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Dynamos Marc Brasnic (3.v.l.): "Es ist auf jeden Fall mein Ziel, bald wieder höherklassig Fußball zu spielen."[Foto: imago/Matthias Koch]
Nur einen Tag nach dem Fünferpack von Bundesligaprofi Luka Jovic (20) beim 7:1-Kantersieg von Eintracht Frankfurt gegen Fortuna Düsseldorf gelang Marc Brasnic vom BFC Dynamo aus der Regionalliga Nordost das gleiche Kunststück. Der 22 Jahre alte ehemalige Junioren-Nationalspieler von Deutschland und Kroatien traf beim 6:0-Auswärtserfolg des BFC bei Aufsteiger Bischofswerdaer FV ebenfalls fünfmal und bereitete den sechsten Treffer sogar noch vor.
Ein Sahnetag für Brasnic, der bereits als Nachwuchsspieler seine Torjägerqualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. In der Saison 2014/2015 der A-Junioren-Bundesliga West wurde er mit 27 Toren Torschützenkönig. Eine große Karriere legte Brasnic bis jetzt aber noch nicht hin - es reichte „nur“ zu sieben Einsätzen in der 2. Bundesliga für den SC Paderborn 07. Im FUSSBALL.DE -Interview spricht Marc Brasnic über seinen Fünferpack, zwei Kreuzbandrisse als Teenager, Duelle mit Bundesligaprofi Renato Sanches vom FC Bayern München und den besten Gegenspieler, den er bisher hatte.
FUSSBALL.DE: Haben Sie gegen den Bischofswerdaer FV das Spiel Ihres Lebens gemacht, Herr Brasnic?
Marc Brasnic: Schwer zu sagen. Es war zumindest eines meiner besten Spiele, darauf können wir uns einigen. (lacht) Die vielen Tore haben mir gut getan und Selbstvertrauen gegeben. Es ist schön, wieder so zu treffen, wie zu meiner Zeit als Nachwuchsspieler.
"Aufhören war nie eine Option."
Im Nachwuchsbereich war es Ihnen also schon einmal gelungen, fünf Tore in einem Spiel zu erzielen?
Brasnic: Ja, das hatte ich damals tatsächlich schon geschafft. Aber im Herrenbereich war es mein erster Fünferpack. Es bedeutet mir viel, dass ich am Wochenende eine solche Leistung zeigen konnte.
Am Tag vor Ihrem Fünferpack erzielte Luka Jovic in der Bundesligapartie zwischen Eintracht Frankfurt und Fortuna Düsseldorf (7:1) ebenfalls fünf Tore. Haben Sie sich gedacht: Was der kann, kann ich schon lange?
Brasnic: Das Witzige ist ja, dass wir vor unserem Spiel im Mannschaftsbus noch über das Spiel zwischen Frankfurt und Düsseldorf unterhalten haben. Wir haben uns nur gedacht, wie krass das sein muss, in einem Spiel fünf Tore zu erzielen. Wenige Stunden später habe ich es dann selbst geschafft. (lacht)
In der Torschützenliste rückten Sie durch ihre Galavorstellung auf Platz drei vor, mit jetzt acht Treffern müssen Sie nur Dejan Bozic (zehn Tore) und Daniel Frahn (neun) vom weiterhin verlustpunktfreien Chemnitzer FC den Vortritt lassen. Der CFC hat alle bisherigen 13 Spiele gewonnen und bereits zehn Punkte Vorsprung. Ist die Meisterschaft schon entschieden?
Brasnic: Die Saison ist zwar noch jung, aber es wird mit Sicherheit schwer, Chemnitz noch einzuholen. Einen solchen Saisonstart hinzulegen und so konstant Woche für Woche drei Punkte zu holen, ist schon bemerkenswert.
Auch der BFC hatte vor Saisonbeginn das Ziel, oben mitzumischen. Aktuell steht aber nur Rang acht zu Buche. Was sind die Gründe dafür und welches Ziel verfolgt Ihr Team nun?
Brasnic: Wir hatten einen schlechten Start erwischt und auch ein wenig Verletzungspech. Aber wir sind auf einem guten Weg und werden immer besser. Wir wollen den Anschluss nach oben halten und haben den Anspruch, unter den besten fünf Mannschaften zu landen.
Verletzungspech hatten auch Sie schon einige Male - und das obwohl Sie erst 22 Jahre alt sind. Als Nachwuchsspieler laborierten Sie zweimal an einem Kreuzbandriss. Wie schwer war diese Zeit - gerade in diesem jungen Alter?
Brasnic: Bei meinem ersten Kreuzbandriss war ich erst 14 Jahre alt - damals wusste ich noch gar nicht, was das für eine Verletzung ist. Ich wollte einfach nur kicken und Spaß haben. Die erste Reha war kein großes Problem für mich, nach rund sechs Monaten war ich wieder fit und voller Tatendrang. Der zweite Kreuzbandriss mit 16 Jahren war dann schon etwas anderes. Wenn man sich bereits als Teenager zweimal das Kreuzband reißt, muss man sehr stark sein, um sich von den Rückschlägen zu erholen. Und das war ich zum Glück.
Gab es einen Moment, an dem Sie dachten, dass der Traum von einer Karriere als Fußballprofi vorbei ist?
Brasnic: Nein, ich war immer optimistisch und habe mich ständig zurückgekämpft. Aufhören war nie eine Option. Ich habe versucht aus der Zeit, in der ich verletzt war, etwas Positives herausziehen. Und das habe ich dann auch gemacht. Ich achte seitdem noch mehr auf meinen Körper und gebe im Training mein Bestes, um Verletzungen vorzubeugen.
Im Trikot der U 19 von Bayer 04 Leverkusen wurden Sie mit 27 Toren in der A-Junioren-Bundesliga Torschützenkönig, außerdem kickten sie für die deutsche U 15-Nationalmannschaft und die kroatische U 19-Auswahl. Gegen welche heutigen Stars durften Sie spielen?
Brasnic: In der UEFA Youth League habe ich mit Bayer Leverkusen gegen den heutigen Bayern-Spieler Renato Sanches gespielt, der damals noch bei Benfica Lissabon am Ball war. Auch an die Duelle mit Andreas Pereira von Manchester United erinnere ich mich gerne zurück.
Wer war der beste Gegenspieler, den Sie je hatten?
Brasnic: Vermutlich Thilo Kehrer, der ja mittlerweile bei Paris Saint-Germain spielt. Er war schon als Nachwuchsspieler bei Schalke 04 sehr zweikampfstark und hat es mir nicht leicht gemacht. Aber trotzdem habe ich es geschafft, gegen S04 zu treffen. (lacht)
Nach Ihrer erfolgreichen Zeit im Nachwuchsbereich spielten Sie auch schon für den SC Paderborn 07 in der 2. Bundesliga. Soll der BFC nun eine Zwischenstation auf Ihrem Weg zurück in den Profifußball sein?
Brasnic: Es ist auf jeden Fall mein Ziel, bald wieder höherklassig Fußball zu spielen. Ich weiß, was ich kann und habe weiterhin den Traum von einer großen Karriere. Aktuell fühle ich mich aber beim BFC Dynamo sehr wohl. Die Mannschaft hat mich hervorragend aufgenommen und unser Trainer René Rydlewicz versucht in jedem Training, mich weiterzubringen und noch mehr aus mir herauszukitzeln.
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