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Magazin | 01.05.2025 | 08:15

Juliane Wirtz: Von Brauweiler nach Bremen und ins Pokalfinale

Anfänge bei Grün-Weiß Brauweiler (r.), nun mit Werder Bremen im DFB-Pokalfinale: Juliane Wirtz.[Foto: Getty Images/privat]

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Zum 16. Mal steht heute (ab 16 Uhr, live in der ARD und auf Sky) das DFB-Pokalfinale der Frauen in Köln an - zum ersten Mal ist dann der SV Werder Bremen dabei. Und damit auch eine Spielerin, die ganz viel Köln im Herzen trägt: Juliane Wirtz. Die 23 Jahre alte Schwester von Nationalspieler Florian Wirtz spielt seit 2023 für die Hanseaten, zuvor war sie für den 1. FC Köln und Bayer Leverkusen aktiv. Mit dem Fußball begann sie aber bei Grün-Weiß Brauweiler - auch darüber spricht sie im Interview mit dem Fußball-Verband Mittelrhein (FVM), das FUSSBALL.DE hier veröffentlicht.

Frage: Du hattest jetzt länger schon mit einer Verletzung zu kämpfen und kommst deshalb in dieser Saison erst auf zehn Einsätze. Wie hast du dich in den vergangenen Wochen körperlich gefühlt? Wie kurz stehst du vor der Rückkehr in den Kader?

Juliane Wirtz: Ich war noch nie so lange verletzt, und irgendwann macht dich diese Reha auch kirre. Weil: Alleine trainieren ist einfach nicht das, wofür man sich wahrscheinlich früher entschieden hat. Fußball ist ein Mannschaftssport, und wenn man die ganze Zeit alleine trainieren muss, dann ist das schon echt mies. Das macht weniger Spaß, aber es gehört auch leider dazu. Da lernt man auch noch mal neue Dinge. Ich bin angriffslustig, ich bin ready, und natürlich bin ich auch bereit für das große Highlight unserer Saison.

Auf das große Highlight kommen wir natürlich noch zu sprechen, aber du hast gerade die Saison angesprochen: In der Google Pixel Frauen-Bundesliga liegt Werder im gesicherten Mittelfeld und hat die Chance, die Saison mit mehr Punkten als im vergangenen Jahr zu beenden. Wie zufrieden seid ihr mit der laufenden Saison?

Wirtz: Ich glaube, dass unsere Rückrunde dann doch ein bisschen schwieriger gestartet ist. Da hätten wir vielleicht ab und zu noch mehr mitnehmen können, aber letztendlich stehen wir mit Punkten da, die sich zeigen können. Und wir haben jetzt noch mal die Chance, eine historische Saison zu erreichen - darauf sind wir natürlich stolz. Auch wenn wir jetzt dieses Highlightspiel haben, gehört es zu unseren Pflichten, auch die Liga weiterhin ernst zu nehmen.

Im Pokal gab es das Bremer Halbfinale beim HSV vor riesiger Kulisse im Volksparkstadion. Wie siehst du aktuell die Entwicklung im Frauenfußball, aber auch speziell beim SV Werder?

Wirtz: Generell entwickelt sich der Frauenfußball auf jeden Fall weiter. Das ist sehr, sehr schön zu sehen. Auf der anderen Seite ist es gerade international vielleicht ein kleiner Leistungsknick. Natürlich kann man das irgendwo kritisch sehen, aber gleichzeitig ist es auch wichtig zu sagen: Hey, wir sind schon weit, aber wir müssen auch weiterhin was tun. Das ist eine sehr, sehr wichtige Erkenntnis für Fußball-Deutschland, weil wir irgendwann anfangen müssen, die Frauen besser zu unterstützen und für bessere Strukturen zu sorgen. Ich glaube, dass das nie komplett negativ ist, sondern dass man da auch viel mitnehmen kann. Nichtsdestotrotz finde ich, dass der Frauenfußball sich natürlich weiter- und sehr gut entwickelt hat. Das sah man zum Beispiel auch am Pokalhalbfinale gegen den HSV.

Erzähl' doch mal!

Wirtz: Da war ich leider noch nicht im Kader, aber das Erlebnis vor Ort war unbeschreiblich. Wir sind gemeinsam mit dem Zug hingefahren, am Hauptbahnhof waren schon Tausende von Fans. Und da waren einfach Gespräche, wie ich das vom Männerfußball kenne. Da waren Männer Mitte 50, Frauen Ende 60, aber auch Kinder und alle Altersgruppen, die sich einfach auf dieses Spiel gefreut haben. Natürlich hauptsächlich HSV-Fans, die gesagt haben: Ja, wir hauen Werder weg. (lacht) Aber mich hat es glücklich gemacht, dass diese Gespräche geführt wurden. Im Stadion hat es gebrodelt, und jedes Mal, wenn der HSV einen Zweikampf gewonnen hat oder ein Pass super gespielt wurde - es wurde immer gejubelt. Das hat sich in der letzten Zeit schon krass entwickelt, auch bei uns mit dem Spiel im Weserstadion. Viele Fans sagen: Ja, ich guck mir das mal an.

"Ich war früher Ballmädchen, habe auf den Vorwiesen die Turniere mitgemacht, die Bands gehört - ich kenne also alles, was ums Pokalfinale herum passiert"

Das Weserstadion-Spiel ist ein gutes Stichwort. Dort habt ihr gegen Leverkusen gespielt, im Pokal ebenfalls gegen Bayer - und jetzt das Finale in Köln. Das ist schon fast alles ein bisschen zu kitschig für dich, oder?

Wirtz: (lacht) Ja, das kann man so sagen. Ich hätte wirklich gerne gegen Leverkusen im Pokal gespielt. Das tut als verletzte Spielerin schon extrem weh. Aber die Mannschaft hat das super gemacht, ich habe sie vor Ort angefeuert. Wenn ich jetzt daran denke, dass wir im RheinEnergieStadion spielen: Ich war da früher Ballmädchen, ich habe auf den Vorwiesen die Turniere mitgemacht. Ich habe die Bands gehört, ich kenne also alles, was drumherum passiert von Kleinauf - das ist einfach wundervoll, darauf freue ich mich sehr.

Du hast viel Zeit im Rheinland verbracht, bist in Brauweiler groß geworden, hast in der FVM-Auswahl sowie beim 1. FC Köln und Bayer Leverkusen gespielt. Hast du dich denn so schon damit abgefunden, aus dem Rheinland weg zu sein? 

Wirtz: Das gehört zum Profileben dazu. Ich weiß noch ganz genau, als ich diesen Schritt gemacht hab, wurde ich oftmals gefragt: Bist du dir sicher? Möchtest du das wirklich machen? Ist Fußball deine Priorität, dass du sagst, du lässt deine Freunde, deine Familie zu Hause und gehst? Ich habe es dann gemerkt, als ich alleine war, alleine in meiner Wohnung, alleine meine Wäsche machen musste, mir alleine Essen machen musste, mich ja am nächsten Tag darum kümmern musste, was ich jetzt esse. Ich hasse diese Fragen noch immer, aber: Es gehört dazu, und ich habe das Gefühl, ich habe mich dadurch auch noch mal extrem entwickelt, sowohl menschlich als auch fußballerisch. Es war eine Herausforderung, und die habe ich für mich - Stand jetzt - gemeistert. Ich bin irgendwie darauf echt stolz, dass ich mich das getraut habe. Früher hätte ich mir das nie im Leben vorstellen können, von zu Hause wegzugehen, weil ich mich einfach sehr, sehr wohl fühle in Köln. Aber ich muss sagen, dass Werder und die Stadt Bremen ebenfalls mein Herz gewonnen haben. Unsere Sportliche Leiterin hat mir auch gesagt, das sei ein Dorf, aber irgendwie hat das Flair, das hat was Cooles und ich fühle mich hier wirklich sehr, sehr wohl. Dennoch komme ich auch sehr gerne nach Hause. Jedes Mal, wenn ich da mit dem Zug am Hauptbahnhof ankomme, den Dom sehe und den Rhein, dann merke ich schon, dass ich hierhin gehöre.

Wie regelmäßig führt denn der Weg für dich nach Hause? Wie eng ist die Verbindung noch?

Wirtz: Da kann ich gerade gut drüber reden, weil ich jetzt drei Monate zu Hause war, das war einerseits blöd, weil ich verletzt war, aber auf der anderen Seite war es auch schön. Ich war wieder bei meiner Familie, bei meinen Freunden und konnte häufig in der Stadt einen Kaffee trinken. Das hatte mir irgendwo gefehlt. Ich habe mich fast jeden Tag entweder mit meinen Geschwistern getroffen oder mit meinen Freunden, habe morgens immer mit meinen Eltern gefrühstückt. Es hätte mir auch schlechter gehen können. Dementsprechend waren die vergangenen drei Monate für mich eigentlich sehr luxuriös. Ich hatte aber auch am Anfang der Zeit, als ich von zu Hause weggezogen bin, ein kleines Loch, hatte oft mit Heimweh zu kämpfen. Wenn dann doch mal drei oder vier Spiele hintereinander waren, habe ich mich schon nach meiner Heimat gesehnt. 

Wer sich viel mit Fußball beschäftigt, der kommt ja generell an deiner Familie nicht vorbei: Sowohl bei dir als auch deinem Bruder spielt euer Vater fußballerisch eine große Rolle, der auch immer noch in eurem Heimatverein aktiv ist. Wie würdest du Brauweiler in deiner Vita und deinem Gefühlsleben beschreiben?

Wirtz: Auf jeden Fall ist das etwas sehr Besonderes, dass Papa immer unser Trainer war. Für mich war es auch jeden Sommer perfekt, weil ich immer einen Schlüssel für den Sportplatz hatte. Das vergisst die männliche Fußballwelt oft auch mal, dass unsere Mama uns ebenfalls sehr, sehr viel mitgegeben hat, damit wir da sind, wo wir sind. Auch bezüglich Flori, der viele koordinatorische Fähigkeiten hat, die wir früher gelernt haben - darauf hat unsere Mama sehr viel Wert gelegt. Dieses Zusammenspiel von Mama und Papa hat uns echt extrem viel geholfen, so dass wir dann jeden Tag auf den Fußballplatz gehen konnten. Ich habe, als ich noch beim FC gespielt habe, trotzdem – was glaube ich niemand weiß - bei Papa immer mal mit den Jungs in meinem Alter trainiert. Ich hatte immer eine besondere Verbindung zu Brauweiler. Wir haben natürlich an Karneval auch immer einen Zug, wo ich mitgehe bei Grün-Weiß. Ich bin sehr gerne zu Hause, am Platz - das ist schon noch alles sehr präsent.

Würdest du sagen, dass die Basis, die im Amateurbereich gelegt wird, wichtig für die Entwicklung ist?

Wirtz: Ja, auf jeden Fall. Ich habe ab der U 11 beim FC gespielt und kann mich in dem Sinne nicht beklagen. Ich hatte eine super Jugend und sehr viele Möglichkeiten, aber ich kann auch sagen, dass viele Mädels in meinem Alter nicht das Glück hatten, bei einem Verein zu spielen, der noch die Kraft für eine Mädchen- oder Frauenabteilung hat. Ich finde, es ist sehr, sehr wichtig, dass man das weiter ausbaut. Ich wünsche mir für alle Mädels, dass es irgendwann auch mal ein Nachwuchsleistungszentrum für den Frauenbereich gibt. Wenn man sieht, wie die Jungs aufwachsen, was sie für Möglichkeiten haben, dann ist das noch keine Gleichberechtigung. Und davon bin ich auch eine große Verfechterin und hoffe, dass Mädels irgendwann auch in ein NLZ gehen und sich somit weiterentwickeln können.

Du hast die Mädchenturniere beim DFB-Pokalfinale der Frauen angesprochen. Dieses Jahr sind mehr als 110 Teams dabei. Wie war es für dich, als junges Mädchen vor dem RheinEnergieStadion zu spielen? 

Wirtz: Ich glaube, ich habe das nie so wahrgenommen, dass da viel mehr Menschen zugucken. Wir haben halt gespielt, weil wir das gerne gemacht und auch oft gewonnen haben. (lacht) Das war schon ganz cool, und da gibt es ja auch immer die Möglichkeit, nach dem Turnier ins Stadion zu gehen. Also ist es die perfekte Mischung, dass man selber was macht, dass man kölsche Musik hören und dann auch ins Stadion gehen kann. Ich hatte das Glück, dass ich auch mal Ballmädchen im RheinEnergieStadion sein durfte. Iinde das so cool, dass so viele Vereine mitmachen. Da merkt man einfach, dass der Mädchen- und Frauenfußball bereit ist und die Menschen die Türen einlaufen.

Du hast du den Sprung von hinter der Bande auf den Rasen geschafft. Ins RheinEnergieStadion einlaufen, die deutsche Hymne hören und dann das Pokalfinale spielen zu dürfen - das ist schon ein würdiger Rahmen. Auch für dich persönlich, oder?

Wirtz: Ja, auf jeden Fall. Ich hoffe, ich darf auch daran teilnehmen. Es ist natürlich immer schön zuzuschauen, aber wie gesagt: Man möchte dann auch gerne mitwirken. Wir sind nicht bei den Bundesjugendspielen und kriegen eine Teilnehmerurkunde. Wir wollen aktiv dabei sein und das Geschehen auch mitbeeinflussen. Natürlich ist das Drumherum toll, aber letztendlich ist das für uns keine Spaßveranstaltung. Wir können einen Titel gewinnen. Natürlich wird das schwer, aber es ist ja im Fußball, wie man so schön sagt, alles möglich. Wir müssen alles geben und den Bayern Paroli bieten, damit wir gut mithalten können.

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