Vereinswechsel: Das musst du wissen!
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Egal in welcher Liga: Helmut Jordans (hinten links) bleibt seiner Alemannia treu.[Foto: Privat]
Als Alemannia Aachen in der Bundesligasaison 1968/1969 deutscher Vizemeister wurde, besuchte Helmut Jordans als Steppke zum ersten Mal den Tivoli. Seitdem hat ihn die Faszination gepackt. Der inzwischen 59-Jährige hat seit 1970 nur ein einziges Heimspiel der Schwarz-Gelben verpasst. Die großen Zeiten seines Lieblingsvereins scheinen (längst) vorbei zu sein. Doch Jordans hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Alemannia noch einmal zurück auf die nationale Fußballbühne kehrt. Dafür war er auch selbst schon Mitinitiator einer Aktion, dank derer dem finanziell angeschlagenen Club 50 000 Euro zuflossen.
Sein Vater Rudolf vermachte ihm die Liebe zur Alemannia. Und sie ist bis heute ungebrochen. Früher, als man in der zweiten Liga oben stand oder 2006/2007 sogar noch mal in der Bundesliga war, sei er mit (viel) mehr Freude zum Tivoli gegangen, der 2009 neu erbaut wurde. "Egal, was ist und was noch kommt: Die Heimspiele sind nach wie vor absolute Pflicht", lässt Jordans durchblicken. Aktuell steht sein Club als Tabellensiebter der Regionalliga West mal wieder jenseits von Gut und Böse.
Bei Westwacht Aachen spielte Jordans einst selbst in der C-Jugend. Anfang der 80er Jahre gab er selbst dem damaligen Trainer Erhard Ahmann den Tipp, den aus dem gleichen Verein stammenden Angreifer Helmut Rombach zu verpflichten. Bereits Mitte der siebziger Jahre hatte Jordans zudem Kontakt zu Peter Hermann, dem damaligen Aachener Spieler, der nach seiner aktiven Laufbahn unter anderem beim FC Bayern München Co-Trainer von Jupp Heynckes wurde und inzwischen als sportlicher Berater in die Kaiserstadt an der deutsch-niederländischen Grenze zurückgekehrt ist: "Peter hat seinerzeit in der Nähe meines Elternhauses gewohnt. Wenn ich mir mal das Training anschauen wollte, hat er mich öfters in seinem Auto mitgenommen." Eine gute Freundschaft pflegt er bis heute mit Thomas Lasser, dem Kapitän der Aufstiegsmannschaft 1999 und Christian Schmidt, dem damaligen Torwart.
"Verantwortliche kommen und gehen. Was bleibt, sind die Fans"
Viele gute Verbindungen hat Jordans im Laufe der Jahrzehnte zu Spielern, Trainern und Verantwortlichen aufgebaut. Auch deshalb ist er seinem Klub immer treu geblieben - trotz sinkender Attraktivität: Die Gegner heißen heute TuS Haltern , VfB Homberg oder SV Bergisch Gladbach 09 und nicht mehr wie früher 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach oder gar FC Bayern München.
Noch mal in die zweite oder gar in die erste Liga zu kommen "wird verdammt schwer - dazu brauchen wir schon einen millionenschweren Sponsor oder eine Truppe, mit jungen und heißen Burschen, in der einfach alles stimmt und die mit viel Euphorie Großes erreichen kann". So wie 1999, als die Alemannia unter dem legendären Trainer Werner Fuchs in der Rückrunde der Regionalliga West/Südwest eine atemberaubende Aufholjagd hinlegte und am Ende in die 2. Bundesliga zurückkehrte - allerdings ohne Fuchs, der kurz vor Saisonschluss während eines Waldlaufs an den Folgen eines Herzinfarkts verstarb. "Er war für mich der beste Trainer - Freund und Vatertyp zugleich", sagt Jordans.
Nur eine Partie in der Saison 2003/2004 verpasste er seit 1970 auf dem Tivoli ("Auswärts war ich früher auch häufig dabei, mittlerweile sind mir die Strapazen aber oft zu groß."): Nachdem der Nürnberger Trainer Wolfgang Wolf von einem Gegenstand am Kopf getroffen worden war, wurde die Partie gegen den FCN unter Ausschluss der Öffentlichkeit wiederholt.
Selbst fünf Tage nach einer Herz-Operation besuchte Jordans wieder ein Spiel seiner Alemannia, und auch am Tage der Beerdigung seines Vaters war er vor Ort: "Er hat immer gesagt, dass ich in einem solchen Fall trotzdem zum Spiel gehen soll. In Erinnerung an ihn habe ich das auch gemacht - aber ganz im Stillen und ohne großes Getöse." Auch Sohn Stephan ist vom Alemannia-Virus infiziert. Zwar nicht in jedem Heimspiel, dafür ab und zu auch auswärts.
Vorstände und Geschäftsführer hat der Angestellte eines Parkraumbewirtschafters schon viele in Aachen erlebt. Handlungen der Offiziellen sieht er mitunter kritisch. "Verantwortliche kommen und gehen. Was bleibt, sind die Fans." Vereins- und Stadionzeitungen, Fanartikel und Alemannia-Trikots - seit 1974 besitzt er bis heute von jeder Saison ein Matchworn-Trikot der Alemannia: Im Laufe der Jahrzehnte hat Jordans auch ein riesiges Archiv seines Lieblingsvereins aufgebaut.
Wenn es darauf ankommt, krempelt er aber auch selbst die Ärmel hoch. Gemeinsam mit Frank Dressen-Kreitz und Willi Kutsch startete er eine Spendeninitiative zugunsten des Vereins, der im vergangenen Jahrzehnt gleich zwei Insolvenzen überstehen musste. Runde 50.000 Euro kamen Mitte 2018 zusammen. Und dann ist da noch ein Langzeitprojekt: Momentan ist Jordans gemeinsam mit Armin Krüger dabei, mit großer Hingabe Spiel für Spiel die Klub-Historie aufzuarbeiten und in einer Buchserie zusammenzufassen. Die Chronik würde er nur allzu gerne in den nächsten Jahren um ein paar erfolgreiche Kapitel erweitern.
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