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Horst Franz (links) und MSV-Legende Bernard Dietz (rechts) genießen Didi Schachts Currywurst.[Foto: Heiko Buschmann]
„Ey, machsse ma ne Currywurst spezial feddich?“ Wir sind im Ruhrpott, die Ansprache ist rau, aber herzlich gemeint. Derjenige, dem die Aufforderung gilt, hat gerade alle Hände voll zu tun. Hier die geladenen Gäste begrüßen, da den eigenen Sohn samt Enkel kurz umarmen und vor allem den Laden am Laufen halten. Dietmar Schacht ist in seinem Element, auch wenn beim Ex-Profi jetzt mal nicht der Ball rollt. Denn „Didi“ macht jetzt Currywurst.
25 Meter ist die Schlange lang vor dem schicken rotbraunen Wagen, der schräg vor dem Eingang zum Edeka-Center an der Ziegelhorststraße in Duisburg-Hamborn steht. In der Stahlstadt kennen ihn alle, schließlich hat „Didi“ Schacht in Duisburg geboren und hat vom Vorortklub SV Laar 21 den Sprung zu den Profis beim MSV schaffte. Vier Jahre spielte er bei den „Zebras“, kam dort auf 95 Einsätze in der ersten und zweiten Bundesliga, ehe der Abwehrspieler nach einem kurzen Intermezzo bei POSCO Atoms in Südkorea bis 1992 noch für Tennis Borussia Berlin, Arminia Bielefeld, Alemannia Aachen und schließlich Schalke 04 weitere sieben Jahre meist im Unterhaus des deutschen Fußballs ackerte.
Wegen seiner kämpferischen Einstellung war der heute 55-Jährige vor allem in Duisburg und Gelsenkirchen beim Publikum äußerst beliebt. Kein Wunder, dass Schacht auch nach dem Ende seiner aktiven Karriere gerne die Ärmel hochkrempelt. Er erwirbt die Fußballlehrer-Lizenz und ist abwechselnd im Profi- sowie im Amateurbereich tätig. FC Remscheid, Hertha Hamborn, SC 07 Bad Neuenahr, SC Unterbach, 1. FC Kaan-Marienborn, SV Bergisch Gladbach 09, Hamborn 07 und zuletzt SV Straelen heißen seine Stationen im unterklassigen Fußball. Außerdem ist er als Co-Trainer unter Aleksandar Ristic, Pierre Littbarski, Gerd vom Bruch und seinem väterlichen Freund Horst Franz beschäftigt.
Der ist auch vor Ort, als Schacht am Samstag sein nächstes Projekt in die Tat umsetzt. „Didis Original Berliner Currywurst“ steht auf dem Wagen im Retrostyle. Neben Horst Franz lässt sich auch MSV-Legende Bernard „Ennatz“ Dietz den Gaumenschmaus seines Kumpels nicht entgehen. „Schmeckt richtig gut“, sagt der Europameister von 1980 und Franz pflichtet „Ennatz“ bei: „Die Wurst ist so, wie der Didi Fußball gespielt hat, knackig und ehrlich. Und die Sauce bringt die gewisse Schärfe mit!
"Die Wurst ist so, wie der Didi Fußball gespielt hat, knackig und ehrlich"
Mal etwas anderes auszuprobieren, das hat „Didi“ Schacht trotz aller Bodenständigkeit schon als Fußballer mit seinen Ausflügen nach Südkorea und später zum FC Vaduz in Liechtenstein. So also auch jetzt. „Die Sauce ist sehr gut, mit Zwiebeln, das ist etwas Außergewöhnliches“, findet Bodo Krüger, der für den Mittagsimbiss extra aus Moers nach Hamborn gefahren ist.
Viermal in der Woche stehen Didi, seine Partnerin Iris und die Mitarbeiterinnen im Verkauf an zwei verschiedenen Standorten in Duisburg, einer davon in der Nähe des MSV-Trainingsgeländes in Meiderich, sowie im benachbarten Rheinberg. „Gegessen wird immer“, nennt Schacht sein einfaches Erfolgsrezept. Und er selbst habe „schon mein Leben lang Currywurst gegessen“. Also geht er davon aus, dass es anderen Menschen im Currywurst-Revier genau so geht – auch wenn „Didis Currywurst“ eine Berliner Wurst ist.
Eigentlich wollte er ja in Eis machen, die Pläne für eine Diele in Kevelaer hatte er schon in die Tasche. Doch in dem berühmten Wallfahrtsort am Niederrhein „war gar nichts los, als ich zwei-, dreimal da war. Da habe ich gesagt, das wird nichts, vor allem, wenn man vorher richtig Geld in die Hand nehmen muss“, betont Schacht.
Der schmucke Currywurst-Wagen hat auch Geld gekostet, Grill, Friteuse, Spüle und so weiter sind teurer als ein Satz Trikots. Den Platz hinterm Rost will er aber so schnell wie möglich tauschen gegen einen auf dem Rasen. Beim Regionalliga-Aufsteiger Straelen schmiss er nach nur 13 Spielen im März wieder die Brocken hin. „Zwischen der Mannschaft und mir hat es nicht gepasst“, gibt „Didi“ Schacht zu. „Dabei ist das ein guter Verein, den ich gerne hoch geführt hätte. Das wäre dann mein dritter Aufstieg in fünf Jahren gewesen, davon zwei in die Regionalliga, aber unter den Umständen wollte ich da einfach nicht weiter machen. Ich bin nun mal ein professioneller Trainer, der seine Linie hat.“
Zusammen mit Thomas Eichin, früher Profi bei Borussia Mönchengladbach und in den letzten Jahren Manager bei Werder Bremen, Wolfsburg und 1860 München, sondiert Schacht nun den Markt. Einige Anfragen aus dem Ausland hat er bereits abgelehnt, dabei ist er eigentlich zu allen Seiten offen. Es muss kein großer Profiklub mit viel Geld und toller Perspektive sein, wogegen er natürlich nichts hätte, doch Schacht würde auch ohne Weiteres wieder an der Basis arbeiten. Einen wie ihn kennt man schließlich im Amateurfußball – und an seinem Currywurst-Wagen bleibt man sowieso im Gespräch.
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