Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
Mehr lesen
Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
Ivan (l.): "Die meisten Mannschaften würde ich bei uns in der 2.Bundesliga oder 3.Liga sehen".[Foto: VfR Aalen]
Es ist fünfeinhalb Jahre her, als Bastian Schweinsteiger in Rio de Janeiro den WM-Pokal in die Höhe stemmte. Spätestens seit seinem blutüberströmten Einsatz im Finale gegen Argentinien gilt der frühere Bayern-Star als deutsche Fußball-Legende. Im Sommer 2018 war seine Bühne nicht mehr ganz so groß, als er mit Chicago Fire in der nordamerikanischen Major Soccer League auf Gegner wie die New York Red Bulls traf.
Für Andreas Ivan allerdings ist die Begegnung mit Schweini wohl das größte, was er je im Fußball erlebt hat. Der gebürtige Rumäne hat sich vom SV Waldhof Mannheim "über den großen Teich" in die Weltstadt mit der Freiheitsstatue im Hafen aufgemacht. In den Staaten darf er sich nicht nur mit Weltmeister Schweinsteiger messen, sondern spielt auch gegen Superstar Zlatan Ibrahimovic.
Im Interview mit FUSSBALL.DE beschreibt der Winterzugang des VfR Aalen , was er in New York alles erlebt hat und wie er in der deutschen Regionalliga neu angreifen will.
FUSSBALL.DE: Andreas Ivan, wie kam es im Sommer 2018 zu Ihrem Engagement bei den New York Red Bulls?
"Ich habe also meine Sachen gepackt und bin nach New York geflogen"
Andreas Ivan: Mein Vertrag bei Waldhof Mannheim war ausgelaufen und ich hatte Anfragen von mehreren Vereinen, unter anderem vom Hamburger SV. Dort habe ich auch ein Probetraining unter Christian Titz absolviert, doch zu einer Verpflichtung kam es nicht. Dann kam das Angebot aus New York...
Sie mussten nicht lange überlegen, oder?
Andreas Ivan: Nein! Es ist ja sicher für jeden Menschen ein Traum oder ein Ziel, einmal New York zu sehen. Wenn du dann noch als Fußballer die Chance erhältst, in dieser Stadt zu spielen und dann noch beim größten Verein dort, dann muss man nicht lange darüber nachdenken. Ich habe also meine Sachen gepackt und bin nach New York geflogen.
Sie sind nach dem Umzug von Pitesti in Rumänien nach Deutschland in Stuttgart aufgewachsen und haben, bis auf ein Jahr bei Rot-Weiss Essen und ein halbes Jahr beim Wuppertaler SV, die meiste Zeit dort in der Nähe gespielt. War es sehr schwer, dann alles hinter sich zu lassen?
Andreas Ivan: Das ist immer schwer, wenn man sich von der Familie und den Freunden plötzlich verabschieden muss und weit weg zieht. Für die Möglichkeit, in die USA zu gehen und in New York Fußball zu spielen, war es mir das aber natürlich wert. Wenn man im Sport weit kommen möchte, muss man ohnehin viel opfern, aber ich will mich natürlich nicht beschweren (lacht).
Wie waren die ersten Tage im "Big Apple"?
Andreas Ivan: Aufregend! Alles ist neu, da prasselt unglaublich viel auf einen ein. Mein jüngerer Bruder Thommy hat mich begleitet, von daher war ich zum Glück nicht allein. Ich habe dann bei den Red Bulls mittrainiert und musste aber erst einmal auf mein Visum warten. Das hat drei Wochen gedauert, ehe es richtig losgehen konnte. Im August 2018 habe ich dann mein Debüt für die Red Bulls gefeiert, und zwar gleich gegen Chicago Fire mit Bastian Schweinsteiger.
Haben Sie sich nach dem Spiel wenigstens sein Trikot geschnappt?
Andreas Ivan: Nein, dazu kam es leider nicht, aber er war sehr locker und freundlich. Wir haben uns nett unterhalten und ein Selfie gemacht. Schweini ist ein sehr angenehmer Typ und gar nicht abgehoben.
Wo haben Sie in New York gewohnt?
Andreas Ivan: Zuerst in Manhattan, das war schon sehr spannend. Nach einigen Monaten bin ich dann aber nach New Jersey gezogen, eine etwas ruhigere Gegend und nur acht Minuten von unserem Trainingsgelände entfernt.
Wie haben Sie das fußballerische Niveau in der MLS erlebt?
Andreas Ivan: Das Leistungsgefälle innerhalb der Liga ist schon sehr groß. Die Topklubs wie Los Angeles Galaxy, wo Zlatan Ibrahimovic gespielt hat, sind schon richtig gut. Die meisten anderen Mannschaften würde ich bei uns aber eher in der zweiten oder dritten Liga sehen. Es wird vor allem viel wert auf physische Fitness gelegt, darauf liegt im Training auch der Schwerpunkt. In technischer und taktischer Hinsicht muss die US-Liga aber noch viel aufholen.
Für Sie persönlich lief es zunächst ganz gut in New York, in der ersten Saison sind Sie sogar bis ins Halbfinale der Playoffs gekommen...
Andreas Ivan: Ja, das lief gut. Wir sind Meister in unserer Liga, der Eastern Conference geworden, und dann ging es gegen die Klubs von der Westküste. Leider sind wir gegen den späteren Meister Atalanta United ausgeschieden, aber ich bin zufrieden. Ich hatte viele Einsätze und habe als Sportler, aber auch als Mensch ganz viele Erfahrungen sammeln können.
Jetzt geht es für Sie in der vierten deutschen Spielklasse weiter. In der Regionalliga Südwest steht am 15. Februar das Heimspiel gegen Kickers Offenbach an. Was darf der VfR Aalen von seinem weit gereisten Winterzugang erwarten?
Andreas Ivan: Ich möchte mich gerne bestmöglich in die Mannschaft einbringen, dafür war das Trainingslager in Antalya, wo wir bis diesen Mittwoch waren, sehr gut. Zum VfR Aalen gab es schon vor zweieinhalb Jahren mal Kontakt, bevor ich zu Waldhof Mannheim gewechselt bin. Nun bin ich froh, hier zu sein und will alles geben, damit wir den Klassenerhalt schaffen. Dass ich hier auch wieder näher an meiner Familie bin, ist natürlich auch sehr schön.
Lieber Fußballfreund,
du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.
Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.