Vereinswechsel: Das musst du wissen!
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Frisch gebackener Kuchen, saubere Trikots und lockere Sprüche. Ratingens Betreuer Kalli Jacobs. [Foto: www.appeltundhuth.de]
Erst musste eine künstliche Hüfte eingesetzt werden, dann wurde bei ihm gar Nierenkrebs diagnostiziert: Kalli Jacobs aber überstand diese schwere Zeit und fand eine neue Lebensaufgabe als Ordner bei Germania Ratingen 04/19. Beim Fünftligisten ist er inzwischen aber weit mehr als das: Jacobs kümmert sich als gute Seele um allerlei Bedürfnisse - und ist die FUSSBALL.DE-Kultfigur der Woche.
"Mir macht es einfach Spaß, und meine Frau findet es mir in Ordnung, dass ich so eine Aufgabe habe"
Als die Spieler von Germania Ratingen 04/19 den Sportplatz betreten, neigt sich Kalli Jacobs‘ Arbeitstag langsam dem Ende entgegen. Seit den Morgenstunden ist der 69-Jährige bereits für die Mannschaft aus der Oberliga Niederrhein im Einsatz. Jacobs hat die Trikots gewaschen, gefaltet und in den Koffer einsortiert. Er hat Pflaumen geschnitten, Teig gerührt und einen Kuchen gebacken. Gegen Nachmittag ist er dann losgefahren, um seine Mannschaft beim abendlichen Auswärtsspiel zu betreuen.
Eine halbe Stunde vor dem Anpfiff zur Partie bei der Spielvereinigung Schonnebeck schleppt Jacobs Trinkflaschen an den Spielfeldrand. Währenddessen erzählt er seine Geschichte. „Ich habe viele Jahrzehnte lang selber Fußball gespielt. Immer als Angreifer“, sagt Kalli Jacobs im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Selbst schwere Verletzungen nahmen ihm nicht die Lust am Sport. Im Alter von 52 Jahren stand Jacobs noch bei einem Düsseldorfer Kreisligisten im Kader. „Und in meinem letzten Spiel habe ich noch mal zwei Tore erzielt. Fast wäre mir sogar ein Hattrick gelungen“, sagt Ratingens Betreuer und grinst.
Ernster wird Jacobs‘ Miene, wenn er über die darauffolgenden Jahre redet. Erst bekam der Ratinger eine künstliche Hüfte eingesetzt, dann diagnostizierte der Arzt bei ihm Nierenkrebs. „Den habe ich Gott sei Dank vor sieben Jahren besiegt“, sagt Kalli Jacobs. Er suchte nach einer Aufgabe im Fußball und fand diese als Ordner – zunächst bei Fortuna Düsseldorf, später bei Ratingen 04/19. 2013 suchten die Blau-Gelben einen neuen Mannschaftsbetreuer. Der Vorstand kam mit Kalli Jacobs ins Gespräch – beim nächsten Spiel saß er bereits mit Eiskiste und Verbandskasten auf der Bank.
Seitdem verbringt der Rentner täglich mehrere Stunden in den Katakomben des Stadions. „Mir macht es einfach Spaß, und meine Frau findet es mir in Ordnung, dass ich so eine Aufgabe habe“, sagt Kalli Jacobs. In den vergangenen drei Jahren hat er nur eine Partie verpasst. Im Auswärtsspiel beim SV Hönnepel/Niedermörmter musste Ratingen ohne Kalli Jacobs auskommen. „Das war dieses Jahr kurz nach Ostern. Da lag ich im Krankenhaus. Einen Tag nach der Entlassung war ich aber schon wieder am Stadion“, erzählt er.
Kalli Jacobs wurde wieder gebraucht. Als Betreuer. Und als gute Seele. Kalli Jacobs hat für die Ratinger Spieler nämlich immer einen lockeren Spruch, ein Stück selbstgebackenen Kuchen oder ein Wassereis parat. „Das gehört zu einer guten Betreuung auch dazu“, sagt er.
In Schonnebeck kann Kalli Jacobs die Niederlage durch seine Rundum-Versorgung nicht verhindern. Ratingen verliert mit 1:3. Der Betreuer hat aber keine Zeit, sich großartig über das Ergebnis zu ärgern. Das nächste Spiel schon am Sonntag steht an. Und da will Kalli Jacobs seinen Jungs wieder frisch gebackenen Kuchen kredenzen, saubere Trikots hinlegen und lockere Sprüche mit auf den Weg geben.
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