Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Hat ein Konzept im Frauen- und Mädchenfußball ausgearbeitet: Der TSV Limmer ist in diesem Bereich prämiert.[Foto: Heidi von der Ah]
Der TSV Limmer wurde vor kurzem mit dem Förderpreis der "AOK Trophine" für seine herausragende und vorbildliche Arbeit im Frauen- und Mädchenfußball ausgezeichnet. Der Verein durfte sich über einen Glaspokal, hochwertige Bälle und eine Geldprämie in Höhe von 1500 Euro freuen. Heidi von der Ah, erste Vorsitzende des TSV Limmer, hat mit FUSSBALL.DE über das sportliche und pädagogische Konzept des Vereins gesprochen. Wir haben euch daraus Tipps für eure Frauen- und Mädchenmannschaften gebastelt.
Regelungen
Uhrzeiten, Trainingstage, Fußballplatz: An diese grundlegenden Abmachungen haben sich alle Trainerinnen und Trainer sowie Spielerinnen und Spieler zu halten, damit zwischen Mädchen und Jungs die gleichen Trainingsbedingungen herrschen. Heidi von der Ah kennt es aus ihrer Vergangenheit: An diesen Abmachungen scheiterten viele Vereine, die jetzt keine Frauenabteilung mehr haben. Auch der Vorstand sollte die Durchsetzung der Grundregelungen unterstützen, damit sich Frauen- und Mädchenmannschaften aufbauen und vergrößern können.
Aufbau und Vernetzung
Auswahltrainings veranstalten, aktiv auf Schulen zugehen, an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen: All' das sind Möglichkeiten, um mit einem kompetenten und sympathischen Auftreten die lokale Vernetzung und Bekanntheit zu steigern. Überall gibt es Mädchen, die Fußball spielen wollen, der Verein kann hier den ersten Schritt machen. Das Engagement der Verantwortlichen im Verein – meist über Jahre - spielt hierbei natürlich auch eine große Rolle.
Social Media
Auch ein guter Webauftritt zieht neue Mitglieder an und bindet die, die schon aktiv sind. Die Frauen vom TSV Limmer machen's zum Beispiel auf Instagram vor.
Trainerlizensierung
Ein gutes Herz und eine soziale Einstellung sind zwar wichtig, aber auch die Kompetenz eines Trainers oder einer Trainerin ist fundamental, um leistungsorientiert und diszipliniert spielen zu können und das Niveau durchgehend aufrechtzuerhalten. Hierauf legt auch der TSV Limmer viel Wert - mit Erfolg: Das intensive und abwechslungsreiche Training wird von den Spielerinnen sehr geschätzt. Anstehende Trainerwechsel sollten durch Übergaben und mit einer Übergangszeit vollzogen werden, am besten schon im April oder Mai und nicht erst im Sommer zur neuen Saison.
Kabinen- und Platzverhältnisse
Eine eigene Kabine für die Mädchen war für Heidi von der Ah eine Grundvoraussetzung, als sie beim TSV Limmer angeklopft hat. Ein Rückzugsort für die Mädchen sei ihr sehr wichtig. Auch der Platz sollte, insofern er gleichzeitig von mehreren Mannschaften genutzt wird, ein möglichst geschützter Raum für die Mädchen sein, um weitestgehend unbeobachtet und ohne selbst abgelenkt zu werden, trainieren zu können. Auch hier gehört es zu den Aufgaben der Trainer*innen, darauf ein zu Auge haben.
Unterstützung
Frauen und Mädchen haben zwar die gleichen Rechte und Pflichten wie Männer und Jungs, seien aber gesellschaftlich oft ganz anders in ihre Umwelt eingebunden, so Heidi von der Ah. Trotz Talent und Begeisterung bekommen viele Mädchen, darunter auch viele Mädchen mit Migrationshintergrund, nur wenig oder gar keine Unterstützung von zu Hause. Von der Ah und ihre Trainerinnen holen deshalb auch Mädchen für das Training oder Spiele von zu Hause ab - ein großer Aufwand, der sich aber in der vertrauensvollen Beziehung zwischen Trainerinnen und Spielerinnen, Verbindlichkeit und Leistung auszahlt.
Zusammenhalt
Im besten Fall sollte der Verein über alle Mannschaften hinweg ein großer Verbund fern von Konkurrenzdenken sein. Eine Abgrenzung zwischen den Mannschaften wäre nur hinderlich, denn nicht jedes Team ist immer top besetzt. So können jüngere Spielerinnen bei den älteren aushelfen, jedoch sollten die Spielerinnen darauf vorsichtig vorbereitet werden. Durch diesen Zusammenhalt werden alle gleich behandelt, so bleiben auch die Mädchen dem Verein treu, die es zum Beispiel nicht mehr schaffen, in der ersten Mannschaft zu spielen.
Aktionen neben dem Fußball
Übernachten im Klubhaus, Schlittschuhlaufen, Schwimmen gehen, Kinoabende, Weihnachtsfeiern mit den Eltern, Fahrten ins Ausland: All' diese Aktionen außerhalb des Platzes prägen die Gruppendynamik.
Transparenz
Juniorinnen sollten immer – auch in der Stadt - die Möglichkeit haben, mit den Jungs zusammen zu spielen. Auch sollten sie selbst entscheiden, ab wann sie bei den Mädchen aushelfen oder ganz wechseln wollen. Absprachen mit den Trainern sind auch hier enorm wichtig, damit sich jedes Mädchen in ihrem Team wohlfühlt.
Im Jahr 2003 ist Heidi von der Ah mit zwei Juniorinnenmannschaften von ihrem damaligen Verein zum TSV Limmer gekommen. Momentan trainieren beim TSV Limmer zwei Frauenmannschaften und fünf Juniorinnenmannschaften. Wie in vielen Vereinen leidet auch der TSV Limmer unter einem Mitgliederschwund, im Bereich der Fußballerinnen ist die Mitgliederzahl in den letzten Jahren jedoch gestiegen und bleibt auf einem stabilen Niveau.
Der TSV Limmer ist am Rande von Hannover verortet und zählt rund 660 Mitglieder. Neben Fußball werden in dem Verein noch weitere Sportarten angeboten, darunter Handball, Tennis und Kinderturnen.
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