Eine von knapp 200: Laura Stein vom Arnsberger Stadtteilverein TuS Oeventrop gehörte zu den jungen Ehrenamtlichen, die mit der Einladung zur sechsten "Fußballhelden"-Bildungsreise ins spanische Santa Susanna vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der gemeinnützigen Gesellschaft "KOMM MIT" für ihr Engagement ausgezeichnet wurden. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht die 23-Jährige über ihre zahlreichen Ehrenämter, ihre fußballverrückte Kindheit und das familiäre Miteinander im Verein.
FUSSBALL.DE: Wie haben Sie die "Fußballhelden"-Bildungsreise nach Spanien erlebt, Frau Stein?
Laura Stein: Das war eine super coole Woche. Von Bekannten, die eine solche Reise schon einmal erleben durften, hatte ich im Vorfeld nur Gutes gehört. Dass die Zeit in Spanien aber so toll werden würde, hatte ich nicht erwartet. Die Bildungsreise war top organisiert. Man hat viele sehr nette Leute kennengelernt, sich über seine Erfahrungen aus dem eigenen Verein ausgetauscht. Zu einigen Teilnehmern besteht auch noch weiterhin Kontakt. Ein Turnier, bei dem wir uns dann wiedersehen werden, ist schon in Planung.
Was war Ihr persönliches Highlight?
"Ich war kaum auf der Welt, schon war ich mit meinen Eltern am Sportplatz"
Stein: Der Besuch des Camp Nou, des Stadions des FC Barcelona, war sehr beeindruckend. Die Stadt zu erkunden, hat auch viel Spaß gemacht. Die Referenten - wie zum Beispiel Weltmeisterin Ariane Hingst - waren sehr interessant. Es ist schwierig, da eine Sache hervorzuheben. Die Bildungsreise war an sich eine runde Sache.
Wie haben Sie reagiert, als Sie erfahren haben, dass Sie an der Bildungsreise nach Spanien teilnehmen dürfen?
Stein: Im Vorfeld hatte mir niemand etwas verraten. Umso überraschter war ich, als ich im Dezember das Schreiben vom Vorstand unseres Fußballkreises in der Hand hatte. Ich habe mich natürlich total gefreut. Ich hatte eine ungefähre Vorstellung, was auf mich zukommt.
Wie engagieren Sie sich in Ihrem Verein?
Stein: Aktuell betreue ich neben den Mini-Kickern auch die F- und C-Mädchen. Seit ungefähr 2017 bin ich Jugendgeschäftsführerin. Als zweite Geschäftsführerin bin ich außerdem seit 2018 auch Mitglied im Abteilungsvorstand.
Was machen Sie, wenn Sie gerade nicht für den Verein aktiv sind?
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Stein: Seit 2019 arbeite ich als Kundenberaterin im handwerklichen Betrieb meines Vaters. Ich bin gelernte Erzieherin. Irgendwann war es zu anspruchsvoll, beides gemeinsam mit dem Fußball unter einen Hut zu bringen. Da ich mein Arbeitspensum jetzt besser einteilen kann, kann ich auch schon mal tagsüber einiges rund um den TuS Oeventrop organisieren.
Wie hat Ihr Engagement ihren Anfang genommen?
Stein: Der TuS Oeventrop ist bei uns eine totale Familienangelegenheit. Mein Papa ist schon seit mehr als 30 Jahren als Trainer im Verein tätig und nun auch schon seit etlichen Jahren Jugendleiter. Meine Mama hat früher selbst gespielt. Da ich im Alter von 14, 15 Jahren nicht mehr selbst am Ball sein konnte, bin ich Trainerin geworden. Mit der Zeit kamen immer mehr Aufgaben dazu, die mir aber nach wie vor großen Spaß bereiten.
Was motiviert Sie, sich ehrenamtlich zu engagieren?
Stein: Mir macht es einfach Spaß, für andere Menschen da zu sein. Ich war kaum auf der Welt, schon war ich mit meinen Eltern am Sportplatz. (lacht) Ich habe von klein auf die Begeisterung und den Spaß am Fußball und am Vereinsleben erlebt. Diese Erfahrung will ich weitergeben. Es macht einfach Freude, wenn man - zum Beispiel beim Training - in lachende Gesichter schauen kann und man sieht, dass die Kinder ihren Spaß haben.
Haben Sie die Bildungsreise als Wertschätzung für Ihren Einsatz empfunden?
Stein: Absolut. Es ist eine Ehre, von einer so hohen Stelle für seine ehrenamtliche Arbeit ausgezeichnet zu werden. Rund um die "Fußballhelden"-Bildungsreise war alles super organisiert. Man hat gemerkt, dass sehr viel Arbeit und Aufwand dahintersteckt. Dafür ein riesiges Danke an den DFB und KOMM MIT.
Warum würden Sie anderen Menschen raten, sich ebenfalls in ihren Vereinen ehrenamtlich einzubringen?
Stein: Wenn sich jeder Einzelne - auch im kleinen Rahmen - ehrenamtlich engagieren würde, wäre unsere Gesellschaft einen großen Schritt weiter. Ich kann auch nur jeden dazu ermutigen. Das, was man von den Menschen für die investierte Zeit und Arbeit zurückbekommt, lässt sich nur schwer in Worte fassen. Es ist ein Geben und Nehmen. Unabhängig davon, auf welche Art und Weise man irgendwann vielleicht auch einmal selbst Unterstützung benötigt, sind die Leute dann auch direkt bereit, ebenfalls zu helfen. Das Miteinander ist einfach etwas Besonderes.
Autor/-in: Domink Dittmar/MSPW