern auch meine politische Arbeit."
Mit diesen Worten schaut Höptner auf seine Uhr und nimmt noch mal einen Schluck. Die Trinkpause ist vorbei, die Tour geht weiter. Höptner schwingt sich auf sein Fahrrad und fährt los. Das nächste Spiel oder die nächste Sitzung in den städtischen Gremien warten schon auf ihn.
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